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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00017225 |
Titel: | Teheran / Khomeini-Mausoleum / Sarkophag |
Landessprachlich: | تهران / آرامگاه امام خمینیگنبد / زریح |
Provinz/Region: | Tehran
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Islamische Republik Iran |
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Photograph: | Moritz Weidt |
Aufnahmedatum: | 08.09.2022 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Im zentralen Raum des Heiligtums, in dessen Mitte der Zarih mit den Reliquien steht, haben sich die Europäer und Europäerrinnen wieder getroffen und stehen – liturgisch inkorrekt – nahe beieinander. Die Aufseher ließen diesen Verstoß gegen die Ordnung freundlicherweise ungeahndet. |
Sachl. Kontext: |
Ruholla Khomeini war eine politisch-theologische Gestalt, die die neuere Geschichte des Nahen Ostens tiefer prägte als viele andere Potentaten bzw. (pseudo-)...
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Ruholla Khomeini war eine politisch-theologische Gestalt, die die neuere Geschichte des Nahen Ostens tiefer prägte als viele andere Potentaten bzw. (pseudo-) demokratisch gewählte Führer in dieser Region – aber auch mehr als dies westliche "Leader" mit militärischer Gewalt erreicht haben: Sein politisches Modell einer Regierung der Geistlichkeit (velayat-e fagih) hat sich im Iran nach der Vertreibung von Schah Reza Pahlevi (1979) – mit Zustimmung des Volkes – durchgesetzt und bestimmt bis heute (2023) die Politik des Iran. Selbst der von den U.S.A. unterstützte Angriff auf den Iran durch den Nachbarn Irak unter Saddam Hussein, der in den sog. ersten Golfkrieg (1980-1988) mündete, konnte den Erfolg der von Ayatollah Khomeini propagierten "islamischen Revolution" nicht in Frage stellen – auch wenn in dem Krieg mehr als eine halbe Million (v.a. junge) Iraner starben: Sie wurden im Einklang mit der schiitischen Lehre zu "Märtyrern" (zu Blutzeugen) der gerechten Sache erklärt und werden seither – in unterschiedlicher Weise – im ganzen Lande verehrt.
Von daher ist es kein Wunder, daß Khomeini nach seinem Tod am 3.6.1989 quasi in den Stand eines schiitischen Heiligen erhoben und ihm im Süden Teherans – im Zentralfriedhof Behešt-e Zahrā (Paradies von Zahra) – ein Heiligtum errichtet wurde, das inzwischen in seiner Größendimension alle übrigen Imamzadehs in Iran übertrifft: Der Bearbeiter besuchte das Mausoleum erstmals 2001, danach noch zweimal (2005 und 2022). Es lohnt sich, die Bilder von 2022 mit den älteren Bildern zu vergleichen, die in KiBiDaNO publiziert und daher leicht auffindbar sind: Zunächst war es ein einfacher Schrein ein حرم مطهر (Ḥaram Moṭahhar) mit dem Sarkophag Khomeinis in einem زریح (Zarih: eine Gitterkonstruktion) in einem improvisierten, engen Gebäude, dann wurde der Raum, in dem der Sarkophag abgestellt war, deutlich verschönert bzw. mehr und mehr auf Mekka hin ausgerichtet und leicht vergrößert, aber es blieb nicht dabei: Inzwischen ist der Ḥaram Moṭahhar in einem riesenhaften Raum (100x100m), überragt von einer Kuppel (angeblich der höchsten Kuppel im Iran) untergebracht, und zwar so, dass die Pilger den Zarih mit dem Ḥaram Moṭahhar schon aus großer Entfernung sehen und ihre Gebete beginnen können; auch eine Umrundung desselben ist ohne die Gefahr eines Zusammenstoßes mit anderen Pilgern möglich. Die Zahl der Pilger, die täglich in das Mausoleum kommen (dem Vernehmen nach mehr Frauen als Männer), um dort vor dem Ḥaram Moṭahhar ihr Gebet zu verrichten, ist kaum zu quantifizieren: Der Ḥaram ist mit der Metrolinie 1 zu erreichen; also können auch ärmere Bewohner Teherans so ohne größeren Aufwand zu ihrem verehrten Idol pilgern.
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Objekte: | Grab / Mausoleum / Schrein, گور, Gur, قبر, Qubr, Qabr, Ġabr, Quabr, Qabar, Qaber, Qabir, Kabr, Kubr, Ghabr, مزار, Mazâr, Mazār, Mazar, Masar, Mezar, Mesar, Mizar, Mazer, Maser, مقبه, Maqbar, Maġbar, Maghbar, آرامگاه, Ārāmgāh, Arāmgāh, Arâmgâh, Aramgah, مرقد, Marqad, Marġad, Marghad, Merqad, Schrein, Tomb, Grave, Burial Site, امامزاده, Imâmzâdeh, ’Imamzadeh, Imamzade, Emamzadeh, Imamzadah, Imâmzâdah, Imāmzādah, Imāmzāda, Imamzada, Imâmzâda, Imâmzâde, Emâmzâdeh, Emāmzāde, Emâmzâdah, Emâmzâde, Emamzade obj1#Emamzada, Emamzadah, حرم مطهر, Ḥaram Moṭahhar, Haram Motahhar, Heiliger Schrein |
Personen: | Khomeini, آیت الله روح الله موسوی خمینی, Āyatollāh Ruḥollāh Musawī Ḫomeynī, Ajatollah Ruhollah Musawi Chomeini, Rûḥollā Mûsawî Ḫomeynî, Ruholla Mussawi Khomeini, Ruhollah Musavi Chomeini, Rihullah Khumaini, Khomeyni, Komeini, Comeini, Khomaini, Chomaini, Khomayni, Chomeyni, Khomeni, Khomini, Khumeini, Chumaini, Khumayni |
Provinz: | Tehran, استان تهران, Ostān-e Tehrān, Ostan-e Tehran, Teheran, Tehrân, Téhéran, Teherân, Teherán, Taheran, Tihrân |
Land: | Islamische Republik Iran, جمهوری اسلامی ایران, Ǧomhurī-ye Eslāmī-ye Irān, Ǧomhuri-ye Eslāmi-ye Irān, Jomhuri-ye Eslami-ye Iran, Irân, Irán, Īrân |
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Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Studienreise der Theologischen Hochschule Neuendettelsau in den Iran unter der Leitung von Dr. theol. Christian Rose (05.–22.09.2022) |
Kategorien: | Sakral, Islamisch, Schiitisch, Grabmäler, 21. Jh. n. Chr., Tehran |
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Letzte Änderung: | 29.04.2023 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00017225 |
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