Der Dolmabahçe Palast hebt sich dank des weißen Marmors, aus dem seine Fassade besteht, deutlich von seiner Umgebung ab. Für Touristen, die eine Bosporus-Rundfahrt machen, ist er eine Attraktion, die besonders häufig fotografiert wird.
Sachl. Kontext:
Der Dolmabahçe Palast wurde in der Mitte des 19. Jhs. unmittelbar am Bosporus als neue Residenz der Sultane errichtet. Schon Sultan Ahmed I. fand diesen...
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Der Dolmabahçe Palast wurde in der Mitte des 19. Jhs. unmittelbar am Bosporus als neue Residenz der Sultane errichtet. Schon Sultan Ahmed I. fand diesen Gegend am Rande von Istanbul attraktiv und ließ hier einen Streifen Land aufschütten, der den Namen Dolmabahçe erhielt ("aufgefüllter Garten). Er ließ hier einen Köşk (eine Art Gartenhaus) errichten, in dem er (damals noch am Rande der Stadt) im Sommer residierte. Andere Sultane vergrößerten dieses Gebäude – allerdings ohne auf das Material zu achten, mit dem diese Erweiterungen erfolgten, so dass es am Anfang des 19. Jhs. durch zwei Brände weitgehend zerstört wurde. Sultan Abdülmeçit ließ in der Folge den Palast in der heutigen Gestalt errichten. Aber die Zeiten hatten sich geändert, und so wurde Sultan Abdülaziz samt Harem aus dem Palast verjagt. Im März 1877 tagte dann erstmals eine Abgeordnetenkammer in einstigen Thronsaal. Nachdem 1923 die Republik ausgerufen worden war, wurde der Palast der Sitz des Staatspräsidenten.
Die ganze Stadt Istanbul in wenigen Zeilen vorzustellen ist schlicht unmöglich. So greift der Bearbeiter zu einer Ausrede, um die Kürze der Informationen in der Rubrik "Sachlicher Kontext" zu rechtfertigen: Der Kern der Stadt – die durch das „Goldene Horn“ getrennten alten Stadtteile Beyoğlu und Stambul – liegt nicht im Nahen Osten, sondern in Europa. Nur der weniger bekannte Stadtteil Üsküdar liegt in Kleinasien, also dort, wo nach alter (eurozentrischer) Sichtweise der Nahe Osten beginnt: Wer erwartet schon, dass man in KiBiDaNO ausführliche Informationen über eine europäische Stadt findet?
Versteht man allerdings Istanbul als "Brücke" von Europa nach Kleinasien und weiter in den Nahen Osten ist es geradezu unumgänglich, in einer Bilddatenbank zum Nahen Osten zumindest Bilder aus Istanbul zu präsentieren und diese zu kommentieren. Unterstützt wird dieses Verfahren durch ein kulturgeschichtliches Argument: Ein großer Teil Istanbuls liegt zwar – geographisch gesehen – in Europa, die Stadt verbindet aber historisch-kulturell gesehen weit mehr mit den Ländern und Kulturen des Nahen Ostens. Spätestens im Rahmen der Trennung von West- und Ostrom wurde dieser Sachverhalt offenkundig. Mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen unter Mehmed, dem Eroberer, ist er ein für alle Mal festgeschrieben worden.
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Synonyme:
Ortslage:
Istanbul (PHS), İstanbul, Byzanz, Byzantion, Βυζάντιον, Byzantium, Bizans, Konstantinopel, Constantinople
Provinz:
Istanbul, İstanbul
Land:
Republik Türkei
Hintergrundinformationen:
Publizist:
KiBiDaNO
Aufnahme-Kontext:
Orientreise 1968 (Türkei-Iran-Irak / Rüdiger Bartelmus, Paul Kübel, Birger Maiwald)
Kategorien:
Repräsentationsbauten, 19. Jh. n. Chr., 20. Jh. n. Chr., Istanbul (PHS), Stadt