Shah Abbas I. legte 1603 südlich des Zayandeh Rud, gegenüber von Isfahan eine Siedlung für armenische Christen aus Jolfa an. Diese Zwangsumsiedlung sollte...
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Shah Abbas I. legte 1603 südlich des Zayandeh Rud, gegenüber von Isfahan eine Siedlung für armenische Christen aus Jolfa an. Diese Zwangsumsiedlung sollte Isfahan zum Zentrum des Seidenhandels machen, der bis dahin von Jolfa am Araxes aus kontrolliert worden war. Überdies galten die Armenier als gute Bauleute. "Neu-Jolfa" entwickelte sich schnell zu einem Handelszentrum. (Abbas gewährte den Armeniern weitgehende Autonomie, niedrige Steuern und Religionsfreiheit). So entstanden auch mehrere Kirchen, eine Kathedrale und ein Konvent der Armenier in "Neu-Jolfa". Heute ist Jolfa ein Vorort Isfahans, der durch städtebauliche Modernisierungen viel von seinem ursprünglichen Charakter verloren hat.
Die Vank-Kathedrale (Erlöserkirche) wurde zwischen 1606 und 1655 errichtet und ist die größte der 13 heute noch in Isfahan erhaltenen armenischen Kirchen. Das Areal ist von hohen Mauern umgeben. Architektonisch weist die Kathedrale Ähnlichkeiten mit islamischen Bauwerken auf dieser Epoche auf. Auch in Bezug auf das Dekor im Innenraum sprechen Reiseführer von einer "Symbiose" zwischen christlichen und islamischen Elementen. Angesichts der z.T. sehr drastisch wirkenden Wandgemälde im Innenraum erscheint diese Diktion allerdings fragwürdig: Abbildungen von nackten Frauen und Männern wird man in einem islamischen Heiligtum schwerlich finden.
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