Les Cèdres, ein auf rund 2000 m gelegenes Touristenzentrum nahe Béscharré im oberen Qadischa-Tal, trägt seinen Namen, weil sich hier der größte Zedernwald...
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Les Cèdres, ein auf rund 2000 m gelegenes Touristenzentrum nahe Béscharré im oberen Qadischa-Tal, trägt seinen Namen, weil sich hier der größte Zedernwald des heutigen Libanon befindet (حرش ارز الرب; Horsh Arz el-Rab).
Wälder aus Libanon-Zedern (Cedrus Libani) bedeckten einst große Teile des Libanon-Gebirges. Heute sind sie auf eine Fläche von nur noch ca. 2000 ha zurückgegangen. Das extrem haltbare und zudem leicht zu bearbeitende Holz der Zeder war schon in der frühen Antike ein gefragter Baustoff: So rühmt sich etwa Sargon von Akkad (ca. 2335-2279 v.Chr.), bis zum Zedernwald vorgedrungen zu sein; warum er so weit nach Westen vordrang, ist leicht zu erschließen: In Akkad (Mesopotamien) gab es kein auch nur entfernt gleichwertiges Bauholz. Dementsprechend berichtet Jachdun-Lim von Mari (Ende des 19. Jh.s v.Chr.) von sich explizit das Gleiche und ergänzt, er habe dort Zedern gefällt – natürlich nicht aus Willkür, sondern zum Zweck der Gewinnung von Bauholz. Unter den Phönikiern begannen dann eine extensive Nutzung – sie exportierten das Holz u.a. nach Ägypten, wovon etwa der Reisebericht des Wen-Amun zeugt. Der Raubbau setzte sich fort, und heute sind die Bestände der (z.T. mehr als 1000 Jahre alten) Bäume so gefährdet, dass sie in einem Reservat – dem Nationalpark Chouf Cedar Reserve – zusammengefaßt und unter strengen Schutz gestellt wurden.
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Synonyme:
Ortslage:
el-ʾArz, El Arz, Al Arz, Les Cedres, Cedars of God, Cedars of the Lord, بشري, Bescharre, Bšarre, Bcharré, Becharré, Bcharreh, Bscharre, Bsharri
TUAT I, Gütersloh 1984, 354f., A. Jepsen (ed.), Von Sinuhe bis Nebukadnezar. Dokumente aus der Umwelt des Alten Testaments, Stuttgart-München 1973, 112-119
Publizist:
KiBiDaNO
Aufnahme-Kontext:
Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes unter der Leitung von Prof. Dr. Arnulf Kuschke (31.7.-29.10.1957)