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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015770 |
Titel: | Jerusalem / Ölberg / Dominus Flevit |
Landessprachlich: | ירושלים, הר הזיתים, כנסיית דומינוס פליוית / القدس, جبل الزيتون, كنيسة الرب بكى |
Ort: | Ost-Jerusalem |
Provinz/Region: | Westjordanland
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Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967) |
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Photograph: | Christine Abart |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Alte Ölbäume im Garten um die Kirche Dominus Flevit. |
Sachl. Kontext: |
Folgt man dem südlichen der drei Pilgerwege aus dem Tal Kidron zur Anhöhe der Ölbergs mit der Himmelfahrtskapelle, stößt man – nach der "Kirche der Nationen"...
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Folgt man dem südlichen der drei Pilgerwege aus dem Tal Kidron zur Anhöhe der Ölbergs mit der Himmelfahrtskapelle, stößt man – nach der "Kirche der Nationen" beim Garten Getsemani – auf zwei weitere Kirchen, die russische Maria-Magdalena-Kirche, die 1885-1888 im Auftrag von Zar Alexander III. im moskowiter altrussischen Stil zu Ehren seiner Mutter Maria (Magdalena) Alexandrowa errichtet und 1890 eingeweiht wurde, und die (zusammen mit dem umgebenden Grundstück) der Kustodie der Franziskaner gehörende Kirche Dominus Flevit.
Wie unschwer zu erkennen, steckt hinter beiden Namen ein Programm: Der Name der erstgenannten Kirche enthält eine Anspielung auf die biblische Maria Magdalena, die quasi als Namenspatronin der Zarin gedeutet wurde – insofern diente der Kirchenbau nicht nur der Selbstverherrlichung der Familie Romanow, sondern zeugt von einer theologischen Begründung des Baus, gehörte doch Maria Magdalena zum engsten Umfeld Jesu. Der Name "Dominus Flevit" hat zwar auch einen biblischen Bezug, aber auffälliger Weise keinen zum Passionsgeschehen. Er bezieht sich auf Lk 19,41 "als er [Jesus] die Stadt sah, weinte er über sie". Einen Bezug zur Passionsgeschichte stellte erst der Architekt der Kirche her, der die Kirche (gegen die Tradition) so nach Westen ausgerichtet hat, daß der Blick des Betrachters, der vorbei am Kreuz in der Gitterverzierung des West-Fensters nach Westen geht, quasi automatisch an der Grabeskirche hängen bleibt. Daß der Betrachter aus dieser Perspektive zugleich den Tempelberg ohne Tempel (wohl aber mit dem Felsendom) sieht, ist ebenso beabsichtigt: Der Tod Jesu und die Zerstörung von Stadt und Tempel werden aufeinander bezogen, indem optisch quasi eine Brücke von Lk 13,33-35 nach Lk 19,41 hergestellt wird.
Das gesamte große Grundstück, auf dem die Kirche Dominus Flevit steht, gehört der "Kustodie des Heiligen Landes" (alias Custodia Terræ Sanctæ), einer Ordens-Provinz des Franziskanerordens, die (auf eigenes Betreiben hin) 1342 von Papst Clemens VI. beauftragt wurde, sich um biblische Stätten in Palästina zu kümmern und diese zu bewachen (custos = Wächter). Zu diesem Zweck erwarb der Orden nach und nach viele Stätten in Palästina, die traditionell mit Personen bzw. Ereignissen aus der Frühzeit des Christentums zusammengebracht werden, so in Jerusalem u.a. das unweit von Dominus Flevit gelegene angebliche Grab der Maria, die "Kirche der Nationen" und die "Via Dolorosa". In einigen Fällen gelang es dem Orden indes nicht, Objekte allein für sich bzw. die römisch-katholische Kirche zu gewinnen. So werden etwa die Geburtskirche in Bethlehem und die Grabeskirche in Jerusalem von mehreren Konfessionen genutzt und verwaltet.
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Ortslage: | Ost-Jerusalem, القدس, Al-Quds, القدس الشريف, al-Quds aš-Šarīf, Kudûs, el Khuds, Ostjerusalem, Jerusalem, ירושלם, Yɘrūšālēm, Yerūšālēm, ירושלים, Yerušalayim, Yerushalayim, Yerushalaim, Jeruschalajim, Gerusalemme, Jerusalén, ساليم, Salem, Salimmu, Salēm, Sālīm, Solyma, שלם, Šālēm, Shalem, Moria, Moriah, Mōrias, مريا, مرية, Muriyyā, Moriyya, יבוס, Jebus, Iebous, Iebus, يبوس, Yabūs, Yəḇûs, Yəvus, Hierousalēm, Ierousalēm, Ἱεροσόλυμα, Hierosolyma, Ierosolyma, Hierusalem, Ūrišlem, اورشليم, Ûršalîm, Ūršalīm, Urušalim, Uršalimmu, Ūršalaym, Erousałem, Jorsala, Iyerusalim, ציון, Zion, Siōn, صهيون, Ṣuhyūn, Ṣehyôn, Ṣiyyôn, Ẓiyyon, אריאל, Ariel, Ariēl, Ariʾel, اريئيل, Arî'îl, Arīʾīl, Aelia Capitolina, Aelia, die Stadt des Heiligtums, Aelya, إيلياء, Îliyyâ, ʾĪlyāʾ, إيلياء مدينة بيت المقدس, Ilijaʾ madinat bajt al-maqdis, بيت المقدس, bet maqdǝšaʾ, Bayt al-Maqdis, bajt al-maqdis, al-Bait al-Muqaddas, al-Bayt al-Muqaddas, bajt al-muqqadas, بيت مقدس, Beit-e Moghaddas, Beit-e Moġaddas, الحرم, al-ḥaram, البلاط, al-Balat, עיר הקדש, Ir Ha-Qodesh, Ir Ha-Kodesh, עיר דוד, Ir David, אדני יראה, Adonai-yirʾæh, Adonai-jireh, עיר הקדושה, Ir Ha-Qdoosha: Ir Ha-Kedoshah, נוה צדק, Nǝweh Ṣædæq, Neveh Tzedek, Stadt Davids, Heilige Stadt, Holy City, City of God, City of Judah |
Provinz: | Westjordanland, الضفة الغربية, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbīyāh, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbīya, Westbank, ad-diffa al-gharbiyya, Cisjordanien, Westjordanien, Judäa und Samarien |
Land: | Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967), السلطة الوطنية الفلسطينية, فلسطين, Filasṭīn, as-Sulṭa al-Waṭanīya al-Filasṭīnīya, Filasṭîn, Palästina, as-Sulṭa al-Waṭaniyya al-Filasṭîniyya, Palestinian Territories |
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Literatur u.a.: | M. Küchler, Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Göttingen 2007, 830-844 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Pilgerreise 2003 |
Kategorien: | 21. Jh. n. Chr., Berge, Ost-Jerusalem, Nutzpflanzen, Stadt |
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Letzte Änderung: | 06.11.2014 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015770 |
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