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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015594 |
Titel: | Safed / See Gennezareth |
Landessprachlich: | צפת, ים כנרת / بحيرة طبريا ,صفد |
Provinz/Region: | Northern
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Staat Israel (UN-Grenzen 1967) |
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Photograph: | Ernst Jenni |
Aufnahmedatum: | 20.10.1957 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Blick über die auf etwa 840m Seehöhe gelegene Stadt Safed hinunter zum rund 1000m tiefer gelegenen See Gennezareth. Links im Bild die Ausläufer der zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht von Israel besetzten Golanhöhen. |
Sachl. Kontext: |
Obwohl Safed in der Bibel nicht erwähnt ist, zählt die Stadt zu den vier heiligsten Orten in Israel. Auch die gemeinhin als Beleg für das Alter der (hoch...
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Obwohl Safed in der Bibel nicht erwähnt ist, zählt die Stadt zu den vier heiligsten Orten in Israel. Auch die gemeinhin als Beleg für das Alter der (hoch über dem See Gennezareth gelegenen) Stadt immer wieder zitierte Stelle aus Josephus (Bellum Judaicum 2:573) ist kein sicherer Beleg für eine Besiedlung der Ortslage vor der Zeitenwende. Erst im Talmud finden sich eindeutige Hinweise auf die Existenz der Stadt. Ab der Kreuzfahrerzeit spielte der Ort dann allerdings eine wichtige Rolle: Die Kreuzfahrer errichteten an dem strategisch günstig gelegenen Platz 1102 n.Chr. eine Burg, die sich freilich gegen Saladin nicht halten konnte. Kurzfristig konnten die Templer 1240 die Stadt zwar erneut gewinnen und die Burg wieder in Stand setzen, aber schon 1266 fiel Safed endgültig an die Muslime, genauer: an die Mameluken. Jüdisch wurde die Stadt dann vorübergehend unter den Osmanen, da sich hier ab 1492 aus Spanien geflohene Juden ansiedelten. Mit ihnen hielt die Kabbala Einzug in der Gegend, die für einige Zeit das Zentrum dieser mystischen Bewegung wurde. Gleichzeitig wurde Safed Hauptstadt des gleichnamigen Sanjak, der sich von Galiläa bis zum Mittelmeer erstreckte. Politische (Expansion der aus dem Libanon nach Süden drängenden Drusen) und Natur-Ereignisse (u.a. Erdbeben) reduzierten den jüdischen Anteil an der Bevölkerung in den folgenden Jahrhunderten indes erheblich, so daß sich in der Zeit des britischen Mandats über Palästina das Zahlenverhältnis zwischen Juden und Arabern auf etwa 1:8 belief und nur noch etwa 1700 Juden am Ort wohnten. Dieser Umstand hinderte die Haganah indes nicht daran, im Mai 1948 die Stadt zu besetzen. Ein Großteil der arabischen Bevölkerung floh, die Verbliebenen wurden z.T. nach Haifa deportiert, z.T. in den Libanon vertrieben. Heute ist Safed eine Stadt von etwa 40.000 vornehmlich jüdischen Einwohnern.
Der See Gennezareth liegt im oberen Jordangraben 212m unter dem Meeresspiegel und ist somit der tiefstgelegene See der Erde. Er ist (gemessen von N nach S) rund 21 km lang und (in O-W-Richtung) etwa 13 km breit. Auf Grund seiner Lage in dem Grabenbruch, der sich vom Taurus bis Ostafrika erstreckt, wird er häufig in einem Atemzug mit dem Toten Meer erwähnt, was wiederum dazu geführt hat, daß er auch (galiläisches) Meer genannt wird – dies unbeschadet des Umstands, daß er anders als das Tote Meer ein Süßwassersee ist, dessen Wasser nahezu die Qualität von Trinkwasser aufweist. Letzterer Umstand geht v.a. darauf zurück, daß der Jordan – trotz der intensiven Entnahme von Wasser für die Landwirtschaft – immer noch genug frisches Wasser vom Hermon in den See führt und bis dahin auch noch nicht so stark Verdunstungsprozessen ausgesetzt ist wie weiter südlich im Jordangraben (was dort zu seiner allmählichen Versalzung führt). Weiters wird der See von unterirdischen Quellen gespeist, die ihm Wasser aus dem Golan zuführen, und zudem ist die Gegend im Winter so regenreich, daß der See auch direkt vom Himmel reichlich Zufuhr an Süßwasser erfährt.
Als Ort des ersten Auftretens Jesu spielt der See im Neuen Testament eine große Rolle, und daher ist er schon früh ein bevorzugtes Ziel für Reisen von christlichen Pilgern geworden und letzteres bis heute geblieben.
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Objekte: | Buḥayrat Ṭabariyā, baḥrat Ṭabarīye, baḥret ṭabarīje, بحر الطبريين, Baḥr aṭ-Ṭabariyayn, ימא דטבריא, See von Tiberias, Tiberiassee, Yam Kinneret, Jam Kinneret, Galiläisches Meer, Harfenmeer, Harfensee, See Gennesaret, See Gennessaret, See Genesareth, See Genezareth, Γεννησαρ, Γεννησαρετ, Gennesar, Genesaret, al-Ǧawlān, al-Dschaulān, al-Jaulān, Gōlān, هضبة الجولان, Haḍbatu al-Ǧawlān, Haḍbatu 'l-Jawlān, مرتفعات الجولان, Murtafaʿātu al-Ǧawlān, Murtafaʿātu 'l-Jawlān, Murtafaʻātu l-Jawlān, Ramat haGolan, Golanhöhen, Golan Heights, Haḍbatu 'l-Jawlān, مرتفعات الجولان, Murtafaʿātu al-Ǧawlān, Murtafaʿātu 'l-Jawlān, Murtafaʻātu l-Jawlān, Ramat haGolan, Golanhöhen, Golan Heights |
Personen: | Mamluken, مملوك, Mamlūk, Mameluk, Mameluke, Mamluke, Mamlook, pl. مماليك, مملوكون, Mamlūkūn, Mamālīk, Mamlūks, Mamluk, Mamalik, Mamlucken, Mamlukken, Mamelucken, Mamelukken, Mamelicken, Mamaluken, Mamalukken, Mamloken, Osmanen, العثمانين, al-ʿUṯmāniyyūn, Osmanlılar, عثمانيلر, Osmânîler, Ottomans, Ottomanen |
Ortslage: | Ṣafad, צְפַת, Ṣǝfath, Ṣ'fath, Ṣǝpat, Ẕefat, Zefat, Zft, Tzfat, Tzefat, Tzfas, Cfat, Safad, Sfat, Saphet, Σεπφ, Sepph, Seph |
Provinz: | Northern, Mehoz HaTzafon, Mehoz HaZafon, Mekhoz Ha'zafon, HaZafon, HaTzafon, Haẕafon, North District, Northern District, Hasafon, Hassafon |
Land: | Staat Israel (UN-Grenzen 1967) |
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Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes unter der Leitung von Prof. Dr. Arnulf Kuschke (31.7.-29.10.1957) |
Kategorien: | Nutzbauten, Wohnhäuser, 20. Jh. n. Chr., Berge, Wasser, Northern, Stadt |
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Letzte Änderung: | 15.10.2014 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015594 |
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