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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015478 |
Titel: | Bethlehem |
Landessprachlich: | بيت لحم / בית לחם |
Ort: | Bethlehem (PHS) |
Provinz/Region: | Westjordanland
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Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967) |
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Photograph: | Ernst Jenni |
Aufnahmedatum: | 20.08.1957 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Blick von der in Kehren nach Bethlehem hinaufziehenden Zufahrtsstraße auf die Stadt. |
Sachl. Kontext: |
Bethlehem – gelegen ca. 10km südlich von Jerusalem – ist neben Jerusalem wohl die bekannteste Stadt in Palästina. Anders als Jerusalem ist es keine geteilte...
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Bethlehem – gelegen ca. 10km südlich von Jerusalem – ist neben Jerusalem wohl die bekannteste Stadt in Palästina. Anders als Jerusalem ist es keine geteilte Stadt, sondern liegt – östlich der Straße von Jerusalem nach Hebron – auf einem etwa 1000m langen, von West nach Ost verlaufenden Höhenzug zur Gänze auf palästinensischem Territorium. Der Höhenzug fällt v.a. nach S, aber auch nach W und O steil ab – der Ort weist somit eine strategisch günstige Lage auf, die nur dadurch beeinträchtigt ist, daß die Versorgung mit Wasser auf einem so hoch über die Umgebung herausragenden Berg schwierig ist. Bei normalem Verlauf des Wetters sorgt freilich der regionaltypische Steigungsregen für die nötige Menge an Wasser, um Zisternen auffüllen zu können; auch die im Umfeld der Stadt auf dem fruchtbaren Boden wachsenden Pflanzen gedeihen so in der Regel ohne jede künstliche Bewässerung.
Wie der Name des – bereits in den Amarnabriefen erwähnten – Ortes zu deuten ist, ist umstritten. Ausgehend von der dort verwendeten Bezeichnung wird der Name von manchen Forschern als "Haus der (Fruchtbarkeits-) Göttin Laḥama/Lachama" gedeutet, andere leiten den Namen von dem Verbum לחם (lḥm; kämpfen) ab, übersetzen also mit "Haus des Kampfes". Ja manche unterstellen – ausgehend von Ri 5,8 – es habe einen kanaanäischen (Kriegs-) Gott Laḥem/Lachem gegeben, der hier verehrt worden sei. Daneben gibt es zwei volksetymologische Deutungen: Im Arabischen bedeutet لحم/laḥmu "Fleisch", im Hebräischen meint לחם/læḥæm "Brot"; von daher kann man den Namen mit "Haus des Fleisches" oder mit "Haus des Brotes" wiedergeben.
Traditionell gilt Bethlehem als die Geburtsstadt Davids und Jesu. Insbesondere letzterem Umstand verdankt es Bethlehem, daß die Stadt heute im Wesentlichen vom Fremdenverkehr leben kann; zu Weihnachten ist die Stadt jedenfalls häufig von christlichen Pilgern überschwemmt. Außerhalb der Saison gehen viele Bewohner der Stadt indes traditionellen Berufen wie Handwerker, Händler oder Bauer nach. Dank zweier (z.T. von westlichen Staaten finanzierter) Universitäten leben aber auch viele Intellektuelle in Bethlehem. Von daher ist es schwerlich ein Zufall, daß Bethlehem eines der Zentren den Intifada war, und daß der Widerstand gegen die Besatzungsmacht Israel dort auch weiterhin sehr lebendig ist.
Die Landschaft um Bethlehem wird von einem 780m hohen, wie ein Vulkan wirkenden Bergkegel überragt, dem Jebel Furadis. Diese weithin sichtbare Landmarke ist freilich kein Vulkan, sondern ein künstlich aufgeschütteter Hügel: Herodes der Große, der seine Herrschaft mit einem Riegel aus Festungen absichern wollte, formte im Rahmen dieses Projekts den strategisch günstig gelegenen ursprünglichen Zwillingsberg um, indem er den einen Gipfel abtragen und mit dem so gewonnenen Material den anderen Gipfel um einige Meter erhöhen ließ.
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Objekte: | Berg / Gebirge, جبل, Ǧabal, Jebel, Jabal, Djabal, Djebel, Djebal, Jebal, Dshabal, Dshebel, Dschabal, Dschebel, Dschabel, Dschebal, Deminutiv جبيل, Dschbēl, Pl. جبال, Ǧibāl, Jibal, Djibal, Dschibal, Bergland, Mount, Mountains |
Ortslage: | Bethlehem (PHS), بيت لحم, Bayt Laḥm, Bēt Laḥm, bet-laḥm, Beit Lahm, Bait Lahm, Bethlehem, Bethleem, Bethléem, Beit Lehem, Efrata, Beetlehem, Bithlehem, Betlahem, Betlaham, Bethlaham, בית לחם, Bēṯ Læḥæm, Bēṯ Leḥem, Bet Leḥem, Bet Lehem, Bet-Lechem, Beth Lechem, Βηθλεεμ, Βηθλεμα, Βαιθλεεμ |
Provinz: | Westjordanland, الضفة الغربية, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbīya, Westbank, ad-diffa al-gharbiyya, Cisjordanien, Westjordanien, Judäa und Samarien |
Land: | Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967), السلطة الوطنية الفلسطينية, فلسطين, Filasṭīn, as-Sulṭa al-Waṭanīya al-Filasṭīnīya, Filasṭîn, Palästina, as-Sulṭa al-Waṭaniyya al-Filasṭîniyya, Palestinian Territories |
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Literatur u.a.: | Othmar Keel / Max Küchler, Orte und Landschaften der Bibel. Ein Handbuch und Studien-Reiseführer zum Heiligen Land. Bd.2: Der Süden, Göttingen 1982, 611-630 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes unter der Leitung von Prof. Dr. Arnulf Kuschke (31.7.-29.10.1957) |
Kategorien: | Nutzbauten, Repräsentationsbauten, Wohnhäuser, Sakral, Christlich, Islamisch, 20. Jh. n. Chr., Berge, Bethlehem (PHS), Stadt |
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Letzte Änderung: | 20.09.2013 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015478 |
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