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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015190 |
Titel: | Petra / Siq al-Barid / Fassade |
Landessprachlich: | البتراء / السيق البارد / واجهة |
Ort: | Petra |
Provinz/Region: | Ma'an
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Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 26.08.2008 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | "Unterkellerte" und mit – aus dem Sandstein gehauenen – kantigen Pfeilern gestützte Terrasse vor einer prächtigen Fassade, die in ihrer Form an die des Gartengrabs im Wadi Farasa erinnert. Welche Funktion der Raum dahinter hatte, ist umstritten. Der Annahme, angesichts der Prachtfassade müsse es sich um einen Tempel gehandelt haben, steht der Umstand entgegen, daß sich in dem großen Raum keinerlei Einrichtungen bzw. Objekte befanden bzw. befinden, die auf eine kultische Nutzung hinweisen würden. |
Sachl. Kontext: |
Der in der Nähe von al-Bayda (ca. 10 km nördlich von Petra) gelegene Siq al-Barid (der "kalte" Siq) ist wesentlich kürzer als der direkt in den Fels-Kessel...
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Der in der Nähe von al-Bayda (ca. 10 km nördlich von Petra) gelegene Siq al-Barid (der "kalte" Siq) ist wesentlich kürzer als der direkt in den Fels-Kessel von Petra führende ungleich bekanntere Siq. Die für das – abseits der üblichen Touristenroute gelegene – Tälchen in Reiseführern häufig verwendete Bezeichnung "Miniatur-Petra" bzw. "Klein-Petra" signalisiert zu Unrecht, daß diese kurze Schlucht quasi ein Petra in Kleinformat darstelle. Schon allein der Umstand, daß hier Grabanlagen fehlen (was dem üblicherweise bestens informierten Verfasser des Guide Bleu entgangen ist), läßt erkennen, wie wenig angemessen die Nomenklatur ist. Der kleine Siq scheint ganz im Gegenteil eine sehr spezifische eigene Funktion gehabt zu haben: Er war so etwas wie der "Transit-Bereich" vor Petra, d.h. er diente wohl als Rastplatz für durchreisende Karawanenhändler, die nicht durch die eigentliche Stadt reisen sollten oder wollten. Darauf deuten u.a. die zahlreichen Banketträume (Tri- und Biklinien) sowie Räumlichkeiten hin, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit als Warenlager gedeutet werden können.
Der Name Siq – korrekt: (as-) Sīq – geht auf eine lokale Variante des hocharabischen Lexems ضيق / ḍīq (Enge) zurück. Daß der emphatische Laut ḍ nicht (mehr?) velarisiert artikuliert wird (und daher auf der offiziellen Karte auch nicht als ض erscheint), könnte möglicherweise dadurch (mit) bedingt sein, daß die einheimischen Bdul-Beduinen im Kontext des Kontakts mit Europäern (erst Forscher, dann Touristen) ihre Sprachgewohnheiten mehr und mehr an die artikulatorischen Fähigkeiten der – mehr oder weniger – willkommenen Gäste angepaßt haben. (Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Anpassungstrend auch auf die Artikulation des emphatischen q auswirkt, das Europäer zumeist wie den einfachen Verschlußlaut k aussprechen. In vielen gedruckten Reiseführern sucht man denn vergeblich nach dem Stichwort "Siq" – man muß unter "Sik" suchen).
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Objekte: | Tal, (واد (الوادي, Wādin (al-Wādī), Wadi, Wâdî, Pl. أودية, وديان, Widyān, Awdiyya, Audīya, Valley |
Ortslage: | Petra, البتراء, al-Batrā’, πέτρα, Raqm, Raqmu, Raqmû, Reqem, ar-Raqim, ar-Raqīm, Rekem, Αρμη, Αρεκεμη, Hadriana, as-Sīq al-Bārid, as-Siq al-Barid, Sīq al-Bārid, Siq al Barid, Siq el Barid, Sīq el-Bārid, Siq el-Barid, Sik el-Barid, El Bared, Der kleine Sik, Little Petra |
Provinz: | Ma'an, محافظة معان, Muḥāfaẓat Maʿān, Mohafazat Ma'ān, Muhafazat Maan |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | F. Zayadine, Zwischen Sīq und ad-Dēr. Ein Rundgang durch Petra, in: T. Weber, R. Wenning (Hg.), Petra. Antike Felsstadt zwischen arabischer Tradition und griechischer Norm, Mainz 1997, 38-55, 54f. |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | Nutzbauten, Repräsentationsbauten, 1. Jh. v. Chr., 1. Jh. n. Chr., 2. Jh. n. Chr., Berge, Petra |
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Letzte Änderung: | 03.12.2012 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015190 |
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