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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015063 |
Titel: | Bosra / Überblick / Wadi Janin |
Landessprachlich: | بصيرا / منظر |
Provinz/Region: | At-Tafila
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Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 24.08.2008 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Blick über den Bergrücken, auf dem das antike Bosra liegt, über das steil abfallende Wadi Janin in Richtung al-'Ayn al Baydha. |
Sachl. Kontext: |
Die Ruinen des edomitischen Bosra – nicht zu verwechseln mit dem ungleich bedeutenderen Bosra im Hauran (Syrien) – liegen etwa 20km südlich der Provinzhauptstadt...
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Die Ruinen des edomitischen Bosra – nicht zu verwechseln mit dem ungleich bedeutenderen Bosra im Hauran (Syrien) – liegen etwa 20km südlich der Provinzhauptstadt aṭ-Ṭafīla und 3km westlich der Königsstraße auf einem von Wadis umgebenen Bergsporn nördlich des heutigen Dorfes gleichen Namens. Das im NO verlaufende Wadi Janin ist tiefer in den Rand der arabischen Wüstentafel eingerissen als das im SW verlaufende Wadi Qarqur. Beide vereinigen sich unterhalb des Bergsporns im NW zum Wadi Hamadiya, das seinerseits in das Wadi Khuneizir einmündet. Wie dieser topographischen Beschreibung zu entnehmen ist, hatte die im Alten Testament als Haupt- bzw. Königsstadt erwähnte Siedlung (vgl. Gen 36,33) strategisch eine ausgesprochen günstige Lage, zumal die Gegend um aṭ-Ṭafīla bis heute für ihre gute Versorgung mit Wasser bekannt ist: Auf drei Seiten boten die Abhänge des Sporns natürlichen Schutz – Angriffe waren allenfalls über den Bergrücken von Südosten her zu erwarten. Dank dieser natürlichen Brücke ins Fruchtland war es umgekehrt kein Problem, die Siedlung vor eventuellen Angriffen rechtzeitig mit landwirtschaftlichen Produkten zu versorgen. Die in der Nähe verlaufenden Handelsrouten entlang der Königsstraße bzw. von Arabien in Richtung Wadi Araba und weiter zum Mittelmeer waren von hier aus leicht zu kontrollieren, ebenso hatte man Zugriff auf die Kupfervorkommen im nahe gelegenen Fenan (Feynan; Faynan; Ponan; Punan).
So günstig die Lage auch war: Eigentümlicherweise scheint die Ortslage (anders als das nahe gelegene Khirbet es-Sela) erst in der Eisenzeit II besiedelt und zu einer "Residenz" in assyrischem "Stil" ausgebaut worden zu sein. Die Errichtung der Tempel bzw. palastartigen Verwaltungsgebäude auf eingeebneten Erd- bzw. Steinplattformen entspricht jedenfalls mesopotamischen Vorbildern. Angesichts dessen spricht einiges dafür, daß die Bauten von den Assyrern als Residenz für die lokalen Gouverneure in den eroberten Gebieten errichtet wurden und nicht von den die im Alten Testament als Könige bezeichneten Stammesführern der Edomiter.
Von den Neubabyloniern zerstört (aller Wahrscheinlichkeit nach im Rahmen des Arabien-Feldzugs Nabonids) wurden einige der öffentlichen Gebäude unter der Oberherrschaft der Perser wieder hergestellt, fielen indes zwischen 300 und 200 v.Chr. wieder der Zerstörung durch feindliche Angriffe bzw. Feuer zum Opfer. In nabatäischer (römischer) bzw. islamischer Zeit verlor Bosra dann kontinuierlich an Bedeutung und wurde zum Dorf (was es bis in die Gegenwart hinein geblieben ist).
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Objekte: | عين البيضا, ʿAin al-Bayḍā, ʿAin al-Baydāʾ, Tal, (واد (الوادي, Wādin (al-Wādī), Wadi, Pl. أودية, وديان, Widyān, Audīya, Valley, وادي خنيزر, Wādī Ḫunayzir |
Ortslage: | Bozra, בצרה, Busayra, Buṣayrā ar-Rašādīya, Buṣayrā ar-Rashādiyya, Buşayrā, Buseira, Buseirah, Beszeyra, Psora |
Provinz: | At-Tafila, محافظة الطفيلة, Muḥāfaẓat aṭ-Ṭafīla, Mohafazat Aṭ-Ṭafīla, Muhafazat at-Tafila, Tafilah, ṭafilah, Tofel, Et-Tafīla, Aṭ-Ṭafīla, Tufailah, Et-Tafila, Tafileh, El-Tafile, Tophel: Tafaila, Tofaila, Tefailah, Tafelah |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | Piotr Bienkowski, Busayra: Excavations by Crystal-M. Bennett 1971-1980, Oxford u.a. 2002 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | 21. Jh. n. Chr., Berge, Hochland, Wasser, At-Tafila |
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Letzte Änderung: | 19.11.2012 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015063 |
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