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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015021 |
Titel: | Wadi Hasa / Khirbet et-Tannur |
Landessprachlich: | وادي الحسا / خربﺔ الطنور |
Provinz/Region: | At-Tafila
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Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 24.08.2008 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Der Gipfel des Jebel et-Tannur mit den erhaltenen Ruinen des heute Khirbet et-Tannur genannten nabatäischen Heiligtums – gesehen von der nördlichen Einfahrt in das Wadi Hasa (Tele-Aufnahme). |
Sachl. Kontext: |
Im Zusammenhang mit den erdgeschichtlichen Vorgängen, in denen der große Grabenbruch vom Taurus bis zum Horn von Afrika entstand, in dem heute u.a. das...
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Im Zusammenhang mit den erdgeschichtlichen Vorgängen, in denen der große Grabenbruch vom Taurus bis zum Horn von Afrika entstand, in dem heute u.a. das Tote Meer liegt, bildeten sich auch mehrere von Ost nach West in den Grabenbruch hinein verlaufende Risse in der Tafel der arabischen Wüste. Das längste der in diesem Kontext entstandenen Wadis ist das bei al-Hasa an der Desert Road beginnende und bei Ǧawr aṣ-Ṣāfi südlich vom Toten Meer in das Wadi al-ʿAraba einmündende Wadi Hasa (im Alten Testament Naḥal Zæræd genannt; vgl. Num 21,12; Dtn 2,13). Der darin befindliche Fluß hat ein tiefes Canyon geschaffen, dessen Sohle auf der Höhe der Königsstraße 500m (bei der Mündung des Wadis in die Araba etwa 1400m) unter dem Niveau der Wüstentafel bzw. der das Wadi begrenzenden Berge liegt.
Verwaltungstechnisch markiert der Flußlauf heute die Grenze zwischen den Provinzen al-Kerak im Norden und aṭ-Ṭafīla im Süden. In der Zeit des Alten Testaments verlief hier die Grenze zwischen den Stammesgebieten der Moabiter und der Edomiter. Die noch heute "Königsstraße" ("Königsweg"; "King's Road"; "King's Highway") genannte Route führt ziemlich genau in der Mitte des etwa 60 km (Luftlinie) langen Wadi Hasa durch dessen Schlucht. [Im Alten Testament hieß die Route דרך המלך (vgl. Num 20,17), in römischer Zeit "Via Nova Traiana" und wurde entsprechend dem Standard römischer Heerstraßen ausgebaut. Zweifellos stellte diese Route auch aber schon früher in der Antike eine wichtige Nord-Südverbindung dar; heute fällt sie weitgehend mit der heutigen Hauptstraße 35 zusammen]. Von Kerak aus gesehen verläuft die Straße am nördlichen Abhang des Wadi in östlicher Richtung durch einen Steilhang mit großem Höhenunterschied bis zum Talgrund, während sie in ihrem weiteren Verlauf in Richtung Süden relativ sanft ansteigt: Sie folgt hier einem von Süden her einmündenden Sekundär-Wadi, dem Wadi al-La'ban (واد اللعبان).
Kurz nachdem die Straße den Flußlauf überquert hat, führt auf der Südseite des Wadis eine Piste in Richtung Westen zum Jebel et-Tannur, auf dem Nelson Glueck in den dreissiger Jahren des 20. Jhs. die Überreste eines bedeutenden nabatäischen Heiligtums freigelegt hat; die Grabungsfunde blieben nicht vor Ort, sondern wurden zu einem Teil in die U.S.A in das ASOR Nelson Glueck Archiv im Semitic Museum der Harvard University transferiert, zu einem anderen Teil in das Archäologische Museum in Amman. Am Fuß des Jebel et-Tannur wurde zu Beginn des 3. Jtsd.s ein Staudamm errichtet. Er dient nicht nur der Versorgung der Landwirtschaft mit Wasser, sondern auch der Regulierung der Wassermenge im Unterlauf – wird der landschaftlich reizvolle Canyon doch neuerdings von vielen Touristen durchwandert, die durch den Damm vor plötzlich auftretenden Sturzfluten nach Gewittern geschützt werden sollen.
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Objekte: | Ḫirbet eṭ-Ṭannūr, Ḫirbat aṭ-Ṭannūr, Ḫirbat aṭ-Tannūr, Khirbet eṭ Ṭannūr, Khirbet et-Tannûr, Khirbet et Tannur, Khirbet-et-Tannour, Khirbet Tannur, Khirbet Al-Tannur, Khirbet at-Tannur, Khirbet At Tannur, Khirbat at-Tannør, Berg / Gebirge, جبل, Ǧabal, Jebel, Jabal, Djabal, Djebel, Djebal, Jebal, Dshabal, Dshebel, Dschabal, Dschebel, Dschabel, Dschebal, Pl. جبال, Ǧibāl, Jibal, Djibal, Dschibal, Bergland, Mount, Mountains, Tal, (واد (الوادي, Wādin (al-Wādī), Wadi, Pl. أودية, وديان, Widyān, Audīya, Valley |
Ortslage: | Wãdi el-Ḥasã, Wãdi el Ḥasã, Wãdi al-Ḥasã, Wãdi al Ḥasã, Wãdi al-Ḥisã, Wãdi al Ḥisã, Wãdi el-Ḥesã, Wãdi el Ḥesã, Wadi al-Hasa, Wadi al Hasa, Wadi el-Hesa, Wadi el Hesa, Wadi Hesa, واد الحصا, Wadi al-Hassa, Wadi al Hassa, Wadi el Hassa, Wadi Zered, נחל זרד, nahal Zäräd, nahal Zered, Tal des Zered, Jebel eṭ-Ṭannūr, Jebel et-Tannur, Jebel El Tannur, الصافى, al-Safi |
Provinz: | At-Tafila, محافظة الطفيلة, Muḥāfaẓat aṭ-Ṭafīla, Mohafazat Aṭ-Ṭafīla, Muhafazat at-Tafila, Tafilah, ṭafilah, Tofel, Et-Tafīla, Aṭ-Ṭafīla, Tufailah, Et-Tafila, Tafileh, El-Tafile, Tophel: Tafaila, Tofaila, Tefailah, Tafelah |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | Burton MacDonald, The Wadi el-Ḥasã Archaeological Survey, West-Central Jordan, Waterloo (Ontario CDN) 1988, Nelson Glueck, Deities and Dolphins. The Story of the Nabateans, London 1965, Nelson Glueck, Explorations in Eastern Palestine I-III, New Haven 1934-1939 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | 1. Jh. v. Chr., 1. Jh. n. Chr., 21. Jh. n. Chr., Berge, Hochland, At-Tafila |
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Letzte Änderung: | 18.11.2012 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015021 |
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