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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015003 |
Titel: | Kerak / Wadi es-Sitt |
Landessprachlich: | الكرك / واد الست |
Provinz/Region: | Al-Karak
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Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 24.08.2008 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Tiefblick von der Zufahrtsstraße nach Kerak in das Wadi es-Sitt, das östlich des Felsrückens verläuft, auf dem die Kreuzfahrerburg bzw. die alte Stadt liegt. Das Wadi bildete quasi einen natürlichen Burggraben zum Schutz der Stadt vor Angreifern. |
Sachl. Kontext: |
Kerak erscheint unter verschiedenen Namen (u.a. Kir Moab; Kir Heres) bereits im Alten Testament als wichtige Stadt im Stammesgebiet der Moabiter. Daß der...
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Kerak erscheint unter verschiedenen Namen (u.a. Kir Moab; Kir Heres) bereits im Alten Testament als wichtige Stadt im Stammesgebiet der Moabiter. Daß der – dank seiner 1868 in Dhiban aufgefundenen Stele weithin bekannte – König Mescha mit dieser Stadt zu tun hatte, belegt nicht nur die Legende von der Opferung seines erstgeborenen Sohns (2 Kön 3,4-27), sondern auch eine 1961 hier gefundene Inschrift, die seinen Namen ausweist. Als wichtiger Stütz- bzw. Kontrollpunkt im Verlauf der "Königsstraße" wurde die Stadt praktisch von allen Völkern/Reichen genutzt bzw. ausgebaut, die sich nach den Moabitern das Land östlich des Toten Meeres aneigneten (Assyrer, Nabatäer, Römer, Byzantiner). Ab dem 4. Jh. ist die Stadt sogar Sitz eines Bischofs. Lediglich in der Zeit unmittelbar nach der Unterwerfung des Nahen Ostens durch die Muslime scheint der Ort keine größere Rolle gespielt zu haben. Die damit verbundene kurze Phase des Verfalls wurde rasch wieder beendet, als die Kreuzritter im Nahen Osten erschienen: Sie erkannten den hohen strategischen Wert des befestigten Ortes, von dem aus sowohl der Karawanenhandel von Ägypten bzw. Südarabien nach Syrien zu kontrollieren war als auch jederzeit kurze militärische Operationen im südlichen Palästina bis hinauf nach Jerusalem durchgeführt werden konnten. Und so wurde unter Payen de Bouteiller um 1142 auf der Basis älterer Befestigungsanlagen eine Burg im Stile der Kreuzritter errichtet. Von ihr aus konnte man sich dank der guten Sichtverbindung über das Tote Meer hinweg vermittels von Feuer- bzw. Rauch-Signalen jederzeit mit den in Jerusalem sitzenden Verbündeten verständigen – Analoges galt in Bezug auf die Verbindung mit der rund 120 km südlich von Kerak gelegenen Festung Schobak (Montréal). Solange die Muslime uneinig waren – Zengiden (Nureddin) und Ayyubiden (Saladin) konkurrierten miteinander – konnten die "Franken" die Burg halten, und auch nachdem sich Saladin durchgesetzt hatte, dauerte es noch ein gutes Jahrzehnt bis die durch Rainald von Chatillon verteidigte Festung im Gefolge der Niederlage der Christen bei Hattin (1187) nach einer acht Monate dauernden Belagerung an die Muslime fiel (1188). Ayyubiden (al-Adil) und Mameluken (Beibars) bauten die Burg weiter aus, deren Bastionen später freilich durch ein schweres Erdbeben (1293) stark zerstört wurden. Unter den Osmanen beherrschten lokale Potentaten Stadt und Burg – der türkische Sultan ließ sie weitgehend gewähren, so lange seine Oberherrschaft nicht in Frage stand. 1840 sahen sich die Osmanen indes genötigt, die wichtigsten militärischen Anlagen der Stadt, die von Aufständischen genutzt worden waren, zu zerstören. Dieser Eingriff konnte aber die Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen in der Region nur für eine kurze Phase unterbinden. Erst in den zwanziger Jahren des 20. Jh.s wurde die Gegend befriedet; der Haschemit Abdullah wurde als Autorität anerkannt.
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Personen: | al-Adil Saif al-Din, العادل سيف الدين, al-ʿĀdil Sayf ad-Dīn, al-'Adil Saif ad-Din, al-Ādil, al-ʿĀdil Sayf al-Dīn, al-'Adil Saif al-Din, al-Adil Saifaddin, al-Adil Saifaddīn, al-Malik al-ʿĀdil Abū Bakr Muḥammad b. Ayyūb, Baibars I., بيبرس البندقداري, Baybars al-Bunduqdārī, Baibars al-Bunduqdari, Beibars al-Bondoqdari, Bunduḳdārī, Baybar, Bundukdari, Bunduktari, Bondokdari, Bundoktari, Bibars al-Bundokdari, Bundoqdari, Beybars, as-Sultan az-Zahir Baibars, Baybars I, al-Malik al-Ẓāhir Rukn al-Dīn al-Ṣāliḥī, Mamluken, مملوك, Mamlūk, Mameluk, Mameluke, Mamluke, Mamlook, pl. مماليك, مملوكون, Mamlūkūn, Mamālīk, Mamlūks, Mamluk, Mamalik, Mamlucken, Mamlukken, Mamelucken, Mamelukken, Mamelicken, Mamaluken, Mamalukken, Mamloken, Nur ad-Din, نور الدين زنكي, Nūr ad-Dīn Zankī, Nuredin Zanki, Nur ed-Din, Nur al-Din, Nur ad-Din Zengi, Nureddin, Nuraddin, Nuruddin, Osmanen, العثمانين, al-ʿUṯmāniyyūn, Osmanlılar, عثمانيلر, Osmânîler, Ottomans, Ottomanen, Saladin, صلاح الدين الأيوبي, Ṣalāḥ ad-Dīn al-Ayyūbī, Ṣalâh ad-Dîn, Salah ad-Din, Salah al-Din, Salâh ad-Dîn, Salah ed-Din, Salahaddin, Salahuddin, Salachaddin, Salaheddin, Selahadînê, Salahiddin, Salahddin, Salah ud Din, Salahudin, Salahedin, Selahaddin, Selaheddin, Selahuddin, Salahadin, Salahidin, Salahadeen, Salahedeen, Salahudeen, Salahideen, Salahdeen, Salahaddeen, Salaheddeen, Salahiddeen, Salahuddeen, Meša, Mēša', מישע, Mêšāʿ, Mesa, mšʿ, Μωσα |
Provinz: | Al-Karak, محافظة الكرك, Muḥāfaẓat al-Karak, Mohafazat al-Karak, Muhafazat al-Kerak, Al-Qarak, Qerak, El-Kerak |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | D. Sourdel, Art. Al-Karak, in: Encyclopaedia of Islam, Bd. 4, 1978, 609, Udo Worschech, Das Land jenseits des Jordan. Biblische Archäologie in Jordanien, Wuppertal-Zürich 1991, 153-159 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | 12. Jh. n. Chr., 13. Jh. n. Chr., 21. Jh. n. Chr., Hochland, Wasser, Al-Karak, Stadt |
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Letzte Änderung: | 07.11.2012 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015003 |
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