Eine der drei zum Komplex der Kubelli Kilise genannten Felskirchen, unterhalb derer auch Wohnhöhlen in den weichen Tuff eingegraben sind.
Sachl. Kontext:
Gut 20 km westlich von Yeşilhisar (an der Hauptstraße Kayseri-Niğde) zweigt am Stausee von Akköy eine Stichstraße in das blind endende Tal von Soğanlı...
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Gut 20 km westlich von Yeşilhisar (an der Hauptstraße Kayseri-Niğde) zweigt am Stausee von Akköy eine Stichstraße in das blind endende Tal von Soğanlı ab. In seinem Namen spiegeln sich die geographischen Gegebenheiten: Es ist so entlegen bzw. unzugänglich, dass es in der Zeit der Eroberung Anatoliens durch die Araber erst ganz spät eingenommen wurde. Der Heerführer Battal Gazi soll ihm daher den Namen Sonakaldi ("bis zum Schluss geblieben") gegeben haben.
Geomorphologisch gesehen ist es ein vom Wasser geschaffener Riss in der riesigen Tuffdecke, die der nahe gelegene (kurz nach der Zeitenwende erloschene) Vulkan Erciyes Dağı – der Argaios der Antike – im Verlauf von vielen Jahrtausenden über Kappadokien gelegt hat. Durch das Wasser wurde freilich nicht nur ein Tal gebildet: Dort, wo das Wasser auf etwas härtere Tuffschichten stieß, blieben Tuffpyramiden stehen, die dem Tal ein unverwechselbares Gepräge geben; sie sind hier etwas dunkler als die im nahe gelegenen Göreme. In byzantinischer Zeit wurden einige von ihnen dazu genutzt, aus ihnen Kirchen herauszumeisseln, die von den Einheimischen – entsprechend ihrer Form – Kubelli (Kuppel-) Kirchen genannt werden. Aber auch in den Wänden des Tales wurden Kirchen und Wohnungen/Ställe in den weichen Tuff eingegraben. Besonders häufig stößt man hier auf von Menschen geschaffene Niststätten für Tauben.
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Synonyme:
Ortslage:
Soandos, Sonakaldi
Provinz:
Kayseri
Land:
Republik Türkei
Hintergrundinformationen:
Literatur u.a.:
W. Dorn, Türkei. Zentralanatolien, Ostfildern 2. Aufl. 2006, 338-342