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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00014586 |
Titel: | Tehran / Kinderdemonstration |
Landessprachlich: | تهران / تظاهرات يا |
Ort: | Tehran (HS) |
Provinz/Region: | Tehran
-
Islamische Republik Iran |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 20.09.2005 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus, Hesam Ejtehadi |
Beschreibung: | Ausschnitt aus dem angeblich längsten Bild der Welt, das im Rahmen einer straff organisierten Kinder-Mal-Demonstration im Herzen von Teheran gezeigt wurde: GORG.W.B (= George W. Bush) und Präsident Mahmud Ahmadinedschad, die sich die Hand geben, werden von Kindern bejubelt. Die Botschaft des Bildes ist eindeutig, zumal auch die rechte Person – sie in arabisch-persischer Schrift – eindeutig als Doktor Mahmud (دكتر محمود) gekennzeichnet ist und zwischen den beiden in grüner Schrift wohl "göttliche Gabe/Gnade" (نعم), vielleicht aber auch "ja" (dann arab.!) zu lesen ist.
Außerdem erscheinen zwischen beiden Präsidenten in blauer Schrift zwei Namen, d.h. die Bildkomposition ist wohl von zwei jungen Künstlern konzipiert worden. Warum die Personen rechts "im Regen stehen", ist nicht eindeutig zu deuten: Liest man – dem arabisch-persischen Schriftduktus folgend – die Botschaft von rechts nach links, kann man unter Einbeziehung des links folgenden Bildes (vgl. Bild ID 14449) die Deutung vertreten, daß der Regen (in dem die Iraner lange Zeit waren), vorbei sein wird, wenn sich Iran und die U.S.A. einst vertragen werden: Dann geht die Sonne hinter den Bergen auf (zu sehen ist hier freilich nur der Berg rechts der Sonne). |
Sachl. Kontext: |
Das Verhältnis zwischen Iran und den Mächten der westlichen Hemisphäre ist seit der Gründung der Islamischen Republik gespalten: Man sucht Kontakt, stört...
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Das Verhältnis zwischen Iran und den Mächten der westlichen Hemisphäre ist seit der Gründung der Islamischen Republik gespalten: Man sucht Kontakt, stört diesen aber auch wieder durch Aktionen bzw. Worte, die entweder vom Westen oder von Iran als inakzeptabel empfunden werden. Im Rahmen des (wenig erfolgreichen) Versuchs, eine Kooperation zwischen den Universitäten Tehran und Kiel herzustellen, wurde das sehr deutlich. Dazu nur zwei Beispiele: Die deutschen Studierenden wurden bei der Summerschool von offizieller Seite sehr herzlich aufgenommen und zuvorkommend behandelt. Wollten sie freilich Kontakte mit iranischen Studierenden aufnehmen, wurde das weitestgehend unterbunden, um die Infiltration der letzteren mit "unislamischem" Gedankengut zu verhindern. Das wurde von den Deutschen natürlich als Affront empfunden – Kooperation ohne menschliche Kontakte ist keine Kooperation. Umgekehrt bekamen die Deutschen immer wieder vorgehalten, daß sie (resp. ihre Regierung) die legitimen Interessen Irans, ja der gesamten islamischen Welt nicht respektierten. Dies zeige sich nicht nur daran, daß die von den U.S.A. geforderten Wirtschafts-Sanktionen gegen Iran solidarisch mit getragen würden, sondern auch daran, daß man die eindeutig völkerrechtswidrige Landnahme Israels in den Palästinensergebieten allenfalls verbal kritisiere, in der Sache aber letztlich stillschweigend hinnehme, während man die entsprechende Kritik aus dem Iran als antisemitische Politpropaganda abtue.
Bei der Kinder-Mal-Demonstration vom 20. September 2005, bei der über mehr als einen Kilometer eine durchlaufende Doppel-Reihe von Bildern vom Laleh-Park entlang dem Bulvar Keshavarz bis weit nach Osten aufgestellt wurde (propagiert wurde das Ganze als das längste Gemälde der Welt), wurde die iranische Position in diesem Konflikt mehr als deutlich (und gab zu denken): Manche der (natürlich unter Aufsicht bzw. nach Vorgaben von Lehrerinnen erstellten) Bilder gaben dem Bedürfnis nach Aussöhnung zwischen Iran und dem Westen Ausdruck, so eine Darstellung, auf der die Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und George W. Bush Hand in Hand zu sehen waren (vgl. Bild ID 14449). Andere ließen erkennen, daß viele Aktionen des Westens als Aggression empfunden werden (vgl. Bild ID 14450). Alle hier eingestellten Bilder sind bewußt nicht kommentiert – sie wollen einer breiteren Öffentlichkeit ungefiltert zeigen, wie Iraner die Vorgänge in der Weltpolitik sehen.
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Personen: | Ahmadinedschad, محمود احمدینژاد, Maḥmūd Aḥmadī-Nežād, Ahmadi Nedschad |
Ortslage: | Tehran (HS), تهران, Tehrān, Teheran, Tehrân, Téhéran, Teherân, Teherán, Taheran, Tihrân |
Provinz: | Tehran, استان تهران, Ostān-e Tehrān, Ostan-e Tehran, Teheran, Tehrân, Téhéran, Teherân, Teherán, Taheran, Tihrân |
Land: | Islamische Republik Iran, جمهوری اسلامی ایران, Ǧomhurī-ye Eslāmī-ye Irān, Ǧomhuri-ye Eslāmi-ye Irān, Jomhuri-ye Eslami-ye Iran, Irân, Irán, Īrân |
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Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Summerschool an der Universität Teheran für Studierende der CAU zu Kiel vom 15.-29. September 2005 |
Kategorien: | 21. Jh. n. Chr., Malerei, Tehran (HS), Stadt |
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Letzte Änderung: | 24.01.2011 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00014586 |
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