İşhan – auf ca. 1300m über dem Tal des Oltu Çayı (nahe von dessen Mündung in den Tortum Çayı) gelegen – befindet sich in einem Gebiet, das abwechselnd unter armenischer bzw. georgischer Vorherrschaft stand, bevor es türkisch wurde. Als Bischofssitz spielte es trotz seiner unwegsamen Lage lange Zeit eine wichtige Rolle in der Region.
Ein Vorläuferbau der im 10./11. Jh. erbauten und bis heute als Ruine existierenden Kathedrale entstand im 7. Jh. unter dem armenischen Bischof Nerses III. Der Abschluß des heute existierenden Baus läßt sich anhand von Inschriften in das Jahr 1032 n.Chr. datieren, d.h. die Vollendung der Kirche fällt in die Regierungszeit des georgischen Königs Bagrat IV.
Die Kathedrale wurde auf einer natürlichen Terrasse auf einem mehrstufigen Fundament errichtet und misst in der Länge etwa 37m, das Querschiff erstreckt sich über mehr als 22m. Über der Vierung erhebt sich eine mächtige Kuppel, die etwa 29m Höhe erreicht; aus dem Verhältnis von Breite und Höhe des Baus lässt sich erschließen, dass der Architekt Iwane Mortschaidse – nicht anders als die europäischen Kirchenbaumeister der Zeit – ein (auch optisch) zum Himmel weisendes Bauwerk errichten wollte.
Ältere Bauelemente – Bestandteile einer früheren Rundkirche mir vier Konchen – finden sich v.a. in der Apsis. Nahezu alle Bauelemente in diesem Bereich, v.a. die Kapitelle der Säulen, zeigen Stilelemente, die im 11. Jh. bereits als veraltet galten. Aber selbst die sicher erst in georgischer Zeit entstandene Kuppel ist nicht einheitlich gestaltet: Im 11. Jh. wurden dort Okulusfenster eingefügt, durch die die alten Fresken partiell zerstört wurden.
Die Kathedrale ist im wesentlichen aus doppelschaligem Gußmauerwerk verfertigt, d.h. zwischen mächtige Platten wurde Sand und grobes Geröll gefüllt; dort, wo diese "Schalungen" von Erdbeben zerstört wurden, quillt die wenig stabile Masse nun wieder hervor, so dass der Bau zusehends verfällt. Gründliche Restaurierungsarbeiten wären dringend erforderlich, zeichneten sich 2003 indes noch in keiner Weise ab.
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