Religiöse und touristische Interessen treffen sich an einem Platz im Westen von Isfahan insofern in nachgeradezu perfekter Weise, als sich dort nahe dem...
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Religiöse und touristische Interessen treffen sich an einem Platz im Westen von Isfahan insofern in nachgeradezu perfekter Weise, als sich dort nahe dem Vorort Khomeini Shahr das Heiligengrab eines Sufi-Shaiks mit dem Namen Amu Abdollah befindet, in dem zugleich ein Paradebeispiel safawidischer Ingenieurskunst besichtigt werden kann: Die "schwingenden Minarette".
Vor den relativ bescheidenen quadratischen Grabbau aus dem 14. Jh., der gerne von Pilgern aufgesucht wird, wurde ein hoher (und breiter) Eingangsliwan gesetzt, auf dessen beiden oberen Ecken zwei verhältnismäßig kurze Minarette positioniert wurden. Sie sind – die Technik wird im Orient seit der frühen Antike zum Schutz vor Erdbeben angewandt – nicht unmittelbar auf das Ziegelmauerwerk gesetzt, sondern ruhen auf Holzbalken, die miteinander verbunden sind. (Holzbalken sind aus dem gleichen Grund auch im übrigen Mauerwerk mit verbaut). Das Verfahren, das eigentlich dazu dienen sollte Bewegungen im Mauerwerk zu verhindern, wird nunmehr in gegenteiliger Weise als Touristenattraktion genutzt: Bringt ein Mann durch rhythmische Bewegungen eines der beiden (Ziegel-) Minarette zum Schwingen, schwingt das andere ganz von selbst im gleichen Rhythmus mit. Die Balken übertragen die Schwingungen vom einen auf das andere der in sich stabilen, aber beweglich gelagerten Minarette.
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