Nomadenzelte in der südirakischen Salzsteppe an einem Seitenkanal des Euphrat nahe Uruk. Der spärliche Bewuchs mit Halophyten ermöglicht es, in dieser Gegen Schafe zu halten. Sinnvoll ist diese Bodennutzung nur bedingt, denn die Schafe sorgen durch Verbiß für eine Intensivierung der Versteppung der Gegend.
Sachl. Kontext:
Im südlichen Mesopotamien (so nennt man seit der Antike das Land zwischen Euphrat und Tigris, das heute das Kernland des Staatsgebiets des Irak bildet)...
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Im südlichen Mesopotamien (so nennt man seit der Antike das Land zwischen Euphrat und Tigris, das heute das Kernland des Staatsgebiets des Irak bildet) kann man gut studieren, was unter den klimatischen Bedingungen arider Gegenden bei sorglosem Umgang mit künstlicher Bewässerung nach einiger Zeit eintritt: Schon Sumerer, Babylonier und Assyrer hatten das Land vermittels von Kanälen redundant bewässert. Sie hatten dabei aber immerhin auf einen relativ schonenden Umgang mit dem kostbaren Naß geachtet. Dennoch begann wegen der Entnahme von zu viel Wasser aus Euphrat und Tigris der Grundwasserspiegel zu steigen, Kapillarkräfte förderten das Wasser zur Oberfläche, es kam zu einer ständigen Verdunstung und die Mineralien – v.a. das Salz – lagerten sich auf den Äckern und Weiden ab. Perser, Griechen und Parther nutzten die Kanäle weiterhin. Im Gefolge der muslimischen Eroberung gingen etwa ab dem 7. Jh. n.Chr. die Grundkenntnisse einer sinnvollen Bewässerungstechnik dann vollends verloren – die bereits in der Antike begonnene Versalzung der Böden war von da an nicht mehr zu stoppen.
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