Die ältesten Spuren im Grabungsareal von Sippar – gelegen etwa 15 km südwestlich von Bagdad am Ostufer des Euphrat – gehen wohl auf die Bautätigkeit des...
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Die ältesten Spuren im Grabungsareal von Sippar – gelegen etwa 15 km südwestlich von Bagdad am Ostufer des Euphrat – gehen wohl auf die Bautätigkeit des Akkad-Kaisers Naramsin zurück, der hier einen Tempel für den Sonnengott Šamaš (Utu) errichten ließ. Das Heiligtum des Sonnengottes blieb von da an bis zum Untergang des neubabylonischen Reiches kontinuierlich in Gebrauch. Die wenigen Baureste, die man heute noch sehen kann, stammen aus dieser Phase. Bekannte Herrscher wie Hammurapi oder Nebukadnezar und weniger bekannte wie der Kassitenkönig Kurigalzu I. oder Šamaš Šumi Ukin (der Bruder Assurbanipals) sorgten dafür, daß der Kult des Sonnengottes in einem würdig ausgestatteten Heiligtum stattfinden konnte. Ja, nach Meinung einiger Forscher stand die Diorit-Stele, auf die Hammurapi seinen berühmten Codex schreiben hatte lassen, vor ihrem Raub durch den Elamiter Šutruk Nahunte im Heiligtum von Sippar: Šamaš (Utu), die alles überblickende Sonne, war der Gott des Rechts! Die Zikkurat von Sippar, die auf einer mauerumgürteten riesigen Terrasse angelegt war, stammt wohl kaum aus der Frühzeit von Sippar, sondern erst aus der neubabylonischen Zeit; zuletzt wurde sie durch Nabonid restauriert. Unter den Achaimeniden wurden Stadt und Heiligtum aufgegeben.
Da die am Ende des 19. Jh.s erfolgte Erschließung des Tells wenig sachgerecht durchgeführt wurde, blieben viele Aspekte ungeklärt, so etwa die Frage, wo genau der erste Tempel des Sonnengottes situiert war.
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