Geländeformation bei Ras Slaysil: Die ebenmäßig verlaufenden Gesteinsschichten am Gegenhang machen deutlich, daß links unterhalb der Bildmitte "Menschenwerk" vorliegen muß.
Sachl. Kontext:
(Ras) Slaysil ist eine kaum je von Touristen heimgesuchte Ortslage nordwestlich von Petra, unmittelbar dort, wo das Sel Ghurob (bei Lindner als Wadi Siq...
[mehr...]
(Ras) Slaysil ist eine kaum je von Touristen heimgesuchte Ortslage nordwestlich von Petra, unmittelbar dort, wo das Sel Ghurob (bei Lindner als Wadi Siq el-Ghurab bezeichnet) in einem ca. 400 m hohen Wasserfall über den Abbruch der arabischen Wüstentafel stürzt und – vereint mit dem Wadi Musa – unter letzterem Namen weiter zur Araba verläuft. Unbeschadet der exponierten Lage war Ras Slaysil eine Durchgangsstation für den Verkehr nach und von Petra: Der partiell erhaltene Karawanenweg führt einige 100m nördlich vom Wasserfall in Serpentinen hinab in die Schlucht des Wadi Musa. (Wieder-) entdeckt wurde dieser Durchschlupf im Rahmen eines Surveys unter Leitung des Kieler Professors für Religionsgeschichte des AT und Archäologie Syrien-Palästinas Ulrich Hübner. Der einfachste Zugang von Osten zu dieser Passage erfolgte entlang dem Sel Ghurob, das von al-Bayda nach Südwesten zieht. Der Umstand, daß hier ein alter Karawanenweg existierte, bestärkt die Annahme, daß der Siq al-Barid als eine Art "Transit-Bereich" vor Petra fungiert haben muß, in dem von Arabien durch die Araba zum Mittelmeer ziehende Karawanen Station machen konnten: Nach oder vor dem Zug durch die Araba konnte man in der nicht umsonst "Kalter Siq" genannten Schlucht in angenehmer Kühle rasten.
Auf dem eigentlichen "Ras" – einem markanten Felshöcker nördlich des Wasserfalls – befinden sich die Überreste eines Heiligtums, östlich davon die einer größeren Siedlung.
[weniger...]