Von den Ausgräbern wieder in Position gebrachter Basaltlöwe vor dem Aushub der Grabung in 'Ain Dara. Er dürfte als Rohling in der wenige Kilometer jenseits der türkischen Grenze gelegenen Basalt-Manufaktur von Yesemek gefertigt und hier nur vollendet worden sein: Vor Ort – 'Ain Dara liegt am Rande des nordsyrischen Kalksteinmassivs des Belos/Jebel Seman – gibt es keinen Basalt.
Vgl. dazu Bild ID 7560; 7562 bzw. 6620; 7122.
Sachl. Kontext:
Am Beginn der Ausgrabungen in 'Ain Dara stand – wie so oft – ein Zufallsfund: Ein Hirte entdeckte 1954 den ersten Basaltlöwen, dessen Kopf von einem Fuchs...
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Am Beginn der Ausgrabungen in 'Ain Dara stand – wie so oft – ein Zufallsfund: Ein Hirte entdeckte 1954 den ersten Basaltlöwen, dessen Kopf von einem Fuchs beim Graben seines Baus freigelegt worden war. Die 1956 aufgenommenen Grabungen an dem wenige Kilometer südlich von 'Afrin im Grenzgebiet zur Türkei gelegenen Ort stehen seit 1980 unter der Leitung von Ali Abu Assaf.
Auf einem weit über den 'Afrin-Fluß aufragenden Hügel wurde ein großer Tempel ausgegraben und als Tempel der Ištar (und vielleicht auch ihres Geliebten, eines syrischen Berggottes) identifiziert. Vor dem Tempel befand sich ein Portalbau, zu dem der Löwe des Erstfundes gehörte. Ob 'Ain Dara mit dem antiken Kinalua, einem Zentrum des Aramäer-Staates Bit Agusi identisch ist, ist umstritten. Stilistisch gehören die Funde zum (spät-) hethitischen Kulturkreis, was freilich nicht gegen die erwähnte Annahme spricht, hier sei das Zentrum eines Aramäerstaates gewesen: Nahezu alle Siedlungen am Nordrand des heutigen Syrien, die zu Anfang des 1. Jtsd.s v.Chr. florierten, weisen Elemente beider Kulturen auf, weshalb man auch von syro-hethitischen Kleinstaaten spricht. ("Syrien" ist dabei quasi ein Synonym für "Aram").
Ende Januar 2018 wurde das Grabungsareal von der Türkei im Rahmen einer völkerrechtswidrigen militärischen Aktion zur Einrichtung einer 30km tiefen "Sicherheitszone" auf syrischem Territorium stark beschädigt (Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 25 vom Mittwoch, dem 31. Januar 2018, Seite 11).
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