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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00007404 |
Titel: | Jebel Sheikh Baraqat / Terrasse / Fundamente |
Landessprachlich: | جبل شيخ برقات |
Provinz/Region: | Aleppo
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Arabische Republik Syrien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 03.09.1999 |
Texte: | Jan Marr, Tom Fleischer, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Die Terrasse des dem Zeus Madbachos und der lokalen Gottheit Selamanes geweihten Tempels auf dem Gipfel des Jebel Sheikh Baraqat. |
Sachl. Kontext: |
Der ca. 15 km südlich von Qal'at Seman gelegene, 870 m hohe Jebel Sheikh Baraqat war in römischer Zeit ein bedeutendes Pilgerzentrum. Auf dem Gipfel des...
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Der ca. 15 km südlich von Qal'at Seman gelegene, 870 m hohe Jebel Sheikh Baraqat war in römischer Zeit ein bedeutendes Pilgerzentrum. Auf dem Gipfel des in der Antike als "Mons Koryphaios" bekannten Berges – er ist der höchste Berg weit und breit – wurde im 2. Jh. n.Chr. ein dem Zeus Madbachos ("Zeus der Altäre"; vgl. arab. مدبح; aram. מדבח "Altar") und der lokalen Gottheit Selamanes geweihter Tempel errichtet, von dem nur noch die Fundamente der ca. 680 m im Quadrat messenden Terrasse und einige wenige Versturzblöcke erhalten geblieben sind. Der Tempelbezirk war einst von einer Mauer umschlossen. An drei Seiten wies diese über Rampen erreichbare Eingänge auf, durch die der Besucher den Temenos betrat. Im Zentrum der Anlage stand eine Cella, deren Zugang durch vier Säulen geschmückt war.
Noch heute ist der Ort Ziel von Pilgern (ganz besonders von Frauen), die hier ein muslimisches Heiligtum, den (nördlich des alten Tempelbezirks befindlichen) Wali des legendären "Sheikh Baraqat" besuchen. Der Zugang ist neuerdings indes stark reglementiert (für Nicht-Muslime im Prinzip verboten), weil das syrische Militär den weithin sichtbaren Gipfel als Beobachtungsposten nutzt.
Im Namen dieses lokalen "Heiligen" spiegelt sich wohl die Geschichte des Heiligtums: برق/baraq ist im Arabischen bzw. Aramäischen das Wort für "Blitz". Zeus/Jupiter ist als alter Wettergott der Griechen/Römer in Syrien häufig mit dem altsyrischen Wettergott (Hadad, Baal) identifiziert worden, dessen wichtigstes ikonographisches Attribut das Blitzbündel darstellt. D.h. das Heiligtum des Zeus/Jupiter hat wohl das uralte Heiligtum eines Wettergotts abgelöst. Die Erinnerung an den Wettergott blieb auch in muslimischer Zeit lebendig, nur durfte er natürlich nicht als Gott verehrt werden. So wurde aus dem Wettergott Hadad-Baal-Zeus-Jupiter ein Sheikh, in dessen Namen das ikonographische Symbol der ursprünglich verehrten Gestalt lebendig blieb.
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Objekte: | Tempel, معبد, هيكل, Maʿbad, Mabad, Ma'bad, Maabad, Haykal, Haikal, Pl. معابد, هياكل, Hayākil, Maʿābid, Temple |
Personen: | Baal, بعل, Baʿal, Ba'al, Bal, Bel, Beel, Bol, Jupiter Madbachos |
Ortslage: | Jebel Shaikh Barakat, Dschebel Sheikh Barakat, Jabal Šeiḫ Barakāt, Mons Koryphaios, mons coryphaius |
Provinz: | Aleppo, محافظة حلب, Muḥāfaẓat Ḥalab, Muhafazat Halab, Mohafazat Halab, Halaba, Ḥalab, Aleppe, Alep, Alepo, Haleb, Haleppo |
Land: | Arabische Republik Syrien, الجمهورية العربية السورية, سورية, بلاد الشم, Bilād aš-Šām, Sūrīya, al-Ǧumhūrīya al-ʿArabīya as-Sūrīya, Bilâd aš-Šâm, Sûriyya, Al-Jumhuriya al-'Arabiya as-Suriya, Syrien, Syrie, Suria, Surija, Großsyrien, Greater Syria |
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Literatur u.a.: | K.S. Freyberger, Die frühkaiserzeitlichen Heiligtümer der Karawanenstationen im hellenisierten Osten, Mainz 1998 |
Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Syrienexkursion der Theologischen Fakultät der CAU Kiel 1999 unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und PD Dr. Klaus Fitschen |
Kategorien: | Vorchristlich/Vorislamisch, 2. Jh. n. Chr., Aleppo |
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Letzte Änderung: | 24.01.2008 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00007404 |
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