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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00007221 |
Titel: | Ugarit / Wasserleitung |
Landessprachlich: | أوغاريت / ماسورة |
Ort: | Ugarit |
Provinz/Region: | Al-Ladhiqiya
-
Arabische Republik Syrien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 26.08.1976 |
Texte: | Sybille Kambeck, Tom Fleischer, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Ein Kanal der ehemaligen Wasserversorgung des Königspalastes von Ugarit. Ursprünglich wurde der gesamte Palast durch unter dem Boden verlaufende Leitungen mit Frischwasser versorgt. Mit Öfen ausgestattete Bäder sowie Toiletten mit Abwasserfunktion komplettierten die (für die damalige Zeit bemerkenswert komfortablen) hygienischen Einrichtungen des Gebäudekomplexes. |
Sachl. Kontext: |
Bereits im 7. vorchristlichen Jahrtausend wurde das spätere Ugarit erstmals besiedelt. Die besondere Attraktivität des rund 10 km nördlich der Provinzhauptstadt...
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Bereits im 7. vorchristlichen Jahrtausend wurde das spätere Ugarit erstmals besiedelt. Die besondere Attraktivität des rund 10 km nördlich der Provinzhauptstadt Lattakia gelegenen Ortes machte der günstig gelegene Hafen und das ausreichend verfügbare Frischwasser aus. Um die Wende zwischen dem 3. und 2. Jtsd. v.Chr. besiedelten Amurriter den heute Tell Ras esh-Shamra (Fenchelhügel) genannten Ort und schufen durch den konsequenten Ausbau von Handelsbeziehungen die Grundlagen für ein Erstarken Ugarits.
Mit der Einwanderung einer Herrenschicht aus dem Südosten am Beginn des 15. Jh.s v.Chr. begann die eigentliche, zugleich aber auch letzte Hochzeit Ugarits: In dieser Phase entstand auf der Basis des nur in wenigen Zeugnissen überkommenen amurritisch-phönikischen, 22 Konsonanten-Zeichen umfassenden Alphabets und der dem sumerisch-akkadischen Schreibsystem eigenen Schreibtechnik – aus keilartigen Elementen zusammengesetzte Zeichen werden mit einem Griffel in weichen Ton eingedrückt – eine eigene, aus 30 Zeichen bestehende Konsonanten-Schrift. Daß man sich dessen bewußt war, ein "Alphabet" geschaffen zu haben, ergibt sich aus der Tatsache, daß mehrere kleine Tontäfelchen mit einem kompletten Satz aller Zeichen in einer festgelegten Abfolge gefunden wurden. Diese ugaritische Keilschrift wurde – parallel zu den in der "internationalen" Korrespondenz Ugarits verwendeten Schriftsystemen der Hochkulturen der Umwelt (Hieroglyphenschrift, Keilschrift mit Syllabo- und Ideogrammen) – nahezu ausschließlich zur Niederschrift von Texten eingesetzt, die in dem nordwestsemitischen Idiom der Ortsbevölkerung abgefaßt waren; es sind dies insbesondere Briefe und Urkunden lokaler Natur und mythisch-religiöse Texte.
Obwohl die Stadt in dieser Zeit überwiegend unter fremder Oberherrschaft stand (sowohl die Ägypter als auch die Hethiter beanspruchten die Hoheit über Syrien), erlebte Ugarit damals eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Als relativ selbständige Vasallen der hethitischen Großkönige kontrollierten die Könige der Stadt zuletzt die Mittelmeerküste vom Mons Casius (Jebel al-Aqra') im Norden bis zur Hafenstadt Gabala (Jeble) im Süden; und die Kaufleute Ugarits unterhielten enge Handelsbeziehungen nach Ägypten, Anatolien und Mesopotamien. Auch Waren aus Zypern, Kreta und von den Ägäischen Inseln wurden auf ugaritischen Handelsschiffen transportiert. Dieser ostmittelmeerische Handels- und Kulturverbund hinterließ zudem Spuren im Bereich der Mythologie, v.a. aber der Architektur: Die wichtigsten Bauten zeugen von mykenischem Einfluß. Erst die Zerstörung der Stadt durch die sogenannten "Seevölker" am Beginn des 12. Jh. v.Chr. beendete die wirtschaftliche und kulturelle Blüte.
Seit 1929 führen französische Archäologen (mit periodischen Unterbrechungen) umfangreiche Ausgrabungen auf dem Tell von Ras Shamra durch. Der Großteil des heutigen Wissens über Ugarit basiert auf diesen Forschungen.
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Objekte: | Palast / Schloß, قصر, Qaṣr, Qasr, Quasr, Ḳaṣr, Kasr, Qazr, Pl. قصور, Deminutiv قصير, Quṣūr, Quṣair, Quṣayr, Quṣeir, Ḳuṣejr, Quseir, Quser, Qusayr, سراى, sarāy, Saray, Serail, Palace, Castle |
Ortslage: | Ugarit, ort#Ougarit, رأس شمرة, Rās Šamra, Ra's Shamra, Ras Shamra, Ras Shamrah, Ras Schamra, Ras Sjamra, رأس الشمرة, Rās eš-Šamra, Râs-aš-Šamrah, Ra's ash-Shamra, Ras esch-Schamra, Ras esh-Shamra, Ras ash-Shamrah |
Provinz: | Al-Ladhiqiya, محافظة اللاذقية, Muḥāfaẓat al-Lāḏiqīyāh, Muḥāfaẓat al-Lāḏiqīya, Muhafazat al-Lâdhiqiyyah, Mohafazat al-Lâdhiqiyya, Latakia, Al-Laziqiyah, Al Lâdhiqîyah, El Lâdhiqîya, El Ladhaqiye, El Ladhiqiya, El Lâdhaqiyé, Ladhiqiye, Laḏaqīye, Ladikiya, Lathaqiya, Latakieh, Lattakia, Lattaquié, Lattaquie, Ladikis, Lattikia, Lazkiye |
Land: | Arabische Republik Syrien, الجمهورية العربية السورية, سورية, بلاد الشم, Bilād aš-Šām, Sūrīya, al-Ǧumhūrīya al-ʿArabīya as-Sūrīya, Bilâd aš-Šâm, Sûriyya, Al-Jumhuriya al-'Arabiya as-Suriya, Syrien, Syrie, Suria, Surija, Großsyrien, Greater Syria |
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Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Orientreise 1976: Türkei-Syrien-Irak (Rüdiger Bartelmus, Hans-Jürgen Hensel, Christiane Wendler) |
Kategorien: | Nutzbauten, Wasserbau, Bronze- und Frühe Eisenzeit (2200-600 v. Chr.), Ugarit, Stadt |
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Letzte Änderung: | 10.12.2014 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00007221 |
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