Teile der Toranlage des Adonis-Tempels auf dem Chir el-Meidan ("Fels des großen Platzes"; Chir ist kein arabisches Wort, sondern entstammt einem lokalen westsemit. Dialekt – vgl. mittelhebr. חירה).
Sachl. Kontext:
Hoch über der Schlucht des antiken Adonisflusses, des Nahr Ibrahim, befindet sich in einer Höhe von knapp 1000m auf einem Chir el-Meidan genannten Plateau...
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Hoch über der Schlucht des antiken Adonisflusses, des Nahr Ibrahim, befindet sich in einer Höhe von knapp 1000m auf einem Chir el-Meidan genannten Plateau ein Heiligtum, das wohl dem Adonis-Kult diente. Es dürfte in der Antike die erste Station auf dem Pilgerweg von Byblos zur Quelle des Adonis-Flusses in der Afqa-Grotte gewesen sein.
Der Adoniskult weist Parallelen zum ägyptischen Osiris-Kult wie auch zum Tammuz-(Dumuzi) Kult in Mesopotamien auf; auch in der ugaritischen Mythologie wird vom Sterben des Gottes Baal berichtet, der von seiner Schwester/Geliebten Anat der Macht des Todesgottes Mot wieder entrissen wird, nur fehlen hier Informationen über den entsprechenden Kult: Dem Typus nach ist Adonis ein sterbender und wieder auferstehender Vegetationsgott. Dementsprechend haben spätantike Autoren Identifikationen vollzogen: Nach Lukian sind Adonis und der ägyptische Osiris miteinander zu identifizieren, syrisch-christliche Autoren betonen dagegen die Nähe von Tammuz und Adonis. Die Verbindung zwischen Baal und Adonis läßt sich demgegenüber sogar philologisch aufzeigen: der griechische Name Adonis enthält zweifellos als Kern das semitische Wort Adon (ʾdwn/ʾadânu; "Herr"), und dies ist ein Epitheton des ugaritischen Baal (wobei der Name des letzteren im Prinzip schon selbst nichts anderes als "Herr" bedeutet).
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