Mit Russian Compound bezeichnet man bis heute das ehemalige russische Viertel im Westen Jerusalems. Es liegt etwa 300 m von der nordwestlichen Ecke der...
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Mit Russian Compound bezeichnet man bis heute das ehemalige russische Viertel im Westen Jerusalems. Es liegt etwa 300 m von der nordwestlichen Ecke der Altstadt entfernt, die den Komplex begrenzenden Straßen sind Helene Hamalka, Shivtei Ysrael, Yochanan Migush Halav und Jaffa Road. Das Land für den großen Stadtteil wurde in den 50er Jahren des 19. Jh.s vom russischen Konsul erworben und durch ein Geschenk des Sultans an den Zaren erweitert. Zwischen 1860 und 1864/1889 wurden Gebäude errichtet, die den starken Zustrom der russischen Pilger aufnehmen sollten. Ähnlich dem Bau der Auguste-Victoria-Stiftung (siehe dort) wurden alle Baumaterialien aus Russland angeliefert. Hinter dem Bauprojekt stand die Imperial Orthodox Palestine Society aus St. Petersburg, Architekt war Martin Ivanovich Eppinger. Die Bauten umfassten die Russisch Orthodoxe Kirche, Gebäude für die Russische Mission, Hospize für Männer und Frauen mit einem eigenen Hospiz für die Aristokratie, ein Krankenhaus und ein Konsulat sowie Ställe und Versorgungsgebäude. In der Mandatszeit wurden hier Verwaltungsgebäude eingerichtet, in den 50er Jahren des 20. Jh.s erwarb die Regierung des neu gegründeten Staates Israel das Gelände von der Sowjetunion (mit Ausnahme der Kirche). Es entstanden öffentliche Gebäude wie die Polizeidirektion und der Gerichtshof. Die lange vernachlässigten Teile des Viertels befinden sich zur Zeit im Umbruch; hier wird zukünftig die Kunstakademie Bezalel ihren Standort haben.
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