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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00004589 |
Titel: | Harran / Große Moschee / Gesamtansicht |
Landessprachlich: | Altınbaşak / Ulu Cami |
Ort: | Altinbasak |
Provinz/Region: | Sanliurfa (Urfa)
-
Republik Türkei |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 26.09.2003 |
Texte: | Christian Demandt, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Blick von Südosten auf die Ruinen der Ulu Cami in Harran. Links erkennt man den Torbogen vor dem Mihrab der ehemaligen Gebetshalle, rechts den Portalbau mit dem Minarett im Hintergrund.
Die Ulu Cami wurde vermutlich im 8. Jh. n.Chr. unter den Umayyaden erbaut, im 9. Jh. erweitert und zwischen 1117 und 1184 unter Saladin restauriert. Detailierte Informationen über den beeindruckenden Bau der Moschee sind in dem Reisebericht Ibn Dschubairs aus dem Jahr 1184 enthalten. |
Sachl. Kontext: |
Das antike Harran (von akk. "Ḫarranu" = Straße) heißt heute Altınbaşak. Es liegt etwa 45 km südsüdöstlich von Şanliurfa (Urfa) inmitten der – dank des...
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Das antike Harran (von akk. "Ḫarranu" = Straße) heißt heute Altınbaşak. Es liegt etwa 45 km südsüdöstlich von Şanliurfa (Urfa) inmitten der – dank des Südostanatolien-Projekts – neuerdings reich bewässerten Schwemmebene des antiken Balikh (Harran Ovası).
Seit dem 2. Jahrtausend v.Chr. war die Stadt das Zentrum eines Mond- und Sonnenkultes. Um 1900 v.Chr. wird in einem Vertrag aus Mari der Tempel des Mondgottes Sin genannt. Die alttestamentlichen Erwähnungen Harrans im Zusammenhang mit den Vätergeschichten (Gen 11,31f; 12,4f; 27,43; 28,10) wären – folgt man der priesterschriftlichen Chronologie – ins 18. Jh. v.Chr. zu datieren, nehmen aber sicherlich nicht auf historische Ereignisse Bezug.
Auch wenn Harran über die Jahrhunderte von verschiedenen Völkern erobert wurde, blieb es ein Zentrum von Mond- und Sonnenkult: Im Mitannireich um 1400 v.Chr., im Assyrerreich im 13. Jh. v.Chr., unter den Babyloniern im 6. Jh. v.Chr. und selbst noch unter den Nachfolgern Alexanders d. Großen und zur Zeit der Römer, als die Stadt Karrai und später Carrhae hieß. Im 4. Jh. n.Chr. wurden die Kultanlagen unter Theodosius d. Großen zwar zerstört, die Einwohner Carrhaes blieben indes ihrer Religion treu, was in der Bezeichnung "Hellenopolis" (Heidenstadt) zum Ausdruck kommt: So nannten die Christen Edessas die Stadt. Selbst die muslimischen Herrscher konnten den Astralkult nicht ganz abschaffen: Als Sabier firmierend fielen die Leute von Harran unter die von Muslimen zu duldenden Gruppierungen, verlegten aber ihre Kultstätten vorsichtshalber in die völlig entlegene Gegend der heutigen Tektek-Berge, nach Sogmatar (Sumatar).
Zwischen 744 und 750 war Harran Residenzstadt unter Kalif Marwan II. Zu dieser Zeit wurde vermutlich die Ulu Cami mit der ältesten islamischen Universität erbaut. Im Jahr 1260 wurde Harran im Mongolensturm weitgehend zerstört. Ab dem 16. Jh. gehörte Harran zum Osmanischen Reich. Heute liegt es ungeachtet der historischen Ausrichtung nach Süden in der Türkei: Bis zum Ende des Osmanischen Reichs gehörte der Sandschak Urfa (und mit ihm Harran) dagegen aus ethnischen und historischen Gründen zur Vilayet Aleppo.
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Objekte: | Türkisch, Sandschak, سنجق, sanǧaq, سنجاق, sanǧāq, sanǧâq, Sanjaq, Sindjaq, Sanḏjak, Sandjak, sancağı, Sancak, لواء, Liwa, Liwā, liwâʾ |
Personen: | Marwan II., مروان بن محمد بن مروان, Marwān ibn Muḥammad ibn Marwān, Merwan bin Muhammad bin Merwan, Marawan, Marwān Ii b. Muḥammad b. Marwān b. al-Ḥakam, Saladin, صلاح الدين الأيوبي, Ṣalāḥ ad-Dīn al-Ayyūbī, Ṣalâh ad-Dîn, Salah ad-Din, Salah al-Din, Salâh ad-Dîn, Salah ed-Din, Salahaddin, Salahuddin, Salachaddin, Salaheddin, Selahadînê, Salahiddin, Salahddin, Salah ud Din, Salahudin, Salahedin, Selahaddin, Selaheddin, Selahuddin, Salahadin, Salahidin, Salahadeen, Salahedeen, Salahudeen, Salahideen, Salahdeen, Salahaddeen, Salaheddeen, Salahiddeen, Salahuddeen |
Ortslage: | Altinbasak, Altınbaşak, Ḫarrān, Ḫarrānum, Ḫarrānu, KASKAL, ḥrn, חרן, ḥārān, Ḫarran, Haran, Charan, Karrhai, Karrai, Carrhae, Charrae, Carrhes, Hellenopolis, Harran Ovası, Harran Ovasi |
Provinz: | Sanliurfa (Urfa), Şanlıurfa, Şanlı Urfa, Sanli Urfa, Urfa, Osrhoene |
Land: | Republik Türkei |
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Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Türkeireise (2003) zur Vorbereitung der Ostanatolien-Exkursion der CAU im folgenden Jahr – Rüdiger Bartelmus, Sebastian Gleixner, Heinrich Grautstück, Ulrich Orth |
Kategorien: | Moschee, 8. Jh. n. Chr., 9. Jh. n. Chr., 10. Jh. n. Chr., 11. Jh. n. Chr., 12. Jh. n. Chr., Altinbasak |
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Letzte Änderung: | 23.02.2017 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00004589 |
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