Minarett der Burg-Moschee mit Inschrift in der Zitadelle von Hasankeyf.
Sachl. Kontext:
Hasankeyf liegt an einer Engstelle der langgezogenen, v.a. auf der Südseite von bis zu 150 m hoch steil aufragenden Felswänden eingerahmten Schlucht, die...
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Hasankeyf liegt an einer Engstelle der langgezogenen, v.a. auf der Südseite von bis zu 150 m hoch steil aufragenden Felswänden eingerahmten Schlucht, die der Tigris südöstlich der Provinzhauptstadt Batman in west-östlicher Richtung durchfließt. Sie soll im Rahmen des Ilısu-Staudammprojekts einen Stausee aufnehmen, in dem tausende (z.T. schon in der Jungsteinzeit besiedelte Höhlenwohnungen) und eine große Zahl von Ortschaften versinken werden – die bedeutendste davon Hasankeyf. Obwohl mit dem Bau des ungefähr auf halber Strecke zwischen Hasankeyf und der türkisch-syrischen Grenze geplanten Staudamms erst 2006 begonnen wurde (Fertigstellung frühestens 2013), immer noch Prozesse gegen seine Errichtung anhängig sind und überdies die bei derartigen Großprojekten völkerrechtlich zwingend erforderlichen Vereinbarungen mit den am Fluß unterhalb gelegenen Anrainerstaaten (Syrien und Irak) fehlen, zeigen seit den neunziger Jahren in Europa produzierte Landkarten diesen Stausee als "Realität" – im Baedeker "Türkei" 5. Auflage 2001 wird gar als Jahr für den Abschluß der Bauarbeiten 1994 genannt!
Der (türkische) Name Hasankeyf (kurdisch: Hesenkeyf) stellt eine Verballhornung des arabischen Namens Hisn Kayfa (= Felsenburg) dar, hinter dessen zweitem Element sich wiederum das aramäische Wort Kēfā (Kifa) verbirgt. Außer der Festung (Hasankeyf Kalesi) und den Ruinen der artukidischen Brücke über den Tigris, von der neben den Brückenköpfen am Nord- und Südufer nur noch zwei Pfeiler stehen, prägen das Bild des (seit der Römerzeit den Tigris-Übergang sichernden) Ortes mehrere Moscheen (Rizk Camii, Sultan Süleyman Camii, Koç Camii). Bemerkenswert ist überdies, daß die älteren Häuser des Ortes in die hoch aufragenden Felswände im Umfeld eines hier von Süden in den Tigris mündenden Wadis quasi als Höhlenwohnungen eingehauen sind. Auch die westlich vom Ort am nördlichen Tigrisufer liegende Türbe des Zeynel Bey (15. Jh. n.Chr.) verdient es erwähnt zu werden.
Aus der Zeit, in der Hasankeyf Bischofssitz war bzw. die Grenze zwischen Rom und dem Reich der Sasaniden sicherte, sind demgegenüber keine eindeutig identifizierbaren Spuren erhalten.
Das Datum der Errichtung der Zitadelle von Hasankeyf (Hasankeyf Kalesi) ist schwer zu bestimmen. Vermutlich sind die älteren Gebäudekomplexe vor-ayyubidischer Herkunft, sie stammen wohl von den Artukiden. Die Festung ist durch drei Tore gesichert, über dem zweiten Tor ist eine Inschrift des Ayyubiden Süleyman zu sehen. In der Zitadelle befinden sich die Ruinen einer einfachen Festungs-Moschee. In der Nähe der Moschee steht ein Salon, welcher wohl ehemals Teil eines ayyubidischen Palastes war. Nördlich der Moschee trifft man auf das Untergeschoß eines im 12. Jh. erbauten großen Palastes.
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Türkeireise (2003) zur Vorbereitung der Ostanatolien-Exkursion der CAU im folgenden Jahr – Rüdiger Bartelmus, Sebastian Gleixner, Heinrich Grautstück, Ulrich Orth
Kategorien:
Moschee, 12. Jh. n. Chr., 13. Jh. n. Chr., Dekor, Kalligraphie / Kufi, Hasankeyf, Inschriften