Erzurum, an der alten Seidenstraße von Persien zum Schwarzen Meer gelegen, ist – nicht nur wegen der Bearbeitung des Taş genannten Erdpechs zu Schmuck...
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Erzurum, an der alten Seidenstraße von Persien zum Schwarzen Meer gelegen, ist – nicht nur wegen der Bearbeitung des Taş genannten Erdpechs zu Schmuck – das bedeutendste Kultur- und Wirtschaftszentrum Ostanatoliens. Ursprünglich hauptsächlich auf Grünlandwirtschaft und Viehzucht für den unmittelbaren Verbrauch ausgerichtet, entstand in den letzten Jahrzehnten eine stark wachsende Nahrungsmittelindustrie. Seit 1958 ist Erzurum auch Universitätsstadt.
Die ehemalige Cifte Minare Medrese (Koranschule) ist heute Museum. Sie besteht aus dunklem vulkanischen Stein und ist in der charakteristischen Bauweise seldschukischer Koranschulen konstruiert. Um den Innenhof mit einer ringsum laufenden Galerie, den ehemaligen Schülerzellen, sind vier durch Arkaden verbundene Iwane angeordnet. Sehenwert ist der partielle Reliefschmuck, welcher Ornamentbänder, Doppeladlerbäume und Blättervasen zeigt. Bemerkenswert ist auch das verzierte Eingangsportal aus graugrünem Marmor,das flankiert wird von zwei kannelierten Backsteinminaretten. Die Türbe basiert auf einem quadratischen Fundament und ist schlicht dekoriert. Sie geht von einem zwölfseitigen Hauptbau in ein konisches Dach über.
Über die Entstehungsgeschichte der Cifte Minare Medrese besteht Uneinigkeit. Während die einen sie einer Stiftung des Seldschukensultans Alaeddin Kaykobad II. im Jahr 1253 zuschreiben, halten andere die mongolische Prinzessin Hüdavend Padisah Hatun für die Stifterin und datieren, gestützt auf neuere Untersuchungen, den Bau der Koranschule nach 1291.
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