Die (mehrheitlich von Kurden besiedelte) Stadt Sar-e Pol-e Zohab liegt ca. 20 Kilometer nordwestlich (aber tief unterhalb) des Pataq Passes (auch: "Tore...
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Die (mehrheitlich von Kurden besiedelte) Stadt Sar-e Pol-e Zohab liegt ca. 20 Kilometer nordwestlich (aber tief unterhalb) des Pataq Passes (auch: "Tore des Zagros"; "Tor Asiens"). Über letzteren verlief seit Urzeiten eine wichtige Karawanenroute zwischen dem Hochland von Iran und Mesopotamien. (Die auch "Straße der Könige" genannte Route führte von Rey über Ekbatana nach Babylon). Sie führte über den Pataq Paß, weil es sich bei ihm um einen der wenigen in der Regel auch im Winter passierbaren Übergänge zwischen dem Hochland von Iran und Mesopotamien handelt: Sein Kulminationspunkt liegt nur wenige Meter über 1100m. Dementsprechend ist die Straße über den Pataq Paß auch heute noch eine der wichtigsten im Verkehr zwischen Iran und Irak. In dem von Saddam Hussein – mit Unterstützung durch die U.S.A. – angezettelten Krieg zwischen dem Irak und der Islamischen Republik Iran war der Paß heftig umkämpft.
Am nördlichen Rand von Sar-e Pol-e Zohab, dort wo sich das Flüsschen Alvand einen Durchlaß durch eine letzte, steil aufragende Randkette des Zagros gegraben hat, befinden sich östlich und westlich des Flusses mehrere Felsreliefs. Vier davon werden auf den Lullabäerkönig Anubanini (21. oder 20. Jh. v.Chr.) zurückgeführt, eines stammt aus parthischer Zeit.
In den Reliefs von Sar-e Pol-e Zohab sieht die Forschung das Vorbild für die Reliefs der Achaimeniden, Parther und Sasaniden, insbesondere natürlich für das Dareios-Relief von Bisotun. Selbst die Positionierung derartiger Reliefs direkt neben einer wichtigen Durchgangsroute haben die Achaimeniden, Parther und Sasaniden offenbar von den Lullabäern übernommen. Das Dareios-Relief befindet sich jedenfalls kaum rein zufällig an der gleichen militärisch wie wirtschaftlich bedeutenden Hauptroute vom Hochland von Iran nach Mesopotamien wie die Anubanini-Reliefs; und für die Reliefs in Naqsh-e Rustam und Bishapur gilt Ähnliches. Im Prinzip ist das Anubanini-Relief freilich – strategisch gesehen – beinahe klüger positioniert als das Dareios- und die übrigen erwähnten Reliefs: An ihm "kommt man nicht vorbei", und wenn man dieses Herrschaftszeichen nicht respektiert, wird man eben am Paß aufgehalten. Der Pataq Paß läßt sich nämlich problemlos mit einer kleinen Gruppe guter Soldaten sperren – in Bisotun dagegen (ähnlich im Falle von Naqsh-e Rustam und Bishapur) kann man den Herrschaftszeichen und potentiell dort positionierten Soldaten relativ einfach ausweichen, wenn man nur auf die andere Talseite wechselt bzw. – im Falle von Bishapur – gar nicht erst in den Tang Chowgan abbiegt.
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