Assyrische Felsinschrift von König Salmanassar III. (858 - 824 v.Chr.) an der orographisch rechten Seite des Berkilin Cay im Bereich des sog. Tigristunnels – etwa 2 m über dem durchschnittlichen Flußniveau plaziert.
Anders als auf dem Bild ID 445 sind hier die Zeichen der Keilschrift gut zu erkennen (vgl. auch Bild ID 2460).
Sachl. Kontext:
Ca. 50 km südlich von Bingöl bzw. 90 km nördlich von Diyarbakir, in der Nähe von Lice, liegt wenige Meter von der Straße D950 entfernt der sog. Tigristunnel....
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Ca. 50 km südlich von Bingöl bzw. 90 km nördlich von Diyarbakir, in der Nähe von Lice, liegt wenige Meter von der Straße D950 entfernt der sog. Tigristunnel. Der erste Teil des Namens geht auf die – geographisch gesehen – irrige Annahme der assyrischen Könige zurück, der hier in einer spektakulären Felsszenerie ans Tageslicht tretende Berkilin Cay sei der Tigris, (der in Wirklichkeit ca. 150 km westlich von hier in der Nähe von Elazig entspringt). Der zweite Teil des Namens rührt daher, daß der Berkilin Cay vorher durch eine Höhle von 750 m Länge fließt.
Von der Straße kommend gelangt man flußaufwärts watend durch ein Felstor in einen nach SW hin offenen Felseinbruch vor dem eigentlichen Tigristunnel. Wenige Meter vor Tunnelbeginn befindet sich in der orographisch rechten Felswand ein Relief Tiglat-Pilesers I. mit Inschrift, unmittelbar am Tunnelbeginn ein stark verwittertes Relief König Salmanassars III. (858-824 v.Chr.) mit mehreren Inschriften.
Ein weiteres Relief des gleichen Herrschers befindet sich am Eingang einer schon von der Straße her sichtbaren riesigen Höhle, gut 100m oberhalb vom Felstor gelegen.
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A. Schachner, Assyriens Könige an einer der Quellen des Tigris. Archäologische Forschungen im Höhlensystem von Bırkleyn und am sogenannten Tigristunnel. Istanbuler Forschungen 21, Tübingen 2009, darin: K. Radner, Die assyrischen Königsinschriften an der Tigrisgrotte, 172-203 und A. Schachner, Die assyrischen Königsreliefs, 203-223
Ostanatolien-Exkursion der Theologischen Fakultät der CAU zu Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus in Kooperation mit den Instituten für Klassische Altertumskunde und Orientalistik (Philosophische Fakultät) im Sommer 2004
Kategorien:
Bronze- und Frühe Eisenzeit (2200-600 v. Chr.), 21. Jh. n. Chr., Lice, Inschriften