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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00002431 |
Titel: | Ushtaran Kuh / Waal |
Landessprachlich: | كوه اشتران / كانال |
Provinz/Region: | Lorestan
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Islamische Republik Iran |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 02.08.1971 |
Texte: | Carsten Binder, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Am Ende der riesigen perennierenden Schneefelder in der Nordnordost-Flanke der Ushtaran Kuh tritt reichlich Wasser aus. Dort haben Nomaden primitive Stauanlagen eingerichtet, von denen aus sie das Wasser in kanalartigen Rinnen um den Berg herum (entsprechend den "Waalen" in Südtirol) an Orte leiten, wo sie es nutzen können. |
Sachl. Kontext: |
Das Zagros-Gebirge ist ein im wesentlichen erst im Tertiär entstandenes (alpides) Faltengebirge. In Richtung NW-SO weist es eine Länge von knapp 2000 km...
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Das Zagros-Gebirge ist ein im wesentlichen erst im Tertiär entstandenes (alpides) Faltengebirge. In Richtung NW-SO weist es eine Länge von knapp 2000 km auf, in Richtung NO-SW ist es bis zu 300km breit, wobei gelegentlich mehr als 10 durch tiefe Täler voneinander getrennte Ketten parallel von NW nach SO verlaufen. Somit bildet es eine nur schwer zu überwindende Barriere zwischen dem Hochland von Iran und Mesopotamien: Relativ niedrige und zugleich nicht allzu schwierige Übergänge von Mesopotamien nach Iran bilden nur die uralte, oft "Straße der Könige" genannte Route Hamadan-Bisotun-Pataq Pass-Qasr Schirin und die Fars-Route Kazerun-Schiraz.
Dank des großen Höhenunterschieds zwischen dem Tiefland von Mesopotamien und den im Zentrum verschiedentlich Höhen über 4000m (im N und S über 3000 m) erreichenden Ketten des Zagros erhält dieser Gebirgszug im Jahresverlauf große Niederschlagsmengen („Steigungsregen“), ja im Winter werden Schneehöhen von mehr als 5m erreicht. So bildet der Zagros ein schier unerschöpfliches Wasserreservoir für den Iran und auch für den Irak. Die Aussage in den gängigen Reiseführern, Iran sei in den Sommermonaten ein ausgesprochen heißes, trockenes und regenfreies Land, mag für die Zentren der Touristik zutreffen, in ihrer Pauschalität ist sie mit einem Fragezeichen zu versehen. Für das zentrale Zagrosgebirge mit seinen schroffen Bergketten, die Höhen von mehr als 4000m erreichen, gilt die Aussage jedenfalls nicht: An der Wetter- bzw. Klimascheide zwischen dem feuchtheißen Zweistromland und dem trockenen Hochland von Iran mischen sich immer wieder die Luftmassen, und es kommt zu mehr oder minder starken Gewittern, die – so jedenfalls im Jahre 1971 – auch so stark ausfallen können, dass in einigen Regionen die Ernte vernichtet wird.
Die Kette des Kuh-e Ushtaran (Kamelberg) wird geographisch bzw. geologisch den Bakhtiaribergen zugerechnet. Politisch gehört sie – entsprechend der hier ansässigen bzw. nomadisierenden Bevölkerung (Luren) – zur Provinz Lorestan. Sie zählt – obwohl am nordöstlichen Rand des Zagros (und nicht wie die des Zard Kuh in der Mitte) gelegen – zu den Ketten des Zagros mit den höchsten Gipfeln. Trifft die Angabe auf neueren Karten des kartographischen Instituts Gitashenasi zu, bietet der Kamm des Kuh-e Ushtaran mit dem 4050m hohen Kulminationspunkt Sanboran den nördlichsten Gipfel im Zagros-Gebirge, der die Marke von 4000m überschreitet. Auf anderen Karten erscheinen Höhen unter 4000m, aber auch Angaben von mehr als 4050m. Problematisch sind in jedem Fall die Angaben auf der Irankarte des "world mapping project“s – dies nicht nur, weil sie nicht mit denen auf den Karten von Gitashenasi Teheran übereinstimmen. Auf dieser Karte fehlt sogar einer der höchsten Berge des Zagros – der Zard Kuh. Die Vermutung liegt nahe, dass die Quelle für deren Angaben das Buch von T. Oberlander, The Zagros Streams, Syracuse 1965 gedient hat – ein Buch, in dem es mehr um die Täler als um die Berge des Zagros geht.
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Objekte: | اشتران كوه, Uštarān Kūh, Kūh-e Uštarān, Kuh-i Ushtaran, Kūh-i-Ushtarān, Kuh-e Oshtoran, Kūh-e Oshtorān, Oshtorān Kūh, Oshtoran Kuh, Kuh-e Schuturan, Shuturan Kuh, Shuturān Kūh, Šotorān Kūh, Ushtarinan Kuh, Ushturinan Kuh, Ushturinān Kūh, زاگرس, Zāgros, Zagros, Sagros, رشته كوههاى زاگرس, Rešteh Kūhha-ye Zāgros, Reschte Kuhha-ye Zagros, Bakhtiari Berge, Bakhtiari Mountains |
Provinz: | Lorestan, استان لرستان, Ostān-e Lorestān, Ostan-e Lorestan, Luristan, Luristân, Lorestân, Lorestán |
Land: | Islamische Republik Iran, جمهوری اسلامی ایران, Ǧomhurī-ye Eslāmī-ye Irān, Ǧomhuri-ye Eslāmi-ye Irān, Jomhuri-ye Eslami-ye Iran, Irân, Irán, Īrân |
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Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Zagroskundfahrt 1971 – Rüdiger Bartelmus, Bernd Bäss (†), Sybille Bäss, Hans Klusch, Mitra Omidvar |
Kategorien: | Wasserbau, 20. Jh. n. Chr., Berge, Wasser, Wüsten, Lorestan, Landwirtschaft |
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Letzte Änderung: | 21.09.2021 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00002431 |
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