Blick auf die Ruinen einer wahrscheinlich im 12. oder 13. Jh. erbauten byzantinischen (?) Kirche an der Südostseite des Burgberges von Eski Palu. Im Hintergrund sind der Murat Nehri (ein Quellarm des Euphrat) und eine Eisenbahnbrücke zu sehen.
Sachl. Kontext:
Östlich bzw. oberhalb von Palu, einer am Murat gelegenen Stadt zwischen Elazıǧ und Bingöl, befinden sich die Ruinen von Eski Palu (Alt-Palu). Sie zeugen...
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Östlich bzw. oberhalb von Palu, einer am Murat gelegenen Stadt zwischen Elazıǧ und Bingöl, befinden sich die Ruinen von Eski Palu (Alt-Palu). Sie zeugen von einer zerstörten Stadt, deren früheste Anfänge man in die Zeit der Urartäer datieren kann. Dafür spricht der Umstand, daß sich auf dem steilen Berg oberhalb der Stadtanlage eine Burg befindet (Palu Kalesi), deren Ursprünge man sicher den Urartäern zuschreiben kann. Eine längere Anwesenheit der Urartäer bezeugt jedenfalls die berühmte Inschrift des Königs Menua auf einem Felssporn hoch oben am Westhang des Berges und ein von dort nach unten ziehender und unmittelbar am Murat endender Treppentunnel. Die heutige Form der Burg stammt vermutlich aus der Zeit der Genuesen. Die noch deutlich sichtbaren baulichen Überreste der Stadt wiederum sind vermutlich später anzusetzen – die jüngste Moschee stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Palu spielte aber auch eine Rolle in der Geschichte der deutsch-türkischen Beziehungen: Von hier aus startete H. von Moltke – als Militärberater ins osmanische Reich entsandt – im Jahr 1838 seine legendäre Kelek-Fahrt zur Erkundung der Schiffbarkeit des Euphrat.
Der ca. 2800 km lange Euphrat (rechnet man seinen Quellfluß Murat mit, sind es fast 3400 km) entspringt im Hochland der östlichen Türkei. Auf seinem Lauf durchfließt der Strom zunächst die Türkei, dann Syrien und schließlich den Irak. Im südlichen Irak vereinigt sich der Euphrat mit dem Tigris und bildet den Schatt al-Arab. Nach weiteren 200 km mündet letzterer bei Basra in den Persischen Golf.
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Türkeireise (2003) zur Vorbereitung der Ostanatolien-Exkursion der CAU im folgenden Jahr – Rüdiger Bartelmus, Sebastian Gleixner, Heinrich Grautstück, Ulrich Orth
Kategorien:
Wasserbau, Griechisch-Orthodox, 12. Jh. n. Chr., 13. Jh. n. Chr., 20. Jh. n. Chr., Berge, Wasser, Palu