Aus dem gewachsenen Fels herausgemeißelter Steinstumpf auf dem Felsplateau Kizlar Kaya (Mädchenfels). Vermutlich handelt es sich um ein Säulenpodest, eventuell auch um einen Altar.
Kizlar Kaya liegt im Norden der Oberstadt, etwa 100 m südöstlich des Unteren Westtores. Seinen Namen verdankt es einer alten Geschichte, der zufolge eine Abbildung oder ein Relief eines Mädchens an dem Felsen zu finden gewesen sei. Die ursprüngliche Funktion des Felsplateaus ist nicht klar. Zu erkennen sind verschiedene Einschnitte, bankartige Vorsprünge, bearbeitete Säulenstümpfe und Spuren römisch-byzantinischer Steinbrucharbeiten.
Im Hintergrund sieht man das Dorf Bogazkale.
Sachl. Kontext:
Ḫattuša – eine ausgedehnte Ruinenstätte – liegt etwa 1 km südöstlich des Dorfes Boǧazkale (früher: Boǧazköy). Die ehemalige Hauptstadt des Hethiterreiches...
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Ḫattuša – eine ausgedehnte Ruinenstätte – liegt etwa 1 km südöstlich des Dorfes Boǧazkale (früher: Boǧazköy). Die ehemalige Hauptstadt des Hethiterreiches besteht aus einer Unterstadt (Altstadt), in welcher u.a. der Große Tempel und die Akropolis (Büyükkale) liegen, und einer südlich gelegenen Oberstadt (Neustadt, Tempelstadt). Im Westen der Oberstadt liegt das Löwentor, dem spiegelbildlich im Osten das Königstor entspricht.
Die Ruinenstätte enthält Hinweise auf eine erste Besiedlung schon im 6. Jahrtausend v.Chr. Ab dem 3. Jahrtausend v.Chr. setzte eine kontinuierliche Besiedlung ein. Im 19. Jh. v.Chr. ließen sich dann am Nordrand der vorhethitischen Siedlung assyrische Kaufleute nieder und gründeten eine Handelskolonie. Sie wurde im 18. Jh. v.Chr. von einem Fürsten namens Anitta zerstört. Danach errichtete um die Mitte des 17. Jh. v.Chr. Fürst Labarna, ein Nachfolger jenes Anitta, seine Hauptstadt in Ḫattuša und nannte sich selbst nach dieser Ḫattušili ("der von Ḫattuša"). Der nachfolgende Herrscher Muršili I. ist durch ausgedehnte Eroberungszüge (bis nach Babylon) bekannt geworden. Nach einer kurzen Phase des Niedergangs entwickelte sich die hethitische Macht um die Mitte des 15. Jh. v.Chr. so weit, daß man von einem Großreich sprechen kann. Aus jener Blütezeit stammen die meisten Bauwerke und sämtliche Plastiken, die heute in der Ruinenstätte Ḫattuša (bzw. im Hethitermuseum in Ankara) zu sehen sind.
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Türkeireise (2003) zur Vorbereitung der Ostanatolien-Exkursion der CAU im folgenden Jahr – Rüdiger Bartelmus, Sebastian Gleixner, Heinrich Grautstück, Ulrich Orth
Kategorien:
Wohnhäuser, Vorchristlich/Vorislamisch, Bronze- und Frühe Eisenzeit (2200-600 v. Chr.), 20. Jh. n. Chr., Hochland, Bogazkale, Dorf