Landschaft der Kommagene zwischen Gerger Kalesi und Nemrut Dağı im Südosttaurus: Im linken Bildrand in der Ferne liegt Gerger Kalesi, von dort zieht sich die Gebirgskette Richtung Nemrut Daǧı.
Sachl. Kontext:
Die Kommagene, in der Antike noch eine waldreiche Gegend, erscheint schon in assyrischen Urkunden als Kummuḫ(i), also in einer im Lautbestand dem heutigen...
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Die Kommagene, in der Antike noch eine waldreiche Gegend, erscheint schon in assyrischen Urkunden als Kummuḫ(i), also in einer im Lautbestand dem heutigen Namen nahe verwandten Namensform. Ihre Blütezeit erlebte sie unter der Herrschaft der Orontiden, eines ursprünglich aus Baktrien stammenden, mit den Achaimeniden wie auch mit den Seleukiden verwandten Geschlechts, das hier im 3. Jh. v.Chr. eine Lokaldynastie gründete. Aufgrund der Randlage im Taurus und geschickter Diplomatie konnten die Herrscher von Kommagene bis ans Ende des 1. Jh.s v.Chr. weitgehend selbständig agieren. Im Jahre 18 n.Chr. ging die Eigenständigkeit dann aber zu Ende und die Kommagene wurde der römischen Provinz Syria zugeordnet.
Gerger Kalesi, das antike Arsameia am Euphrat, liegt auf einem schwer zugänglichen Felsrücken zwischen Gerger und Narince oberhalb eines alten Übergangs über den Euphrat. Burg und Stadt wurden im 3. Jh. v.Chr. von Arsames II. zur Sicherung des Euphrat-Übergangs gegründet. In die Westwand des Burgfelsens gehauene Höhlen wurden als repräsentativer Begräbnisort für die kommagenischen Könige vor Mithradates I. genutzt. Antiochos I. (69-38 v.Chr.) ließ wahrscheinlich das Umfeld der Grablegen als Hierothesion ausgestalten und ein mächtiges Relief anfertigen, welches seinen Großvater Samos II. (ca. 130-100 v.Chr.) zeigt.
Zur Zeit der Osmanen wurden die antiken Anlagen teilweise von einer neuen Burg überbaut, die heute aber kaum noch erhalten ist.
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Ostanatolien-Exkursion der Theologischen Fakultät der CAU zu Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus in Kooperation mit den Instituten für Klassische Altertumskunde und Orientalistik (Philosophische Fakultät) im Sommer 2004