Blick auf die Nordfassade der Heiligkreuzkirche von Akdamar. Über einem Weinrankenfries sind in der linken Bildhälfte drei Reiterheilige zu sehen: Rechts Theodor, in der Mitte (nur schwer zu erkennen) Sergius (Sarkis) und links Georg. Sergius wird nicht nur von den Armeniern als Heiliger verehrt; auch in Syrien – Rusafe wurde seinetwegen in Sergiopolis umbenannt – spielt der Soldatenheilige eine große Rolle. Bei den Armeniern gilt er als Fürsprecher in Nöten. Die drei Heiligen stehen, ebenso wie die auf der Südfassade abgebildeten Prinzen Sahak und Hamazasp, in der Tradition der christlichen Zeugen, die mit den alttestamentlichen Präfigurationen des christlichen Heilsgeschehens beginnen. In der rechten Bildhälfte erkennt man Jagd- und Tierszenen.
Sachl. Kontext:
Die Insel Akdamar liegt im südlichen Teil des Van-Gölü, ungefähr 2,5 km vom Südufer des Sees entfernt. Die etwa 40 km westlich von Van gelegene Insel ist...
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Die Insel Akdamar liegt im südlichen Teil des Van-Gölü, ungefähr 2,5 km vom Südufer des Sees entfernt. Die etwa 40 km westlich von Van gelegene Insel ist die größte des Van-Sees. Hier liegen die Ruinen der Heiligkreuzkirche, einer ehemaligen armenischen Kirche, die besonders wegen ihrer Reliefdarstellungen berühmt ist. Das Gotteshaus wurde zwischen 915 und 921 unter König Gagik Artsruni zusammen mit einer Klosteranlage und einem Königspalast von dem Mönch Manuel erbaut. Von der Klosteranlage existieren heute nur noch wenige Ruinen, der Königspalast ist völlig verschwunden.
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Ostanatolien-Exkursion der Theologischen Fakultät der CAU zu Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus in Kooperation mit den Instituten für Klassische Altertumskunde und Orientalistik (Philosophische Fakultät) im Sommer 2004
Kategorien:
Anthropomorph, Theriomorph und Mischwesen, Pflanzenförmig, Armenisch, 10. Jh. n. Chr., Relief, Akdamar, Reliefs