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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015602 |
Titel: | Jerusalem / Tempelberg / Felsendom / Ölberg |
Landessprachlich: | ירושלים, הר הבית, מסגד עמר / القدس, الحرم القدسي الشريف, قبة الصخر |
Ort: | Ost-Jerusalem |
Provinz/Region: | Westjordanland
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Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967) |
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Photograph: | Ernst Jenni |
Aufnahmedatum: | 14.10.1957 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Blick aus dem "Kettendom" (der Qubbat al-Silsila) vor dem Felsendom durch die östlichen Arkaden zum Ölberg mit dem "Russenturm". |
Sachl. Kontext: |
Der Hügelzug westlich des Kidrontales, auf dem einst der salomonische bzw. der herodianische Tempel stand, ist der Bereich in Jerusalem, der in allen drei...
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Der Hügelzug westlich des Kidrontales, auf dem einst der salomonische bzw. der herodianische Tempel stand, ist der Bereich in Jerusalem, der in allen drei monotheistischen Religionen als verehrungswürdig betrachtet wird; im Islam ist er nach Mekka und Medina die drittheiligste Stätte. Von daher erklärt sich sein muslimischer Name Haram ash-Sharif (etwa: "herausgehobenes Heiligtum"). Juden und Christen nennen ihn schlicht Tempelberg oder Tempelhügel. Heute gliedert sich der Haram – bautechnisch gesehen – in zwei Ebenen: die "innere Plattform", in deren Mitte sich der Felsendom befindet, und die etwas niedriger gelegene – die "innere Plattform" umgebende – "äußere Plattform", in deren Süden die al-Aqsa-Moschee liegt.
Der auf dem Tempelberg befindliche Felsendom – entgegen dem volkstümlichen Namen "Omar-Moschee" weder eine Moschee noch von dem ersten muslimischen Eroberer Jerusalems erbaut – wurde 684/685(688/689?)-691/692 n.Chr. vom Umayyaden-Kalifen 'Abd al-Malik ibn Marwan errichtet. Er ist das älteste bis heute erhaltene Baudenkmal der islamischen Welt, blieb er doch in seiner baulichen Grundsubstanz (trotz einer von den Kreuzrittern vorgenommenen kurzzeitigen Umwidmung zu einer Kirche) im Verlauf der Jahrhunderte so gut wie unverändert: Die goldene Kuppel, die Witterungseinflüssen ganz besonders ausgesetzt war bzw. ist, musste freilich wiederholt renoviert werden, so u.a. gegen Ende der 50-er Jahre des 20. Jhs.
Aus dem Umstand, daß der Abassidenkalif al-Ma'mun anläßlich von Renovierungsarbeiten 813 n.Chr. die Bauinschrift so fälschen ließ, daß er als der "Diener Gottes“ erscheint, der den Bau errichtet hat, kann man ersehen, wie bedeutend der Bau für die Muslime schon in früher Zeit war: Der von der Kuppel überwölbte Felsen ist nämlich nach islamischer Tradition der Ort, von dem aus der Prophet Mohammed einst nachts auf dem Pferd Buraq in den Himmel geritten ist. (Vgl. als erste Anregung zu dieser Überlieferung Sure 17,1, wo indes nur von einer nächtlichen Entrückung des Propheten nach Jerusalem die Rede ist, dann aber v.a. Ibn Isḥaq, Das Leben des Propheten).
Nach jüdischer Tradition ist der von der Kuppel überwölbte Felsen dagegen die Spitze des Berges Morija, auf der Abraham die Opferung seines Sohnes Isaaks vorbereitete und auf der einst der Altar des ersten und zweiten Tempels stand.
Der Ölberg liegt östlich der Jerusalemer Altstadt und des Kidrontales und war wohl schon früh eine Kulthöhe. Für die Christen bekam er u.a. als Berg der Himmelfahrt Christi und wegen des dort am Westhang befindlichen Gartens Gethsemane (Getsemani) eine große Bedeutung. Fromme Juden suchen dort eine Grabstätte zu bekommen, weil der Überlieferung nach der Messias dorthin als erstes kommen wird, um am Ende der Tage die Toten zu erwecken. Als Aussichtspunkt ersten Ranges wird der Ölberg von Touristen gerne besucht, hat man doch von hier aus den besten Überblick über die "Heilige Stadt".
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Objekte: | Felsendom, قبة الصخرة, Qubbat aṣ-Ṣaḫra, qubbatu ʾṣ-ṣaḫra, Qubbat as-sachra, Qubbat al-Ṣachra, Qubbat as-Sahra, Qubbat al-Sahra, Qubbat es Sakhra, مسجد قبة الصخرة, Masjid Qubbat aṣ-Ṣaḫra, כיפת הסלע, Kippat Hassælaʿ, Kipat Hasela, Felsenkuppel, Kuppelmoschee, misgād ʿumar, misgad ʿumar, Omarmoschee, Omar-Moschee, Dome of the Rock, Tempelberg, الحرم القدسي الشريف, al-ḥaram al-qudsī aš-šarīf, al-ḥaram al-qudsî aš-šarîf, al-haram al-qudsī ash-sharīf, al-haram al-qudsi asch-scharif, al-Ḥaram aš-šarîf, ḥarām aš-šarîf, ḥaram aš-šarîf, ḥarām ʾaš-šarīf, ḥaram ʾaš-šarîf, ḥaram al-šarîf, ḥaram ʾal-šarîf, Haram asch-Scharif, Haram esh-Sharif, Haram es-Serif, Haram al-Sharif, al-Ḥaram al-Scharif, Al-Haram es-Scharif, al-Haram ash-Sharif, مقدس, Maqdis, הר הבית, har hab-bayit, Har haBáyit, Har ha-Bayit, har ha-bajit |
Personen: | Abdalmalik ibn Marwan, عبد الملك بن مروان, ʿAbd al-Malik Ibn Marwān, ʿAbd al-Malik b. Marwān, Abd al-Malik ibn Marwan, Ibn Merwan, bin Marawan |
Ortslage: | Ost-Jerusalem, القدس, Al-Quds, القدس الشريف, al-Quds aš-Šarīf, Kudûs, el Khuds, Ostjerusalem, Jerusalem, ירושלם, Yɘrūšālēm, Yerūšālēm, ירושלים, Yerušalayim, Yerushalayim, Yerushalaim, Jeruschalajim, Gerusalemme, Jerusalén, ساليم, Salem, Salimmu, Salēm, Sālīm, Solyma, שלם, Šālēm, Shalem, Moria, Moriah, Mōrias, مريا, مرية, Muriyyā, Moriyya, יבוס, Jebus, Iebous, Iebus, يبوس, Yabūs, Yəḇûs, Yəvus, Hierousalēm, Ierousalēm, Ἱεροσόλυμα, Hierosolyma, Ierosolyma, Hierusalem, Ūrišlem, اورشليم, Ûršalîm, Ūršalīm, Urušalim, Uršalimmu, Ūršalaym, Erousałem, Jorsala, Iyerusalim, ציון, Zion, Siōn, صهيون, Ṣuhyūn, Ṣehyôn, Ṣiyyôn, Ẓiyyon, אריאל, Ariel, Ariēl, Ariʾel, اريئيل, Arî'îl, Arīʾīl, Aelia Capitolina, Aelia, die Stadt des Heiligtums, Aelya, إيلياء, Îliyyâ, ʾĪlyāʾ, إيلياء مدينة بيت المقدس, Ilijaʾ madinat bajt al-maqdis, بيت المقدس, bet maqdǝšaʾ, Bayt al-Maqdis, bajt al-maqdis, al-Bait al-Muqaddas, al-Bayt al-Muqaddas, bajt al-muqqadas, بيت مقدس, Beit-e Moghaddas, Beit-e Moġaddas, الحرم, al-ḥaram, البلاط, al-Balat, עיר הקדש, Ir Ha-Qodesh, Ir Ha-Kodesh, עיר דוד, Ir David, אדני יראה, Adonai-yirʾæh, Adonai-jireh, עיר הקדושה, Ir Ha-Qdoosha: Ir Ha-Kedoshah, נוה צדק, Nǝweh Ṣædæq, Neveh Tzedek, Stadt Davids, Heilige Stadt, Holy City, City of God, City of Judah, قبة السلسلة |
Provinz: | Westjordanland, الضفة الغربية, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbīyāh, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbīya, Westbank, ad-diffa al-gharbiyya, Cisjordanien, Westjordanien, Judäa und Samarien |
Land: | Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967), السلطة الوطنية الفلسطينية, فلسطين, Filasṭīn, as-Sulṭa al-Waṭanīya al-Filasṭīnīya, Filasṭîn, Palästina, as-Sulṭa al-Waṭaniyya al-Filasṭîniyya, Palestinian Territories |
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Literatur u.a.: | M. Küchler, Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Göttingen 2007 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes unter der Leitung von Prof. Dr. Arnulf Kuschke (31.7.-29.10.1957) |
Kategorien: | Sakral, Islamisch, 7. Jh. n. Chr., Ost-Jerusalem, Stadt |
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Letzte Änderung: | 13.11.2016 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015602 |
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