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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015562 |
Titel: | Megiddo / Tor |
Landessprachlich: | מגידו, שער / تل المتسلم, باب |
Provinz/Region: | Haifa
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Staat Israel (UN-Grenzen 1967) |
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Photograph: | unbekannt |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Poterne in Megiddo, errichtet in der Technik des "falschen" bzw. "unechten" Gewölbes. |
Sachl. Kontext: |
Megiddo ist ein mächtiger Tell am Südrand der fruchtbaren Ebene Jezreel, auf dem sich vom frühen 4. Jtsd. v.Chr. an bis ans Ende der Perserzeit eine Stadt...
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Megiddo ist ein mächtiger Tell am Südrand der fruchtbaren Ebene Jezreel, auf dem sich vom frühen 4. Jtsd. v.Chr. an bis ans Ende der Perserzeit eine Stadt befand, die aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt zweier Handelsrouten eine wichtige Rolle in der Geschichte Syrien-Palästinas spielte. Die Geschichte der Stadt in den ersten rund 2000 Jahren ihrer Existenz konnte allerdings nur aus den archäologischen Befunden erschlossen werden, denn bis zum Sieg Thutmosis' III. über eine Koalition syrischer Stadtfürsten bei Megiddo fehlen schriftliche Informationen. (Die Datumsangaben für dieses auf den Tempelmauern von Karnak "verewigte" Ereignis schwanken zwischen 1482 und 1457 v.Chr.). Danach wird die Stadt häufiger erwähnt, so in den Amarnabriefen, in Städtelisten verschiedener Pharaonen, in assyrischen Texten und im Alten Testament.
In der hellenistischen Zeit wurde aus der Stadt dann ein unbedeutendes Dorf, in der römischen Zeit war die Ortslage nicht mehr besiedelt und ihr Name wurde vergessen. Dieser Bedeutungsschwund kann, muss aber nicht zwingend mit dem häufig dafür angeführten Umstand zusammenhängen, daß der Paß über den Höhenzug, der vom Gebirge Karmel zum Bergland von Zentralpalästina (Bergland Ephraim) zieht, an Bedeutung verlor: Die Händler, die auf der "via maris", der uralten Verbindung von Ägypten über Damaskus nach Nordsyrien und weiter nach Kleinasien bzw. Mesopotamien zogen, bevorzugten ab der hellenistischen Zeit den Umweg über Akko in die Ebene Jesreel und mieden das zu dem Paß ziehende wādi ʿāra (naḥal ʿīron). Letzteres war freilich nur eine der beiden Routen, die Megiddo zu seiner Bedeutung verholfen hatten – die Route, die von Akko entlang dem nahr mukatta (naḥal qišon) in die Ebene Jezreel und weiter über Sichem nach Jerusalem führt, wurde nach wie vor genutzt. Es müssen wohl andere Gründe für die Aufgabe der Ortes dazu gekommen sein. Indirekt ergibt sich das auch aus der Tatsache, daß die Römer den strategischen Wert der Gegend sehr wohl (wieder) erkannten und nutzten: Sie legten das Feldlager, von dem aus die VI. Legion Nordpalästina im Gefolge des Bar-Kochba-Aufstands kontrollierte, etwa einen Kilometer südlich von Megiddo an. Es erhielt (wie dem Onomastikon des Eusebius zu entnehmen ist) den Namen Legeon, wurde zur Stadt und blieb auch unter den Arabern eine größere Siedlung. Der Name wurde arabisiert: Er lautete fortan اللجون / el-lağğūn. Erst die Grabungen, die der deutsche Ingenieur und spätere Königlich Württembergische Baurat G. Schumacher zwischen 1903 und 1905 in Tell el-Mutesellim durchführte, erbrachten den Nachweis, daß sich unter dem Schutt der Jahrhunderte die Stadt meketi (mktj) der ägyptischen, das magidū der assyrischen Quellen bzw. das Megiddo des AT verbarg. Die Grabungen wurden von 1925-1939 von amerikanischen und ab 1960 mit Unterbrechungen von israelischen Archäologen fortgeführt; heute ist das touristisch perfekt erschlossene Megiddo eine der am häufigsten besuchten Grabungsstätten in Nordpalästina.
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Objekte: | وادي عارة, Wadi Ara, ואדי עארה, נחל עירון, Nahal 'Iron, Bach Kison, Tor / Portal / Paß, باب, Bāb, Bab, Baab, بوابة, Bawwāba, Bawwaba, Bawaba, Bauwaba, Pl. بوابات, أبواب, Abwāb, Bawwābāt, Door, Gate, Gateway, Porch, נחל קישון, naḥal qīšon, نهر المقطع, Nahr el-Mukaṭṭaʿ, Nahr el Mukatta |
Ortslage: | Tall al-Mutasallim, tell el-mutesselim, ʿemæq yizrǝʿēl, ʿēmeq Jizreʿel, Emek Jizre'el, مرج ابن عامر, merğ ibn ʿāmir, Merdsch ibn ʿĀmir, Merdsch Ibn-Amer, سهل زرعين, sahl zirʿīn, عمق يزراعيل, ʿamq yizrāʿīl, Ebene Jisreel, Tal Jisreel, Εσδρηλων, Ebene Esdrelon, Ebene Esdrelom, Hesdraelon, Hiezrahel, al-lajjun, Lajjun, el-leddschūn, el-ledschdschūn, el-lejjūn |
Provinz: | Haifa, Mehoz Hefa, Mekhoz Hefa, Heifa, Heyfa, Heifâ, Hefa, حيفا, حيفة, Hayfa, Hayfâ, Haîfâ, Caiffa, Haiffa, Haipha, Hajfa |
Land: | Staat Israel (UN-Grenzen 1967) |
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Literatur u.a.: | G. Schumacher, Tell el-Mutesellim. Bericht über die 1903 bis 1905 mit Unterstützung Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und der Deutschen Orient-Gesellschaft vom Deutschen Verein zur Erforschung Palästinas veranstalteten Ausgrabungen, I. Band: Fundbericht, Leipzig 1908, Abb. 102. |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Das Bild stammt aus einer Sammlung mit alten s/w-Dias im "Mittelformat" 6x6 cm von Prof. Dr. Hans Joachim Stoebe (Basel; 1909-2002). Die Sammlung wurde vermutlich 1962 oder 1964 anlässlich eines von Hans Joachim Stoebe geleiteten Lehrkurses des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes erworben. Die Bilder zu Megiddo könnten auch Reproduktionen aus dem Grabungsbericht von G. Schumacher sein; es spricht aber einiges dafür, daß sie aus dem Archiv des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes übernommen wurden. |
Kategorien: | Fortifikation/Militär, Chalkolithikum (3500 - 2200 v. Chr.), Bronze- und Frühe Eisenzeit (2200-600 v. Chr.), 20. Jh. n. Chr., Hochland, Haifa, Stadt |
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Letzte Änderung: | 15.10.2014 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015562 |
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