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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00015026 |
Titel: | Hisban / Stadtzentrum / Zisterne |
Landessprachlich: | حشبون / قلب المدينة / جب |
Provinz/Region: | Madaba
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Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 23.08.2008 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Am Zugang zur Akropolis von Hisban; rechts liegt die große Zisterne. |
Sachl. Kontext: |
Etwa 10km nördlich der Provinzhauptstadt Mãdabã liegt das Landstädtchen Hisban mit einem großen Grabungsfeld auf einem natürlichen Hügel. Nahm man früher...
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Etwa 10km nördlich der Provinzhauptstadt Mãdabã liegt das Landstädtchen Hisban mit einem großen Grabungsfeld auf einem natürlichen Hügel. Nahm man früher an, daß sich unter dem dort im Verlauf von Jahrhunderten angehäuften Schutt und Flugsand das biblische Heschbon (vgl. Num 21,26-30 bzw. 32,37) verbergen müsse, scheint jetzt festzustehen, daß die von amerikanischen Archäologen erschlossene Ortslage Tell Hisban erstmals in der späten Eisenzeit besiedelt wurde; das gemäß der biblischen Überlieferung ältere Heschbon wird unter dem etwa 10km südöstlich von Hisban gelegenen Tell Jalul vermutet. Die ältesten bei den Grabungen zwischen 1968 und 1978 gefundenen Tonscherben weisen jedenfalls darauf hin, daß der Ort von den Ammonitern besiedelt war (vgl. Jer 49,2-3); ob er sich vorher in moabitischer Hand befand, was manche Forscher aus Jes 15,4; 16,9 und Jer 48,2.34.45 folgern zu können meinen, ist nicht sicher zu erschließen. Aus der späten Eisenzeit soll das eindrucksvollste "Bauwerk" stammen, das bei den Grabungen freigelegt wurde: eine riesige in den felsigen Untergrund gehauene Zisterne mit einem Fassungsvermögen von mehr als 200.000 Litern Wasser. (Nach anderer Darstellung stammt diese Zisterne indes erst aus arabischer Zeit und fasst 300.000 Liter, was aber wenig wahrscheinlich ist; denn die Einrichtung einer großen Zisterne war es wohl, die eine Besiedlung der Ortslage überhaupt erst ermöglichte – Quellen oder Wasserläufe fehlen in der Umgebung des Ortes). Die Blütezeit der antiken Stadt lag in jedem Fall in römischer und byzantinischer Zeit. Die älteste Befestigung – eine Bruchsteinmauer – soll freilich schon aus hellenistischer Zeit stammen. Auf der Akropolis sind Überreste von römischen Häusern und einer byzantinischen Kirche gefunden worden – ebenso eine mamlukische Karawanserei: In islamischer Zeit war die Stadt gründlich umgestaltet worden – man schuf einen weiten offenen Platz (wofür auch Kirchen abgerissen werden mußten). Auch die Wasserversorgung wurde noch einmal verbessert; die Archäologen haben allein auf der Akropolis sieben kleinere Zisternen freigelegt. Durch ein Erdbeben im 15. Jh. wurde die Stadt dann so stark zerstört, das die Ortslage erst im 20. Jh. wieder besiedelt wurde – zunächst von Beduinen.
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Objekte: | تل حشبون, Tell Ḥisbãn, Tell Ḥesban, Tell Hisban, Zisterne, جب, Ǧubb, Djubb, Cistern |
Ortslage: | Ḥašbūn, Ḥašbôn, Ḥisbãn, Ḥisban, Ḥesban, Hesban, Hesbon, Heschbon, Heshbon, חשׁבון, Ἑσσεβών, Hesebon, Esebon, Ἑσβοῦς, Esbous, Esebus, Esbus |
Provinz: | Madaba, محافظة مادبا, Muḥāfaẓat Mādabā, Mohafazat Mādabā, Muhafazat Madaba, Madabe, Madeba, Medaba, Medeba, Meidevā, Meideva, Mādeba |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | Udo Worschech, Das Land jenseits des Jordan. Biblische Archäologie in Jordanien, 1991, 122-123, S.H. Horn, Art. Heshbon, in: Encyclopaedia of Archeological Excavations in the Holy Land, Vol. 2, 510-514, Paul J. Ray, Tell Hesban and Vicinity in the Iron Age (Hesban 6), Berrien Springs/Mich. 2001 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | Repräsentationsbauten, Wasserbau, 6. Jh. v. Chr., 5. Jh. v. Chr., 4. Jh. v. Chr., 3. Jh. v. Chr., 2. Jh. v. Chr., 1. Jh. v. Chr., 1. Jh. n. Chr., 2. Jh. n. Chr., 3. Jh. n. Chr., 4. Jh. n. Chr., 5. Jh. n. Chr., 6. Jh. n. Chr., 7. Jh. n. Chr., 8. Jh. n. Chr., 9. Jh. n. Chr., 10. Jh. n. Chr., 11. Jh. n. Chr., Madaba, Stadt |
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Letzte Änderung: | 14.11.2012 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00015026 |
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