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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00014194 |
Titel: | Duhok / Bazar |
Landessprachlich: | دهوك / بازار |
Ort: | Dahuk (PHS) |
Provinz/Region: | Dahuk
-
Republik Irak |
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Photograph: | Nils Feindt-Riggers |
Aufnahmedatum: | 31.03.2010 |
Texte: | Nils Feindt-Riggers, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Typische Architektur in der Innenstadt von Duhok. In der Mitte einer der Eingänge in den traditionellen Bazar. |
Sachl. Kontext: |
Duhok (kurdisch „kleines Dorf“; Varianten: arabisch Dahūk, anglisiert Dohuk, aramäisch Nohadra) ist die Hauptstadt der Provinz Dahuk in der Autonomen Region...
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Duhok (kurdisch „kleines Dorf“; Varianten: arabisch Dahūk, anglisiert Dohuk, aramäisch Nohadra) ist die Hauptstadt der Provinz Dahuk in der Autonomen Region Kurdistan im Irak. Es liegt etwa 60 km nordnordwestlich von Mosul am Rubar Duhok (Duhok-Fluß), der in der Nähe in den hier bereits auf mehr als 1000m ansteigenden Bergen Kurdistans entspringt.
Seit wann hier Menschen siedeln, ist nicht näher bekannt. Der Aufstieg der Stadt begann 1236, als Ḥasan Beg Saif ad-Dīn sich dem Emirat der Bahdīnān anschloß. Dieses kurdische Emirat wurde erst 1842 durch die osmanische Regierung aufgelöst, die Stadt an das Vilayet (Wilāyat) Mosul (al-Mawṣil) angeschlossen. 1820 beschrieb der britische Reisende Claudius James Rich Duhok als eine kleine Stadt mit 300 Häusern. Sie stellte damals den wichtigsten Ort im Siedlungsbereich des kurdisch-yazīdischen Stammes der Doski dar, dessen Wohngebiet eine Fläche von etwa 80 Dörfern in der näheren Umgebung umfaßte. [In dem nicht weit von Duhok entfernten Ort Lalesh besitzen die Yazīdīs mit dem Grab ihres Religionsgründers Shaikh ʿĀdī b. Musāfir ihr zentrales Heiligtum]. 1851 konnte der Missionar Henry Aaron Stern dann genauer berichten, daß in Dohuk auch Juden leben und daß die Stadt von einem chaldäischen Bürgermeister (Kiahya) regiert werde. 1859 zählte der Rabbi Yeḥiel in Duhok zwei Minyans (Minyan: 10 erwachsene Männer, das Minimum für eine jüdische Kultusgemeinde) – der muslimische und christliche Anteil an der Bevölkerung machte etwa 100 Haushalte aus. 1898 gab es laut einem Bericht elf kleine, private Schulen in der Stadt (darunter zwei christliche und zwei jüdische), was auf einen gewissen Kinderreichtum und großes Interesse an Bildung schließen läßt. 1920 zählte man im ganzen Irak nur fünf Grundschulen, die für Mädchen zugänglich waren – eine davon war in Duhok.
Noch 1929 lebten hier nur etwa 3500 Einwohner, von denen die meisten Kurden waren (die neben dem Doski-Stamm auch den tribalen Gemeinschaften Mizuri-Zair und Berwari-Zair angehörten). Von den 550 Haushalten waren 65 christlichen und 30 jüdischen Glaubens. Eine nennenswerte Anzahl nestorianischer Flüchtlinge aus Ṭiyārī und eine kleinere Gruppe von Chaldäern aus den türkischen Landkreisen Merga und Bothan waren nach dem 1. Weltkrieg nach Dohuk gezogen. Im gesamten Qaḍāʾ (Landkreis) Duhok lebten demgegenüber 29.858 Personen, überwiegend muslimische Kurden (18.307; 61%), Christen (5.784, 19,3%), muslimische Araber (2.068; 6,9%), Yazīdīs (2.870; 9,6%) und Juden (829; 2,7%). Im Vergleich zu anderen Städten in Kurdistan besaß Duhok damals somit einen relativ großen Bevölkerungsanteil von Yazīdīs: Der bedeutendste Stammesführer der yazīdischen Doski, Saʿīd Āġā, wurde nach der Unabhängigkeit des Irak 1938 sogar zum Parlamentsmitglied (Mandūb) gewählt und 1944 und 1947 zweimal wiedergewählt. Das Gros der jüdischen Minderheit wanderte 1951 nach Israel aus.
Heute besitzt die Stadt etwa 280.000 Einwohner und zählt zu den am meisten wirtschaftlich prosperierenden Städten im irakischen Kurdistan; zudem ist Duhok Sitz von einer der drei Universitäten dieser Region. Vom 22.-24. September 2005 fand hier zum ersten Mal ein Kulturfestival statt, zu dem kurdische Schriftsteller aus allen Ländern eingeladen werden konnten.
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Objekte: | Markt, سوق, Sūq, Sûq, Suq, Souk, Souq, Suuq, Sooq, Suk, Sûk, Pl. أسواق, Aswāq, Market |
Ortslage: | Dahuk (PHS), دهوك, Dahūk, Dahûk, Dahouk, Dahok, Dohuk, Dohok, Dohak, Dohouk, Duhok, Duhak, Duhik, Duhuk, Duhouk, Dihok, Dihuk, Dihouk, D'hok, Dehok, Dehuk, Dehouk, Dahook, Dehook, Dihook, Duhook, Dohook, Dihūk, Dūhak, Nuhadra, Nohadra |
Provinz: | Dahuk, محافظة دهوك, Muḥāfaẓat Dahūk, Muhafazat Dahûk, Mohafazat Dahouk, Dahok, Dohuk, Dohok, Dohak, Dohouk, Duhok, Duhak, Duhik, Duhuk, Duhouk, Dihok, Dihuk, Dihouk, D'hok, Dehok, Dehuk, Dehouk, Dahook, Dehook, Dihook, Duhook, Dohook, Nuhadra, Nohadra, Dihūk, Dūhak |
Land: | Republik Irak, الجمهورية العراقية, العراق, al-ʿIrāq, al-Ǧumhūrīya al-ʿIrāqīya, al-ğumhûriyya al-'irâqiyya, al-írâq, Irak, al-Dschumhūriyya al-'Irāqiyya, Al-Jumhuriyah Al-Iraqiyah, Iraq |
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Literatur u.a.: | Baṣrī, Mīr: Aʿlām al-Kurd. London (1991), S. 195, The C.J. Rich Manuscripts, the British Library MSS Eur.A 14:31-2, Fishel Kestelmann, Yehiel: Travels of an Emissary from Safed in Eastern Countries. Edited by Abraham Ya’ari. Jerusalem (1942), insbes. S. 45f., Jarman, Robert L. (Hrsg.): Iraq Administration Reports 1914-1932. Bd. 4. Cambridge (UK) (1992), S. 478, Kūčer, Šiwān Taufīq: Duhok Photo Gallery / Elbūmā Duhokā Kevan. Hewler [Arbil] (2001), Meir-Glitzenstein, Esther: Zionism in an Arab Country. Jews in Iraq in the 1940s. London (2004), Military Report on Iraq (Arca 9) (1929), S. 57f., Stern, Henry Aaron: Dawnings of Light in the East. With Biblical, Historical, and Statistical Notices of Persons and Places in Persia, Coordistan, and Mesopotamia. London (1854), S. 217, Zaken, Mordekhai: Jewish Subjects and Their Tribal Chieftains in Kurdistan. A Study in Survival. Leiden (2007), insbes. S. 79f. |
Literatur u.a.: | http://de.wikipedia.org/wiki/Dohuk |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Studienreise Nils Feindt-Riggers in den Nordirak im Frühjahr 2010. |
Kategorien: | Nutzbauten, 21. Jh. n. Chr., Dahuk (PHS), Handel, Stadt |
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Letzte Änderung: | 16.09.2010 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00014194 |
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