Blick aus dem Qasr Azraq in die praktisch ausgetrocknete und zudem zersiedelte Oase (vgl. Bild ID 9697 – aufgenommen 1977).
Sachl. Kontext:
Die etwa 100km östlich von Amman im südwestlichen Teil der großen syrischen Wüste gelegene Oase Azraq – bewohnt bzw. genutzt schon in der Steinzeit – war...
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Die etwa 100km östlich von Amman im südwestlichen Teil der großen syrischen Wüste gelegene Oase Azraq – bewohnt bzw. genutzt schon in der Steinzeit – war bis in die siebziger Jahre des 20. Jh.s n.Chr. hinein ein außergewöhnliches Biotop von großer ökologischer Bedeutung: Hier lebten einst nicht nur Löwen, Gazellen, Antilopen und Wildesel und der (nur hier vorkommende) Killi-Fisch – vielmehr machten hier in den Feuchtgebieten und Tümpeln Millionen von Zugvögeln auf ihren Zügen Station. Naturgemäß war Azraq zugleich ein Schnittpunkt von Karawanenwegen und wurde dementsprechend militärisch genutzt – so bereits von den Römern, später von den Umayyaden, Ayyubiden und Osmanen und zuletzt im Rahmen des 1. Weltkriegs von Lawrence von Arabien, der in dem aus einem römischen Kastell hervorgegangenen Qasr al-Azraq seinen Marsch auf Damaskus vorbereitete.
Heute ist die Oase infolge eines ungezügelten Raubbaus am Grundwasser weitgehend ausgetrocknet: Die jordanische Naturschutzbehörde ist zwar neuerdings bemüht, die Schäden zu beheben, aber die Renaturierung kommt weit langsamer voran als geplant, zumal die Versalzung der Böden nicht ohne weiteres wieder rückgängig gemacht werden kann und die Bevölkerung in den beiden Ortsteilen der im 20. Jh. stark gewachsenen Siedlung (Azraq Janubi und Azraq Shamali) naturgemäß eine Menge Wasser verbraucht. Das Projekt trägt den Namen al-Azraq Wetland Reserve.
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Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan
Hintergrundinformationen:
Publizist:
KiBiDaNO
Aufnahme-Kontext:
Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft)
Kategorien:
Nutzbauten, 21. Jh. n. Chr., Wasser, Wüsten, Az-Zarqa, Nutzpflanzen, Wildpflanzen