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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00013850 |
Titel: | Madaba / Mosaikkarte / Kerak |
Landessprachlich: | مادبا / خريطة فسيفساء / كرك |
Ort: | Madaba (PHS) |
Provinz/Region: | Madaba
-
Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 23.08.2008 |
Texte: | Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Detail aus dem hintersten, nur schwer zugänglichen Teil der berühmten Mosaikkarte von Madaba: Kerak (Karachmoba). Die Lage der Stadt auf einem Hügel/Berg ist mit einfachen Mitteln verdeutlicht. |
Sachl. Kontext: |
Die Mosaik-Landkarte, die in der griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg von Madaba in situ erhalten ist, ist zwar nicht die älteste Landkarte der Menschheit,...
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Die Mosaik-Landkarte, die in der griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg von Madaba in situ erhalten ist, ist zwar nicht die älteste Landkarte der Menschheit, aber immerhin die älteste bis dato bekannte kartographische Darstellung Palästinas. Ursprünglich bildete das Mosaik den Boden einer byzantinischen Kirche, die aber im Verlauf der Jahrhunderte verfallen war. An deren Platz wurde dann gegen Ende des 19. Jh.s eine neue Kirche für die griechisch-orthodoxe Gemeinde von Madaba errichtet. Bei den Bauarbeiten für diesen Neubau wurde das Mosaik (wieder-) entdeckt und in den Neubau mit einbezogen. Im Zuge der Nutzung der Kirche wurde das Mosaik freilich stark beschädigt, so daß im Jahre 1965 mit Hilfe der Volkswagen-Stiftung Restaurierungs- und Konservierungs- Arbeiten durchgeführt werden mußten, um dieses einmalige historische Dokument für die Nachwelt zu retten. Leiter dieser Arbeiten waren Herbert Donner (zuletzt Prof. für Alttestamentliche Wissenschaft in Kiel) und Heinz Cüppers (zuletzt Direktor des Rheinischen Landesmuseums in Trier).
Auf ca. 6x15m Grundfläche bot das Mosaik ursprünglich eine Karte von ganz Palästina mit Jerusalem als Zentrum – im Norden beginnend im Libanon und im Süden endend mit dem Nildelta. [Um letzteres noch mit einbeziehen zu können, verzichteten die Handwerker im südlichen Bereich der Karte auffälligerweise auf die ansonsten gewahrte, überraschend naturgetreue Abbildung der topographischen Gegebenheiten]. Die Darstellung der nördlichen Bereiche ist nicht mehr erhalten, wohl aber die von Mittel- und Südpalästina (mit Jordangraben und Totem Meer bis hin zum Nildelta), wobei freilich im westlichen Bereich einige Lücken vorliegen.
Aufgrund des Befundes auf der Karte kann die Entstehung des Mosaiks ziemlich genau datiert werden: Die Nea-Kirche in Jerusalem, die 542 n.Chr. geweiht wurde, ist auf der Karte verzeichnet; damit steht der terminus post quem fest. Auf weniger sicherem Gebiet bewegt man sich, wenn man nach der anderen Richtung hin fragt. Zumeist begnügt man sich da mit einem argumentum e silentio: Nach 570 errichtete Bauten in Jerusalem fehlen auf der Karte. Das kann – muß aber nicht unbedingt – dafür sprechen, daß das Mosaik spätestens 570 vollendet war. So gut wie ausgeschlossen ist jedenfalls eine Entstehung nach 614, denn da übernahmen die Sasaniden die ostjordanischen Territorien des byzantinischen Reiches, und ihnen folgten dann die Umayyaden.
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Objekte: | Kirche / Basilika, كنيسة, Kanīsa, Kanisa, Kanîsa, Kanysa, Pl. كنائس, Kanāʾis, Church, Basilica |
Ortslage: | Madaba (PHS), مادبا, Mādabā, Mādebā, Madabe, Madeba, Medaba, Medeba, Meidevā, Meideva, Mādeba, Ma'dabâ, Ma'daba, מידבא, mīdābe, מהדבא, Μαιδαβαν, Μηδαβα, Μεδδαβα |
Provinz: | Madaba, محافظة مادبا, Muḥāfaẓat Mādabā, Mohafazat Mādabā, Muhafazat Madaba, Madabe, Madeba, Medaba, Medeba, Meidevā, Meideva, Mādeba |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | H. Donner, H. Cüppers, Die Mosaikkarte von Madeba. ADPV 5, Wiesbaden 1977 |
Publizist: | KiBiDaNO |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | Sakral, Christlich, Griechisch-Orthodox, 6. Jh. n. Chr., Mosaik, Madaba (PHS) |
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Letzte Änderung: | 20.04.2010 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00013850 |
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