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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00011210 |
Titel: | Jerash / Brunnenhof-Komplex / St. Theodor |
Landessprachlich: | جرش / كنيسة مار ثيودور |
Ort: | Jarash (PHS) |
Provinz/Region: | Jarash
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Haschemitisches Königreich Jordanien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 20.08.2008 |
Texte: | Eva Marie Gnutzmann, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Blick in den Brunnenhof und auf die noch erhaltenen Säulen in den Ruinen der Basilika St. Theodor.
Der Brunnenhof-Komplex weist eine höchst komplizierte Baugeschichte auf. Ursprünglich befand sich bei dem Brunnen im Zentrum der Anlage wohl ein Tempel des Dushara bzw. des Dionysos. In christlicher Zeit wurde der Brunnen dann "christianisiert": Der Wein, der aus ihm der Legende nach einmal im Jahr fliest, erinnert nicht mehr an den Kult des Dionysos, sondern an die Hochzeit zu Kana (Joh 2). Um den Brunnen herum gruppierten sich in der Folge im Westen die Basilika St. Theodor und im Osten aufwendige Propyläen am Cardo, hinter denen eine Treppenanlage ins Heiligtum führt, an dessen Beginn sich – noch vor dem Brunnen – nunmehr die sog. Kathedrale befindet. |
Sachl. Kontext: |
Unter dem Namen Antiochia am Chrysorhoas wurde ein bis dahin wenig bedeutendes Dorf am Südostabfall des Jebel 'Ajlun im 3. Jh. v.Chr. zu einer bedeutenden...
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Unter dem Namen Antiochia am Chrysorhoas wurde ein bis dahin wenig bedeutendes Dorf am Südostabfall des Jebel 'Ajlun im 3. Jh. v.Chr. zu einer bedeutenden Stadt. Unklar ist, ob es die Ptolemäer oder die Seleukiden waren, die den Ausbau der Stadt vorantrieben, die später an die Hasmonäer und danach an die Nabatäer fiel. Aufgrund des Namens liegt eine (Neu-) Gründung durch einen der Seleukidenherrscher gleichen Namens nahe. Aus dem nabatäischen Garšu wurde dann in römischer Zeit das als wichtiges Glied des Städtebundes der Dekapolis bekannte Gerasa (vgl. Mk 5). Die Bedeutung der Stadt wuchs im Gefolge der Expansionspolitik Trajans und eines Besuchs durch Hadrian im 2. Jh. n.Chr. weiter. Aus dieser Zeit stammen denn auch die meisten (nicht-christlichen) Gebäude, deren Ruinen bis heute erhalten sind. Die Zerstörung des als Handelsstadt mit Gerasa konkurrierenden Palmyra brachte einen weiteren Aufschwung. Eine letzte Blütephase erlebte Gerasa im 6. Jh. unter dem byzantinischen Kaiser Justinian. Von den Sasaniden zu Beginn des 7. Jh.s geplündert und durch Erdbeben stark zerstört, ging die Bedeutung von Jerash in muslimischer Zeit mehr und mehr zurück, unbeschadet dessen, daß ein Atabeg von Damaskus 1120 den Artemis-Tempel in eine Burg umwandelte und daß der Ort weiterhin als Handelsplatz genutzt wurde.
Die heutige Stadt Jerash, deren (Wieder-) Belebung auf Abdul Hamid II. zurückgeht, der 1878 hier aus Rußland vertriebene Tscherkessen ansiedelte, liegt nicht (wie das antike Gerasa) auf dem Westufer des Goldflusses, des Wadi Jerash, sondern auf dessen Ostseite. Diesem Umstand vor allem ist es zu verdanken, daß die Ruinen im Rahmen der Neubesiedelung nicht komplett als Baustofflager ausgebeutet wurden.
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Objekte: | Hof, فناء, Fināʾ, in einer Moschee: صحن, Ṣaḥn, Pl. أفنية, Afnīya, صحون, Ṣuḥūn |
Ortslage: | Jarash (PHS), جرش, Ǧaraš, Dscharasch, Jerash, Djarash, Djerash, Dscherasch, Djerasch, Jeresh, Jirash, Yerash, Gerasa, Garasa, Geresa, Garšu, Garshu, Antiocheia ad Chrysorhoam, Antiochia am Goldfluß, Antiocheia am Chrysorhoas |
Provinz: | Jarash, محافظة جرش, Muḥāfaẓat Ǧaraš, Mohafazat Jerash, Muhafazat Dscharasch, Djarash, Djerash, Gerasa, Dscherasch, Jeresh, Jirash, Garasa, Geresa |
Land: | Haschemitisches Königreich Jordanien, الأردنّ, المملكة الهاشمية الأردنية, al-Mamlaka al-Hāšimīya al-Urdunnīya, al-Urdunn, Al-Mamlakah al-Urdunniyyah al-Hāšimiyyah, al-Mamlaka al-Urduniyya al-Hāschimiyya, Al-Urdonn, Hashemite Kingdom of Jordan |
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Literatur u.a.: | A. Hoffmann, S. Kerner (ed.), Gadara – Gerasa und die Dekapolis, Mainz 2002 |
Publizist: | KiBiDaNo |
Aufnahme-Kontext: | Syrien-Jordanien-Exkursion 2008 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und Prof. Dr. Ulrich Hübner (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie), Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Institut für Altertumswissenschaft) |
Kategorien: | Nutzbauten, Repräsentationsbauten, Sakral, Christlich, Griechisch-Orthodox, 1. Jh. v. Chr., 1. Jh. n. Chr., 2. Jh. n. Chr., 3. Jh. n. Chr., 4. Jh. n. Chr., 5. Jh. n. Chr., 6. Jh. n. Chr., Jarash (PHS) |
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Letzte Änderung: | 21.04.2010 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00011210 |
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