Man vermutet, dass erste Griechen (Achaier) bereits am Beginn des 1. Jtds v.Chr. im später Pamphylien genannten Küstenstreifen siedelten. Gemäß einer mythischen Erklärung der Existenz der Stadt beruft man sich auf Mopsos (DNP Bd. 8, 391), nach anderen auf Kalchas und Mopsos, was aber nicht gut damit zusammenpasst, dass nach einer Überlieferung Kalchas einst dem Mopsos bei einer Wette unterlegen und daraufhin aus Gram gestorben sei. Belegt ist, dass Perge im 7. Jh.v.Chr. die Oberherrschaft der Lyder anerkennen musste. Nach einer Zeit relativer Autonomie wurde die Stadt später in das Reich Alexanders d.Gr. eingegliedert. Es folgten dann noch – nicht viel anders als bei anderen ursprünglich griechischen Städten – Seleukiden und Pergamener als Oberherrn, bevor Perge in der römischen Kaiserzeit als Hauptstadt der Provinz Lycia et Pamphylia eine längere Blütezeit erlebte. Die meisten heute noch (als Ruinen) erhaltenen Bauten stammen aus dieser Zeit. Damit, dass in der Folgezeit der Hafen der Stadt (Magydos) immer mehr versandete, wurde ihr die wirtschaftliche Lebensgrundlage genommen und so verfiel sie mehr und mehr, bis sie im Rahmen des Arabersturms ganz aufgegeben wurde.
(N.B.: Eine zeitlang war sogar der östlich von Perge ins Mittelmeer mündende Kestros – der heutige der Aksu Çayı – schiffbar, von dem aus der Warentransport nach Perge etwas kürzer war als über den direkten Weg von Magydos aus. [Näheres zu letzterem Problem: W. Martini, H. Brückner, N. Eschbach, D. Kelterbaum, M. Recke, Der Flusshafen von Perge in Pamphylien. Ein geoarchäologischer Survey löst ein altes Problem, AA 1 (2008) 163-179. Zugänglich im Internet über: https://publications.dainst.org/journals/index.php/aa/article/view/1925].
Religionsgeschichtlich gesehen war Perge (wie viele andere Griechenstädte in Kleinasien) eine Stadt, in der die Muttergöttin Kybele – graezisiert: die Artemis – verehrt wurde. Ob bzw. inwieweit Paulus mit seinen missionarischen Bemühungen unmittelbar erfolgreich war, ist nicht bekannt (vgl. Apg 13,13 und 14,25). Bekannt ist aber, dass Perge unter den byzantinischen Kaisern ein Bischofssitz war. Erhalten sind noch Überreste einer Basilika im Zentrum, und einer im Süden der Stadt.
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