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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00007978 |
Titel: | Krak des Chevaliers / Südwestansicht |
Landessprachlich: | قلعة الحصن / منظر من الجنوب الغربى |
Provinz/Region: | Hims
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Arabische Republik Syrien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 11.09.2006 |
Texte: | Jan Marr, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Der Krak des Chevaliers von Südwesten betrachtet. Bei dieser klassischen Ansicht der Anlage sind sowohl die Elemente der äußeren Umfassungsmauer als auch der Kernburg gut zu erkennen und zu unterscheiden. Weiterhin ersichtlich ist, daß die Burg auf einer exponierten, die Umgebung um mehr als 150 m überragenden Hügelkuppe errichtet wurde, deren Flanken - die Südseite ausgenommen - relativ steil abfallen. Von dieser Position aus ließ sich die südlich der Ordensfeste verlaufende sogenannte Senke von Homs (auch "Homs-Durchlaß", "Homs-Pforte" oder arab. "Buqeia" genannt) gut kontrollieren. Es handelt sich dabei um das weite Tal von hoher strategischer Bedeutung, das die östlich des Jebel Ansariye verlaufende Hauptverkehrsachse des Orontes-Tals mit der Küstenebene im Westen verbindet (Näheres dazu bei Bild-ID 7245). Sowohl für den mittelalterlichen Handelsverkehr – noch heute verläuft hier die Hauptverkehrsroute von Homs nach Tartus – als auch für marschierende Heere war dieser Einschnitt die schnellste Ost-Westverbindung im nördlichen Syrien. |
Sachl. Kontext: |
Der ca. 15 km östlich von Safita, auf dem Jebel Khalil (auch Jebel Kalakh), einem südlichen Ausläufer des Jebel Ansariye, gelegene Krak des Chevaliers...
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Der ca. 15 km östlich von Safita, auf dem Jebel Khalil (auch Jebel Kalakh), einem südlichen Ausläufer des Jebel Ansariye, gelegene Krak des Chevaliers ist in jeder Hinsicht der absolute Höhepunkt unter den in der Kreuzzugsära errichteten christlichen Verteidigungsbauten in Syrien. Er geht freilich auf einen muslimischen Vorgängerbau zurück, denn bereits im Jahr 1031 hatten die Emire von Homs die Ortslage befestigt und in den Mauern dieser ersten Burg vor Ort eine kurdische Militärkolonie angesiedelt. (Der Namensbestandteil "Krak" – wohl eine Verballhornung des Namens Hisn al-Akrad/Kurdenburg – erinnert bis heute daran). Raimund von Toulouse war der erste Kreuzfahrer, der 1099 die Burg kurzfristig einnahm. Nach der endgültigen Eroberung des Krak durch Tankred von Galiläa (1110) wurde der Ort eine Grenzfeste der Grafschaft Tripolis. Im Jahr 1144 übergab Graf Raimund II. die Burg sowie die sie umgebenden Territorien an die Johanniter. In der Folgezeit - verstärkt ab 1170 - bauten die Ordensritter den Krak zu ihrem Hauptquartier im nördlichen Syrien aus. Sowohl Nureddin (1163) als auch Saladin (1188) gelang es nicht, die Ordensfeste einzunehmen. Seine Blütezeit erlebte der Krak des Chevalier in der ersten Hälfte des 13. Jh. In dieser Periode waren sowohl die ayyubidischen Emire von Hama als auch die Assassinen den hier residierenden Ordensrittern tributpflichtig. In dieser Zeit des Wohlstandes und einer regionalen fränkischen Überlegenheit wurde die Burg zu einer konzentrischen Anlage mit zwei mächtigen Verteidigungswällen ausgebaut. Mit dem Aufstieg der Mamluken in Ägypten begann dann der Niedergang des Krak. Von einer übermächtigen Armee des Mamlukensultans Baibars eingeschlossen, kapitulierten die Ordensritter und übergaben die Burg am 08.04.1271 an die Belagerer.
Im Jahr 1934 begannen die Franzosen in der Phase ihrer Mandatsherrschaft damit, die Befestigungen zu restaurieren. Die Arbeiten werden heute von der staatlichen syrischen Altertümerverwaltung fortgesetzt.
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Objekte: | Burg / Zitadelle, قلعة, Qalʿa, Qala'a, Qal'a, Kal'a, Qalaa, Kalaa, Quala'a, Qualaa, Qala, Quala, in Verbindung: Qalʿat, Qala'at, Qal'at, Kal'at, Qalaat, Kalaat, Quala'at, Qualaat, Qalat, Qualat, Citadel, Festung, Fortress, Castle, Pl. قلاع, Qilāʿ |
Personen: | Baibars I., بيبرس البندقداري, Baybars al-Bunduqdārī, Baibars al-Bunduqdari, Beibars al-Bondoqdari, Bunduḳdārī, Baybar, Bundukdari, Bunduktari, Bondokdari, Bundoktari, Bibars al-Bundokdari, Bundoqdari, Beybars, as-Sultan az-Zahir Baibars, Baybars I, al-Malik al-Ẓāhir Rukn al-Dīn al-Ṣāliḥī, Mamluken, مملوك, Mamlūk, Mameluk, Mameluke, Mamluke, Mamlook, pl. مماليك, مملوكون, Mamlūkūn, Mamālīk, Mamlūks, Mamluk, Mamalik, Mamlucken, Mamlukken, Mamelucken, Mamelukken, Mamelicken, Mamaluken, Mamalukken, Mamloken, Saladin, صلاح الدين الأيوبي, Ṣalāḥ ad-Dīn al-Ayyūbī, Ṣalâh ad-Dîn, Salah ad-Din, Salah al-Din, Salâh ad-Dîn, Salah ed-Din, Salahaddin, Salahuddin, Salachaddin, Salaheddin, Selahadînê, Salahiddin, Salahddin, Salah ud Din, Salahudin, Salahedin, Selahaddin, Selaheddin, Selahuddin, Salahadin, Salahidin, Salahadeen, Salahedeen, Salahudeen, Salahideen, Salahdeen, Salahaddeen, Salaheddeen, Salahiddeen, Salahuddeen |
Ortslage: | Qalaat al-Husn, Qal'at al Husn, Qal'at al-Hosn, Qalaat el Hosn, Husn al-Akrad, Hisn al-Akrad, Qalaat al Hisn, Kal'at al-Hisn, Ḳal'at el-Ḥœṣn, Hosn al-Aqrad, Ḥœṣn el-Aqrād, Hosn el Akrad, Hosn es Safh, Crac des Chevaliers |
Provinz: | Hims, محافظة حمص, Muḥāfaẓat Ḥimṣ, Muhafazat Homs, Mohafazat Ḥomṣ, Ḩimṣ, Hums, Hems, Houmousse, Homus |
Land: | Arabische Republik Syrien, الجمهورية العربية السورية, سورية, بلاد الشم, Bilād aš-Šām, Sūrīya, al-Ǧumhūrīya al-ʿArabīya as-Sūrīya, Bilâd aš-Šâm, Sûriyya, Al-Jumhuriya al-'Arabiya as-Suriya, Syrien, Syrie, Suria, Surija, Großsyrien, Greater Syria |
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Literatur u.a.: | Thomas Biller, Der Crac des Chevaliers. Die Baugeschichte einer Ordensburg der Kreuzfahrerzeit, Regensburg 2006, Hugh Kennedy, Crusader Castles, Cambridge 2001, Paul Deschamps, Romanik im heiligen Land. Burgen und Kirchen der Kreuzfahrer, Würzburg 1992. |
Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Syrienexkursion 2006 der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus (Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie) und Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Institut für Orientalistik, Lehrstuhl für Islamwissenschaft) |
Kategorien: | Fortifikation/Militär, 11. Jh. n. Chr., 12. Jh. n. Chr., 13. Jh. n. Chr., Hims |
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Letzte Änderung: | 06.05.2010 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00007978 |
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