Am rechten Rand des mit einem Flechtband verzierten Türsturzes ist ein Heraklesknoten im Relief eingemeißelt. In der griechischen Symbolik ist er das Zeichen für Jugend, Stärke und Schönheit. Das Äquivalent auf der linken Seite ist kaum zu erkennen.
Die vegetabile Verzierung im Flechtornament über der Tür erinnert an das syrische Kreuz; hier verbinden sich also die Frömmigkeit und vielleicht im übertragenen Sinn die Darstellung des Erfolgs der Besitzer.
Sachl. Kontext:
Jerade – gelegen etwa 15 km nördlich von Ma'arat an-Nu'man am Ostrand des Jebel Zawiya – war im 5. und 6. Jahrhundert ein blühender Ort, in dem sich die...
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Jerade – gelegen etwa 15 km nördlich von Ma'arat an-Nu'man am Ostrand des Jebel Zawiya – war im 5. und 6. Jahrhundert ein blühender Ort, in dem sich die meisten Einwohner - so scheint es beim Anblick der zahlreichen Ruinen von "Villen" bzw. Gutshöfen, die sich im Umfeld der Säulenbasilika und hügelabwärts davon befinden - große Prunkbauten leisten konnten. Ursache des Reichtums war vermutlich (wie auch andernorts) der Ölexport.
Von der mit einem Bema ausgestatteten Basilika des Orts sind nur noch die Westfassade und einige wenige Arkaden erhalten. Ein mächtiger sechsstöckiger Turm mit einer unmittelbar in den Türstock eingehängten, noch heute verwendbaren massiven Steintür im Erdgeschoß und zwei weit auskragenden Latrinen in den obersten Geschossen gibt der Forschung nach wie vor Rätsel auf: Ist es ein Wehr- oder ein Reklusenturm?
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