Die Provinzhauptstadt Afyon, einst eine bedeutende Station an der Karawanenstraße von der Ägäis nach Konya, ist heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Zentralanatoliens und Umschlagplatz für Wolle und Getreide.
Früher hieß die Stadt Afyon Karahisar (schwarze Opiumburg), in Anspielung auf die (heute staatlich streng überwachte) Verarbeitung von Mohn, der auf weitläufigen Feldern im Umland angebaut wird. Berühmt sind die Mineralquellen Afyons und seiner Umgebung und das aus diesen Quellen stammende Mineralwasser Kizilay. Bekannt ist die Stadt auch für ihre Teppiche und Intarsienarbeiten.
Afyon war wohl schon zur Zeit der Hethiter besiedelt und gehörte zu den so genannten Arzaver (Arzwawa)-Ländern. Der frühere Name der Stadt Akroenos (Akroinos) deutet dann auf eine phrygische Siedlung hin, welche an das pergamenische Reich fiel. Später beherrschten die Römer die Stadt, ab 395 n.Chr. die Byzantiner. Im Jahre 740 konnte Leo III. in einer berühmten Schlacht einen Angriff der Araber abwehren. Schließlich fiel die Stadt an die Seldschuken, hieß nun Karahisar-Sahip (nach Wesir Sahip Ata) und wurde unter Alaeddin Kaykobad I. (Alâeddin Keykûbat) (1219-1236) ausgebaut.
Das Stadtbild Afyons wird beherrscht von einem steilen, 226 m hohen Burgfelsen (Karahisar) aus schwarzem Trachyt. Die Fundamente der Festung stammen aus hethitischer Zeit und werden von einigen Archäologen mit der Hethiterburg Hapanuva (Mitte des 2. Jahrtausends v.Chr.) identifiziert. In ihrer heutigen Gestalt stammen die Ruinen der Zitadelle (u.a. ein Turm – Kiz Kulesi, Reste starker Mauern und eine kleine Moschee von 1235) hauptsächlich von Alaeddin Kaykobad I.
Die Imaret Külliyesi ist eine Stiftung Gedik Ahmet Paschas, des Wesirs Mehmets II., aus dem Jahre 1472. Sie ist in typisch osmanischer Steinbauweise gestaltet. Portal und Mihrab bestehen aus farbigem Marmor; bemerkenswert ist auch das kunstvolle, spiralförmige und mit Fayencen verzierte Minarett.
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