Christian Demandt, Sybille Kambeck, Rüdiger Bartelmus
Beschreibung:
Schnabelförmiger Ausguss eines 135 cm hohen, aus Ton gebrannten Gefäßes aus Hattuscha mit Steinbock-Verzierungen, das vermutlich aus dem 17-16. Jh. v.Chr. stammt.
Sachl. Kontext:
Das seit 1951 existierende Museum für Anatolische Kulturen befindet sich in zwei Gebäuden aus osmanischer Zeit am Südhang des Zitadellenhügels von Ankara:...
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Das seit 1951 existierende Museum für Anatolische Kulturen befindet sich in zwei Gebäuden aus osmanischer Zeit am Südhang des Zitadellenhügels von Ankara: dem ehemaligen Basargebäude Mahmut Pascha Bedesteni (erbaut zwischen 1464 und 1471 n.Chr.) und einer Karawanserei, dem Kursunlu Han (erbaut vermutlich in der ersten Hälfte des 15. Jh. n.Chr.).
Das Museum enthält Funde von der Altsteinzeit bis hin zur Zeit des klassischen Altertums. Unbeschadet dessen wird es zumeist nur "Hethitermuseum" genannt. Wie es zu diesem verbreiteten, freilich unkorrekten Namen kam, erklärt sich nach einem Rundgang quasi von selbst: Im Zentrum der zehn Ausstellungsabteilungen stehen spektakuläre Objekte aus der späthethitischen Zeit.
Die ausgedehnte Ruinenstätte Hattuscha liegt etwa 1 km südöstlich des Dorfes Boǧazkale (Boǧazköy). Die ehemalige Hauptstadt des Hethiterreiches besteht aus einer Unterstadt (Altstadt), in der u.a. der Große Tempel und die Akropolis (Büyükkale) liegen, und einer südlich gelegenen Oberstadt (Neustadt, Tempelstadt). Im Westen der Oberstadt liegt das Löwentor, dem spiegelbildlich im Osten das Königstor entspricht.
Die Ruinenstätte enthält Hinweise auf eine erste Besiedlung schon im 6. Jtsd. v.Chr. Ab dem 3. Jtsd. v.Chr. setzte eine kontinuierliche Besiedlung ein. Im 19. Jh. v.Chr. ließen sich am Nordrand jener vorhethitischen Stadt assyrische Kaufleute nieder und gründeten eine Handelskolonie. Im 18. Jh. v.Chr. von einem Fürsten Anitta zerstört, errichtete um die Mitte des 17. Jh. v.Chr. Fürst Labarna, ein Nachfolger jenes Anitta, seine Hauptstadt in Hattusa und nannte sich selbst nach dieser Hattuschili (= Der von Hattuscha). Der nachfolgende Herrscher, Murschili I., ist durch seine ausgedehnten Eroberungszüge bekannt geworden. Nach einer Niedergangsphase entwickelte sich die hethitische Macht um die Mitte des 15. Jh.v.Chr. zu einem Großreich. Aus jener Blütezeit stammen die meisten Bauwerke und sämtliche Plastiken, die heute in der Ruinenstätte Hattuscha zu sehen sind.
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Synonyme:
Objekte:
Mahmut Pasa Bedesteni, Mahmut Paşa Bedesteni, Mahmut Pasa Bedesten, Mahmut Paşa Bedesten, Kursunlu Han, Kurşunlu Han, Kurşunlu Hanı, Museum für Anatolische Kulturen, Museum für Anatolische Zivilisationen, Anadolu Medeniyetleri Müzesi, Hethitermuseum
Ankara, Ankyra, Ancyra, Angora, Engürü, Engüriye, Sebaste
Land:
Republik Türkei
Hintergrundinformationen:
Publizist:
KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten
Aufnahme-Kontext:
Türkeireise (2003) zur Vorbereitung der Ostanatolien-Exkursion der CAU im folgenden Jahr – Rüdiger Bartelmus, Sebastian Gleixner, Heinrich Grautstück, Ulrich Orth
Kategorien:
Theriomorph und Mischwesen, Bronze- und Frühe Eisenzeit (2200-600 v. Chr.), Gefäße, Ankara (HS)