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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00004700 |
Titel: | Jerusalem / Auguste Victoria-Stiftung / Grundriss |
Landessprachlich: | אוגוסטה ויקטוריה, ירושלים / القدس, أوغوسطا فيكتوريا, المسقط الأفقي |
Ort: | Ost-Jerusalem |
Provinz/Region: | Westjordanland
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Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967) |
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Photograph: | unbekannt, Reproduktion durch Ulrich Hübner |
Texte: | Moya Tönnies, Christian Rose, Rüdiger Bartelmus, Tom Fleischer |
Beschreibung: | Die Grundrisse der drei Geschosse zeigen die Raumdisposition gemäß der Bauaufgabe von 1907, neben der Kirche ein Erholungsheim, eine Pilgerherberge, eine Bildungsstätte für junge Mädchen und Festsäle für kirchliche Feiern der evangelischen Gemeinde zu schaffen. Alle Funktionen sind in Räumen zusammengefasst, die sich um einen mehrstöckigen, kreuzgangartigen Innenhof gruppieren.
Im Grundriss wird deutlich, dass es sich um eine Vierflügelanlage handelt, in deren geschlossenen Quader Kirche und Kirchturm jedoch nicht eingebunden sind. Es wurde damit die Großform einer mittelalterlichen Klosteranlage aufgenommen, die Kirche wurde aber nicht wie üblich mit der Längsseite an den Kreuzgang angelehnt, sondern quer zum Kreuzgangflügel gestellt. Unter dem Aspekt der Raumausnutzung wurde durch diese untypische Anordnung Platz für Saalanlagen gewonnen. Weiter spielte bei der Grundrissgestaltung der Wunsch nach Monumentalität eine Rolle, da die Freistellung der Kirche den Bau nach außen hin wesentlich wirksamer machte. Eine zusätzliche Eigenheit ist die Ausrichtung der Kirche mit ihrer Apsis nach Süden. Die kanonische Stellung der Kirche wäre eine Positionierung im Norden des Gevierts. Diese Abweichung hatte vor allem klimatische Gründe: Kirche, repräsentative Räume Festsaal, Speisesaal und Lesesaal sowie der Wirtschaftsraum sind wegen ihrer Größe besser zu klimatisieren als die wesentlich kleineren Schlafräume des Hospiz, die damit nach Westen, Norden und Osten liegen, während die Kirche nach dem Ölberg hin ausgerichtet ist, dem Ort, nach dem sie benannt ist.
Bildunterschrift: „Grundriß der Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung auf dem Oelberg“ (Abb. 42).
Reproduziert aus: Die Deutschen Festtage im April 1910 in Jerusalem. Die Einweihung der Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung mit der Himmelfahrt-Kirche auf dem Oelberge und der Kirche Mariä Heimgang auf dem Zion, zusammengestellt von Ernst Freiherr von Mirbach, Potsdam o. J. (1911). |
Sachl. Kontext: |
Die um 1910 entstandenen Aufnahmen eines anonymen Fotografen sind Dokumente des preußisch-deutschen Engagements in Jerusalem vor 1914. Das Interesse Kaiser...
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Die um 1910 entstandenen Aufnahmen eines anonymen Fotografen sind Dokumente des preußisch-deutschen Engagements in Jerusalem vor 1914. Das Interesse Kaiser Wilhelms II. an der Heiligen Stadt manifestierte sich in drei Bauten: Der Erlöserkirche in der Altstadt (1893-1898, Friedrich Adler, vgl. JE 1094), der Dormitio auf dem Zionsberg (1901-1910, Heinrich Renard, vgl. JE 1012) und der hier abgebildeten Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung auf dem Ölberg (1907-1910, Robert Leibnitz). In der Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung konkretisierte sich der Wunsch des Kaisers nach der Wiedergewinnung Heiliger Stätten in der Tradition der Kreuzritter, als deren direkter Nachfolger er sich selbst sah (vgl. JE 1013).
Kaiser Wilhelm II. hatte anlässlich seines Besuches in Jerusalem 1898 einer Abordnung der deutschen evangelischen Gemeinde zugesagt, den Bau eines Erholungsheimes für Kranke zu fördern. Dieser Plan wurde von Deutschland aus zu einem monumentalen Bauvorhaben mit Pilgerhospiz und Kirche erweitert. Für die eigens gegründete Stiftung übernahm die Kaiserin das Protektorat. Am 9. April 1910 wurde die Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung durch den Sohn des Kaiserpaares, Eitel-Friedrich Prinz von Preußen (1883-1942) und dessen Frau Prinzessin Sophie Charlotte (1879-1964) eingeweiht.
Die Stiftung liegt an einem der höchsten Punkte Jerusalems auf einer Bergkuppe nördlich des Ölbergs und südöstlich des Skopusberges im Osten Jerusalems.
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Objekte: | Ground plan of the Augusta Victoria Compound, Himmelfahrtkirche, Himmelfahrtskirche, Auguste Victoria, Augusta Victoria, Auguste Viktoria, Augusta Viktoria, Augusta Victoria Hospital (AVH), Augusta Victoria Compound, Augusta Victoria Foundation, Augusta Victoria complex, Augusta Victoria Hospice |
Ortslage: | Ost-Jerusalem, Ostjerusalem, Jerusalem, Yerushalayim, القدس, Al-Quds, القدس الشريف, al-Quds aš-Šarīf, Kudûs, el Khuds, Gerusalemme, Jerusalén, Salem, Salimmu, Salēm, Solyma, ساليم, al-Bait al-Muqaddas, al-Bayt al-Muqaddas, Sālīm, Šālēm, Shalem, Moriah, Mōrias, مريا, مرية, Muriyyā, Jebus, Iebous, Iebus, يبوس, Yabūs, Yəḇûs, Yəvus, Hierousalēm, Ierousalēm, Hierosolyma, Ierosolyma, Hierusalem, Ūrišlem, اورشليم, Ûršalîm, Ūršalaym, Erousałem, Jorsala, Iyerusalim, Zion, Siōn, صهيون, Ṣuhyūn, Ṣehyôn, Ṣiyyôn, Ẓiyyon, Ariel, Ariēl, اريئيل, Arî´îl, Aelia Capitolina, إيلياء, Îliyyâ, Bayt al-Maqdis, بيت المقدس, al-Balat, البلا, Ir Ha-Qodesh, Ir David, Adonai-jireh, Ir Ha-Qdoosha, Heilige Stadt, Holy City, City of God, City of Judah |
Provinz: | Westjordanland, الضفة الغربية, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbīya, Westbank, ad-diffa al-gharbiyya, Cisjordanien, Westjordanien, Judäa und Samarien |
Land: | Palästinensische Autonomiegebiete (Grenzen 1967), السلطة الوطنية الفلسطينية, فلسطين, Filasṭīn, as-Sulṭa al-Waṭanīya al-Filasṭīnīya, Filasṭîn, Palästina, as-Sulṭa al-Waṭaniyya al-Filasṭîniyya, Palestinian Territories |
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Literatur u.a.: | Krüger, Jürgen: Rom und Jerusalem : Kirchenbauvorstellungen der Hohenzollern im 19. Jahrhundert (Acta humaniora : Schriften zur Kunstwissenschaft und Philosophie), Berlin 1995. Zugl.: Karlsruhe, Univ., Habil.-Schr., 1993. |
Publizist: | KiBiDaNO |
Kategorien: | Protestantisch, 20. Jh. n. Chr., Ost-Jerusalem |
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Letzte Änderung: | 07.03.2007 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00004700 |
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