Blick auf die markante rechteckige Inschrift des Xerxes (486-465 v.Chr.) an der Südwand von Van Kalesi. Die in den drei offiziellen Sprachen des Reichs (Altpersisch, Medisch und Babylonisch) verfaßte Inschrift bezieht sich vermutlich auf die Niederschlagung des armenischen Aufstandes durch Darius, den Vater des Xerxes.
Sachl. Kontext:
Fast unmittelbar am Ostufer des Van-Sees erhebt sich nahe der modernen Großstadt Van der nicht nur optisch, sondern auch geologisch auffällige 80-100 m...
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Fast unmittelbar am Ostufer des Van-Sees erhebt sich nahe der modernen Großstadt Van der nicht nur optisch, sondern auch geologisch auffällige 80-100 m hohe und 1,8 km lange Felsen, der Van Kalesi trägt. Der Urartäer-König Šarduri I. (840-830 v.Chr.) errichtete auf dem Westteil dieses Felsens eine erste (?) Festung und dazu die Stadt Tušpa. Aus dieser Zeit und den folgenden zwei Jahrhunderten finden sich u.a. noch Grabkammern, Reste von Festungsbauten und Kultstätten. Mit dem Untergang des Reiches Urartu (um 630) verschwindet auch die Burg am Van-Felsen für eine lange Zeit aus der Geschichte; sicher ist nur, daß die Perser ein Interesse an dem Felsen hatten, denn Xerxes ließ hier eine monumentale Inschrift anbringen. Erst im Mittelalter wurde die Burg von den Seldschuken wieder genutzt und zudem ausgebaut. Unter den Osmanen wurden an der gesamten Burganlage grundlegende Restaurierungen durchgeführt und neben neuen militärischen Bauten auch eine Moschee und eine Medrese errichtet. Das Minarett ist bis heute erhalten. Heute bilden der Felsen und seine unmittelbare Umgebung einen von der UNESCO anerkannten Nationalpark.
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Türkeireise (2003) zur Vorbereitung der Ostanatolien-Exkursion der CAU im folgenden Jahr – Rüdiger Bartelmus, Sebastian Gleixner, Heinrich Grautstück, Ulrich Orth
Kategorien:
Fortifikation/Militär, 5. Jh. v. Chr., Berge, Van (PHS), Inschriften