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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00003892 |
Titel: | Syrien / Karte |
Landessprachlich: | سورية / خريطة |
Land: | Arabische Republik Syrien |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 24.08.1999 |
Texte: | Jan Marr, Tilman Neuschild, Rüdiger Bartelmus, Tom Fleischer |
Beschreibung: | Eine politische Karte der Arabischen Republik Syrien, erworben 1999. Der Grenzverlauf entspricht den historisch begründeten Ansprüchen. |
Sachl. Kontext: |
Dass die die Provinz Hatay zur Türkei gehört, ist einem – sowohl die geographischen wie die gewachsenen historisch-kulturellen Gegebenheiten missachtenden...
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Dass die die Provinz Hatay zur Türkei gehört, ist einem – sowohl die geographischen wie die gewachsenen historisch-kulturellen Gegebenheiten missachtenden – "Deal" der Alliierten mit der Türkei im Vorfeld des 2. Weltkriegs zu verdanken: Der Sandschak Alexandrette (weitgehend identisch mit der heutigen türkischen Provinz Hatay) wurde am 23.7.1939 von der Kolonialmacht Frankreich an die Türkei übergeben, um diese von einem Bündnis mit den Achsenmächten abzuhalten. Diese Übergabe erfolgte – entgegen den von den Siegermächten des 1. Weltkriegs im Rahmen der Teilung des osmanischen Reichs für sinnvoll erachteten Kriterien – an einen kurz zuvor geschaffenen Nationalstaat. (Unbeschadet der Realitäten versteht sich die Türkei auch im 21. Jh. immer noch als Nationalstaat im engeren Sinn, auch wenn die Kurden nicht mehr als "Bergtürken" bezeichnet werden, wie unmittelbar nach der Staatsgründung unter Kemal Atatürk). Einer 1936 von der französischen Mandatsverwaltung Syriens veröffentlichten Bevölkerungsstatistik zufolge lebten im gesamten Sandschak Alexandrette indes nur 38,9% Türken, die Mehrheit bildeten 46,2% Araber (davon 28% Alawiten, 10% Sunniten und 8,2% Christen). Dazu kamen noch Armenier, die den Genozid vor und nach dem 1. Weltkrieg überlebt hatten (11,4%). Den Rest machten Minderheiten aus, u.a. Angehörige der Mandatsmacht und andere Europäer. Geht man davon aus, dass seinerzeit die Mehrheit der Türken im einstigen Bezirk Alexandrette (der Caza; Kaza; qāḍāʿ iskandariyah) lebte, also nahe dem türkischen "Stammland", während in Antakya (alawitische) Araber dominierten – der Alawiten-"Staat" (eine Teileinheit im französischen Mandatsgebiet mit der Hauptstadt Lattakia) grenzte ja nicht zufällig unmittelbar an den osmanischen Bezirk Antiochia, die Caza (Kaza; qāḍāʿ) d'Antioche –, hätte es allenfalls Gründe gegeben, den Teil- Bezirk Alexandrette der Türkei anzugliedern. D.h. die Entscheidung der Mandatsmacht widersprach nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch dem seinerzeitigen Trend zur Bildung von Nationalstaaten. Von daher ist es zumindest nachvollziehbar, dass "der Sandschak" (diese Abkürzung wurde und wird häufig in der Literatur verwendet) auf syrischen Karten bis heute als syrisches Staatsgebiet erscheint.
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Objekte: | Sandjak d'Alexandrette, Sanjak of Alexandretta, سنجق اسكندرونة, sanǧaq iskenderūna, İskenderun Sancağı, لواء اسكندرون, liwāʾ iskanderūn, Türkisch, Sandschak, سنجق, sanǧaq, سنجاق, sanǧāq, sanǧâq, Sanjaq, Sindjaq, Sanḏjak, Sandjak, sancağı, Sancak, لواء, Liwa, Liwā, liwâʾ |
Land: | Arabische Republik Syrien, الجمهورية العربية السورية, سورية, بلاد الشم, Bilād aš-Šām, Sūrīya, al-Ǧumhūrīya al-ʿArabīya as-Sūrīya, Bilâd aš-Šâm, Sûriyya, Al-Jumhuriya al-'Arabiya as-Suriya, Syrien, Syrie, Suria, Surija, Großsyrien, Greater Syria |
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Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Syrienexkursion der Theologischen Fakultät der CAU Kiel 1999 unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus und PD Dr. Klaus Fitschen |
Kategorien: | 20. Jh. n. Chr., Berge, Hochland, Steppen, Tiefland, Wasser, Wüsten, Arabische Republik Syrien, Tourismus |
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Letzte Änderung: | 23.02.2017 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00003892 |
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