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MyCoRe ID: | kibidano_kibpic_00003766 |
Titel: | Shushtar / Masjed Jomeh / Gebetshalle |
Landessprachlich: | شوشتر / مسجد جمعه / تالار نماز |
Ort: | Shushtar |
Provinz/Region: | Khuzistan
-
Islamische Republik Iran |
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Photograph: | Rüdiger Bartelmus |
Aufnahmedatum: | 04.09.2001 |
Texte: | Tilman Neuschild, Tom Fleischer, Rüdiger Bartelmus |
Beschreibung: | Ein Stützpfeiler in der Gebetshalle der Freitagsmoschee von Shushtar. |
Sachl. Kontext: |
Die Stadt Shushtar verdankt ihre Existenz zweifellos dem Umstand, daß sich der in der Zardeh-Kuh Gruppe im Zagros entspringende Karun – ein Fluß, der dank...
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Die Stadt Shushtar verdankt ihre Existenz zweifellos dem Umstand, daß sich der in der Zardeh-Kuh Gruppe im Zagros entspringende Karun – ein Fluß, der dank seines Ursprungs in einer extrem schnee- bzw. niederschlagsreichen Region selbst im Sommer reichlich Wasser führt – hier tief in das Gestein eingeschnitten hat, so daß die Stadt auf einem strategisch günstigen Plateau liegt. Bedingt durch die hohe Fließgeschwindigkeit, die das Wasser des Karun an diesem (relativ) engen Einschnitt in die letzten Ausläufer des Zagros erreicht, war zudem die Möglichkeit gegeben, die Wasserkraft auszunützen, d.h. hier zahlreiche Wassermühlen einzurichten. Daß man als Bewohner der Stadt nie Sorge um die Versorgung mit frischem Wasser haben mußte, war ein weiterer Standortvorteil – über ein ausgeklügeltes System von Qanaten konnten z.T. sogar einzelne Haushalte mit Wasser versorgt werden.
Dank dieser in vielfältiger Hinsicht günstigen Bedingungen war die Ortslage nachweislich seit der frühelamischen Zeit (wahrscheinlich schon früher) kontinuierlich besiedelt. Das markanteste antike Bauwerk am Ort stammt freilich erst aus sasanidischer Zeit: Es handelt sich um eine rund 500m lange Brücke über den Karun, die nach dem Sieg Shapurs I. über Valerian von kriegsgefangenen Römern erbaut wurde. Sie war so angelegt, daß sie auch als eine Art Staustufe zu nutzen war, so daß das Wasser des Karun auf die (höher gelegenen) Felder geleitet werden konnte. Noch heute stehen 35 Bögen dieses beeindruckenden Denkmals römischer Baukunst im Bett des Karun – 7 auf der nördlichen und 28 auf der südlichen Seite des Flusses. Die Unesco hat die partiell noch heute nutzbaren Bewässerungsanlagen aus der sasanidischen Zeit zum Weltkulturerbe erklärt.
Ein weiteres Gebäude – aus abbasidischer Zeit – prägt das Gesicht von Shushtar in besonderer Weise: Es ist die im Jahre 886 n.Chr. begonnene, aber erst rund 250 Jahre später vollendete Freitagsmoschee, ein nach dem Vorbild arabischer Säulenhallenmoscheen angelegter Bau, eingefaßt von hohen Mauern aus Ziegelmauerwerk. Deren Gebetsraum, eine mächtige Pfeilerhalle, hinterläßt – trotz zahlreicher Umbauten im Verlauf der Jahrhunderte – beim Besucher noch heute einen tiefen Eindruck; Analoges gilt von dem (1420 zugefügten) massiven runden Ziegelminarett.
Bis ins 20. Jh. hinein war Shushtar Provinzhauptstadt von Khuzistan; im Gefolge des Erdölbooms verlor es aber rasch an Bedeutung und wurde vom aufstrebenden Ahwaz abgelöst. Heute ist es nur mehr ein Regionalzentrum.
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Objekte: | Band Qaîsar, Band-e Qaisar, Bend Qeisar, Band-e Kaisar, Caesar's Dam, Herrscherbrücke, Emperor's Bridge, سد والرین, Sadd-e Valerian, Valerians-Damm, Kaiserdamm, Freitagsmoschee, مسجد آدينه, مسجد جامع كبير, مسجد جامع, مسجد جمعه, Masǧed-e Ǧomʿe, Masǧed-e Ǧāmeʿ, Masǧed-e Ǧāmeʿ-e Kabīr, Masǧed-e Ādīne, Masjed-e Jomeh, Masjed-e Jome, Masjid-e Jomeh, Masjid-e Jome, Masdjed-e Djomeh, Masdsched-e Dschomeh, Masdsched-e Dschome, Masdschid-e Dschomeh, Masdschid-e Dschome, Masdjed-e Djome, Masǧid ǧumʿah, Masǧid ǧumʿeh, Masǧid ǧâmiʿ, Masǧid ǧâmiʿ Kabîr, Masǧid ǧum'ah, Masǧid ǧum'eh, Masǧid ǧâmi', Masǧid âdîneh, Masǧid ǧâmi' Kabîr, Masjed Jame Kabir, Masjed Kabir, Jame Kabir, Friday Mosque, Große Moschee, Great Mosque, Versammlungsmoschee, Congregational Mosque, Masgid, Masged, Masdchid, Mascid, Masced, Jumeh, Jumih, Jumi, Jume, Jomi, Jameh, Jamih, Jami, Jâmi, Jâme, Ǧâmiʿ, Ǧāmiʿ, Ǧâmi', Ǧāmi', Ǧumʿah, Ǧum'ah, Ǧumʿeh, Ǧum'eh, Gami'a, Gami', Djami, Djame, Djuma, Djameh, Moschee, مسجد, Masǧid, Masǧed, Masjid, Masjed, Masdschid, Masdsched, Masdjid, Masdjed, Mosque, كارون, Kârûn, Rud-e Karun, Karoon, Karoun, Gargar, قناة, Ghanat, Kanat, كاريز, Kariz, Karez |
Ortslage: | Shushtar, شوشتر, Šuštar, Shûstar, Shûshtar, Shustar, Schuschtar, Shooshtar, Shushter, Sjusjter, Šurkutir (achaimenid.), Shurkutir, Schurkutir, Stadt der Vierzig Ältesten, City of Forty Elders, Tustar, Adamdun (elamit.) |
Provinz: | Khuzistan, استان خوزستان, Ostān-e Ḫuzestān, Ostan-e Khuzistan, Khūzestān, Huzestan, Khuzestan, Khûzistân, Khûzestân, Khuzestán, Xuzestan, Land der Khuzi, Land of the Khuzi |
Land: | Islamische Republik Iran, جمهوری اسلامی ایران, Ǧomhurī-ye Eslāmī-ye Irān, Ǧomhuri-ye Eslāmi-ye Irān, Jomhuri-ye Eslami-ye Iran, Irân, Irán, Īrân |
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Publizist: | KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten |
Aufnahme-Kontext: | Iranexkursion der Theologischen Fakultät der Universität Kiel in Kooperation mit den Instituten für Klassische Altertumskunde und Orientalistik (Philosophische Fakultät) unter Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus im Sommer 2001 |
Kategorien: | Sakral, Islamisch, Schiitisch, Freitagsmoschee, 9. Jh. n. Chr., 12. Jh. n. Chr., Shushtar, Stadt |
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Letzte Änderung: | 30.10.2016 |
Statische URL: | https://applux05.rz.uni-kiel.de/kibidano/receive/kibidano_kibpic_00003766 |
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