Blick aus dem Hof des Klosterkomplexes Deir az-Zafaran zur gerippten Kuppel über dem Beit Qadishe, das sich über dem Mausoleum der hier bestatteten Patriarchen erhebt. Auffällig ist, daß die christlichen Architekten keine Bedenken hatten, die lokaltypische Form der Kuppeln über den Moscheen der Stadt Mardin zu übernehmen.
Sachl. Kontext:
Acht Kilometer östlich von Mardin befindet sich das Kloster Deir az-Zafaran (so wird die Anlage heute volkstümlich wegen ihrer safrangelben Farbe genannt)....
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Acht Kilometer östlich von Mardin befindet sich das Kloster Deir az-Zafaran (so wird die Anlage heute volkstümlich wegen ihrer safrangelben Farbe genannt). Der ursprüngliche Name lautet nach dem Gründer des im Jahre 792 n.Chr. errichteten Klosters Mar Hanania (= Ananiaskloster). Ob es sich dabei um eine Neu- oder eine Wiedergründung handelte, ist unklar. Als ursprünglicher Gründer gilt teilweise der hl. Eugenius, der erste Klostergründer im Tur Abdin. Manche nennen das Kloster auch nach den 12 000 Märtyrern, die auf dem Klostergelände begraben sein sollen.
Der Sitz des (west-) syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, der sich heute in Damaskus befindet, war 1207 bis 1923 – mit wenigen Unterbrechungen – in Deir az-Zafaran. Dementsprechend galt das Kloster bis in die Neuzeit hinein als das bedeutenste des Tur Abdin. Es verfügte über eine große und berühmte Bibliothek. Heute leiten die wenigen noch verbliebenen Mönche im Deir az-Zafaran ein Internat.
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Synonyme:
Objekte:
Dayro d-Mor Hananyo, Daryülzafaran Manastırı, Deyrulzafaran Manastiri, Deyrulzafaran Manastırı, Mar Hanania, Ananiaskloster, The Monastery of St. Ananias, Dairo d-Kurkmo, دير الزعفران, Dair az-Zaʿfarān, Dairu 'l-Za‘farān, Saffron Monastery
Personen:
Eugenius
Ortslage:
Tur Abdin, Tur 'Abdin, Ṭur ʿAbdin, Ṭūr ʿAbdīn
Provinz:
Mardin
Land:
Republik Türkei
Hintergrundinformationen:
Literatur u.a.:
H. Anschütz, Die syrischen Christen von Tur 'Abdin. Eine altchristliche Bevölkerungsgruppe zwischen Beharrung, Stagnation und Auflösung, Würzburg 1984, H. Anschütz, Die Überlebenschancen der syrischen Christen im Tur Abdin / Südosttürkei und im Irak, in: Orientalische Christen zwischen Repression und Migration, Studien zur orientalischen Kirchengeschichte 13, Münster 2001, 39-42
Publizist:
KiBiDaNO: Kieler Bilddatenbank Naher Osten
Aufnahme-Kontext:
Ostanatolien-Exkursion der Theologischen Fakultät der CAU zu Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Bartelmus in Kooperation mit den Instituten für Klassische Altertumskunde und Orientalistik (Philosophische Fakultät) im Sommer 2004
Kategorien:
Sakral, Grabmäler, Christlich, Syrisch-Orthodox, 8. Jh. n. Chr., Mardin